Schönhäutchen

Schönhäutchen
Schönhäutchen
Hymenocallis caribaea

Hymenocallis caribaea

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Amaryllidoideae
Tribus: Hymenocallideae
Gattung: Schönhäutchen
Wissenschaftlicher Name
Hymenocallis
Salisb.

Die Pflanzengattung Schönhäutchen (Hymenocallis), auch Schönlilien genannt, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die natürliche Heimat der etwa 50 Arten liegt nur in der Neotropis.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Illustration von Hymenocallis fragrans.

Erscheinungsbild und Laubblätter

Hymenocallis-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie leben als immergrünen Pflanzen oder Geophyten und bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die eiförmigen oder kugeligen Zwiebeln besitzen eine Tunika (Zwiebelhaut). Es werden direkt über der Zwiebel 2 bis 16 Laubblätter gebildet, die nur selten gestielt sind. Die Blattspreiten sind schmal bis breit zungenförmig oder verkehrt-lanzettlich, selten eiförmig bis elliptisch.

Blütenstände und Blüten

Es wird ein mehr oder weniger langer unbeblätterter Blütenstandsschaft gebildet. Zwei bis drei dreieckige, eiförmige oder lanzettliche Tragblätter umhüllen die knopigen Blüten schützend und hängen im aufgeblüten Zustand herab. Der doldenförmige Blütenstand enthält ein bis 16 meist ungestielte, aufrechte oder etwas auseinanderstrebende Blüten über jeweils einem oft schmal lanzettlichen Deckblatt.

Die großen, sternförmigen, duftenden Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind an ihrer Basis zu einer mehr oder weniger langen Röhre verwachsen. Es sind sechs fertile Staubblätter vorhanden. An Hymenocallis-Arten besonders auffällig ist die über der Blütenhülle stehende trichter- oder radförmige Nebenkrone, die aus den verwachsenen Bereichen der Staubfäden gebildet wird. Die Ränder der Nebenkrone sind oft gezähnt oder zerrissen. Der oft lange, fadenförmige, freie Bereich der Staubfäden ist zurückgebogen oder aufsteigend. Der Pollen ist gelb, oft gold- oder orangefarben. Drei Fruchtblätter sind zu einem, kugeligen, eiförmigen, länglichen oder birnenförmigen, unterständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält zwei bis zehn Samenanlagen. Der dünne Griffel endet in einer kopfigen Narbe.

Früchte und Samen

Die großen, grünen, fast kugeligen bis länglichen Kapselfrüchte sind dreifächerig und ledrig. Die großen Samen sind grün und fleischig.

Chromosomenzahlen

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 20, 23.

Verbreitung

Das neotropische Verbreitungsgebiet reicht von den südöstlichen und südlichzentralen USA (15 Arten), über die Karibischen Inseln und Zentralamerika bis Südamerika.

Systematik

Die Erstbeschreibung der Gattung Hymenocallis erfolgte 1812 durch Richard Anthony Salisbury in Transactions of the Horticultural Society of London, 1, S. 338. Als Lectotypus wurde 1913 Hymenocallis littoralis (Jacq.) Salisb. festgelegt. [1] Der Gattungsname Hymenocallis leitet sich von den griechischen Wörtern hymên für Haut znd kallos für schön ab, dies bezieht sich auf die Blüten. Die Gattung Hymenocallis gehört zur Tribus Hymenocallideae in der Unterfamilie Amaryllidoideae innerhalb der Familie Amaryllidaceae. Einige Arten die früher in die Hymenocallis eingeordnet wurden gehören in die nah verwandten Gattungen Ismene Salisb. ex Herb. und Leptochiton Sealy. Einige Arten der Gattung Pancratium L. gehören heute zu Hymenocallis. [2]

Blüten von Hymenocallis coronaria
Blüten von Hymenocallis littoralis
Blütenstand von oben von Hymenocallis occidentalis
Blüte von Hymenocallis palmeri
Blütenstand von oben von Hymenocallis speciosa

Zur Gattung Hymenocallis gehören etwa 50 Arten [3]:

  • Hymenocallis acutifolia (Herb. ex Sims) Sweet
  • Hymenocallis araniflora T.M.Howard
  • Hymenocallis arenicola Northr.
  • Hymenocallis astrostephana T.M.Howard
  • Hymenocallis azteciana Traub
  • Hymenocallis baumlii Ravenna
  • Hymenocallis bolivariana Traub
  • Hymenocallis caribaea (L.) Herb.
  • Hymenocallis choctawensis Traub
  • Hymenocallis choretis Hemsl.
  • Hymenocallis cleo Ravenna
  • Hymenocallis clivorum Laferr.
  • Hymenocallis concinna Baker
  • Hymenocallis cordifolia Micheli
  • Hymenocallis coronaria (Leconte) Kunth
  • Hymenocallis crassifolia Herb.
  • Hymenocallis durangoensis T.M.Howard
  • Hymenocallis duvalensis Traub ex Laferr.
  • Hymenocallis eucharidifolia Baker
  • Hymenocallis fragrans (Salisb.) Salisb.
  • Hymenocallis franklinensis Ger.L.Sm.
  • Hymenocallis glauca (Zucc.) M.Roem.
  • Hymenocallis godfreyi G.L.Sm. & Darst
  • Hymenocallis graminifolia Greenm.
  • Hymenocallis guatemalensis Traub
  • Hymenocallis guerreroensis T.M.Howard
  • Hymenocallis harrisiana Herb.
  • Hymenocallis henryae Traub
  • Hymenocallis howardii Bauml
  • Hymenocallis imperialis T.M.Howard
  • Hymenocallis incaica Ravenna
  • Hymenocallis jaliscensis M.E.Jones
  • Hymenocallis latifolia (Mill.) M.Roem.
  • Hymenocallis leavenworthii (Standl. & Steyerm.) Bauml
  • Hymenocallis lehmilleri T.M.Howard
  • Hymenocallis limaensis Traub
  • Hymenocallis liriosme (Raf.) Shinners
  • Hymenocallis littoralis (Jacq.) Salisb.
  • Hymenocallis lobata Klotzsch
  • Hymenocallis longibracteata Hochr.
  • Hymenocallis maximiliani T.M.Howard
  • Hymenocallis multiflora Vargas
  • Hymenocallis occidentalis (Leconte) Kunth
  • Hymenocallis ornata (C.D.Bouché) M.Roem.
  • Hymenocallis ovata (Mill.) M.Roem.
  • Hymenocallis palmeri S.Watson
  • Hymenocallis partita Ravenna
  • Hymenocallis phalangidis Bauml
  • Hymenocallis pimana Laferr.
  • Hymenocallis portamonetensis Ravenna
  • Hymenocallis praticola Britton & P.Wilson
  • Hymenocallis proterantha Bauml
  • Hymenocallis pumila Bauml
  • Hymenocallis puntagordensis Traub
  • Hymenocallis pygmaea Traub
  • Hymenocallis rotata (Ker Gawl.) Herb.
  • Hymenocallis schizostephana Worsley
  • Hymenocallis sonorensis Standl.
  • Hymenocallis speciosa (L. f. ex Salisb.) Salisb.
  • Hymenocallis tridentata Small
  • Hymenocallis tubiflora Salisb.
  • Hymenocallis venezuelensis Traub
  • Hymenocallis woelfleana T.M.Howard

Nutzung

Einige Arten und ihre Sorten dienen als Zierpflanzen.

Quellen

  • Gerald L. Smith & Walter S. Flory †: Hymenocallis in der Flora of China, Volume 26, 2002, S. 283: Online.

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei Tropicos. abgerufen am 27. Februar 2011
  2. Eintrag bei GRIN. abgerufen am 27. Februar 2011
  3. Artenliste bei Kew Checklists (Hymenocallis in der Suchmaske eingeben); abgerufen am 27. Februar 2011.

Weblinks


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