Schützen (Militär)

Schützen (Militär)

Die Schützen sind eine historische Truppengattung der Infanterie, die mit Schusswaffen zum gezielten Schuss ausgerüstet waren und aus dem bürgerlichen Umfeld rekrutiert wurden, während die Jäger aus dem ländlichen Bereich kamen. Der Begriff kam im Deutschen durch die Übersetzung des französischen Begriffs „Tirailleure“ in der Zeit der napoleonischen Kriege auf. Der heutige Dienstgrad Schütze geht auf sie zurück.

Allgemeines

Schützen nannte oder nennt man auch die in der so genannten zerstreuten Ordnung kämpfenden Mannschaften der Infanterie und der abgesessenen Kavallerie sowie die Bedienungsmannschaften der Maschinengewehre. Ursprünglich bildeten die Schützen zusammen mit den Jägern (auch: Füsiliere) die Leichte Infanterie.

Die entwickelten (geordneten) Schützen bildeten eine Schützenlinie, falls sie dichter aufgestellt sind, einen Schützenschwarm. Wegen der schwierigen Bewegung und Leitung blieb man so lange als möglich in geschlossener Formation und entwickelte erst beim Übergang zum Gefecht oder wenn feindliches Feuer dazu zwang.

Die Bewegung der Schützen erfolgt ohne Tritt, bei heftigem Feuer auch im Lauf. Das Vorgehen der Schützen kann stetig oder in sprungweise erfolgen. Ist die zerstreute Ordnung nicht mehr notwendig, so schließen sich die Schützen zusammen (Sammeln).

Schützen in deutschen Heeren

Schützen wurden insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Schützenregimenter formiert. In Sachsen bestand bis 1918/19 das Schützenregiment Nr. 108.

Nachdem sich die Kavallerie im Ersten Weltkrieg als nur noch bedingt brauchbar erwiesen hatte, formierte man im Deutschen Heer einen größeren Teil dieser Truppen in Kavallerie-Schützen-Regimenter und -divisionen um, die wie normale Infanterie eingesetzt wurden.

Bataillonsstandarte der Schützen- und Kradschützentruppe der Wehrmacht

Der Begriff „Schützen“ wurde auch in der Wehrmacht verwendet. Hierbei war die Schützentruppe ein Teil der „Schnellen Truppen“ und bildete den infanteristischen Anteil der frühen Panzerdivisionen. Eine Panzerdivision verfügte damals über je eine Schützenbrigade, bestehend aus zwei Schützenregimentern und einem Kradschützen-Bataillon. Später wurde die Bezeichnung in „Panzergrenadiere“ geändert, die auch in der heutigen Bundeswehr fortbesteht. Der entsprechende Begriff in der Nationalen Volksarmee lautete „Motorisierte Schützen“ oder kurz „Mot-Schützen“.

Der Begriff „Schützen“ hat sich daneben in der Bezeichnung „Schützenpanzer“ für ein Kampffahrzeug der mechanisierten Infanterie erhalten.

Siehe auch


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