Sd.Kfz. 161/4

Sd.Kfz. 161/4
Wirbelwind

Flakpanzer IV Möbelwagen (Sd.Kfz. 161/3), Wirbelwind (Sd.Kfz. 161/4), Ostwind und Kugelblitz hießen deutsche Flugabwehrpanzer im Zweiten Weltkrieg, die auf dem Fahrgestell des Panzer IV basierten.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die zunehmende Luftüberlegenheit der Gegner zwang die Wehrmacht, ihre Panzerverbände durch Flak gegen Luftangriffe zu sichern. Dazu wurden Geschütze benötigt, die mit den mobilen Verbänden Schritt halten konnten und zumindest gegen leichtes Feuer in den vorderen Linien geschützt waren.

Die Fahrzeuge waren als Ersatz für die von der Feuerkraft her völlig unzureichenden Panzer 38(t)-Umbauten von 1943 vorgesehen, die lediglich über eine 2-cm-Flak verfügten. Der Aufwand für Panzerung und Motorisierung stand jedoch in keinem Verhältnis zur Feuerkraft.

Möbelwagen

Möbelwagen
Ostwind (Modell)

Ab 1943 wurde zunächst der leichte Flakpanzer Möbelwagen mit 20 mm Flakvierling Flak 38 oder 37 mm Flak 43 L/60 entwickelt. Die Flak und die 6 Mann Besatzung wurden lediglich durch 10 mm Panzerwände geschützt, die zum Flugabwehreinsatz herabgeklappt werden mussten (Das kastenförmige Erscheinungsbild führte zur Namensgebung). Die Besatzung war so im Einsatz kaum vor Beschuss geschützt. Von diesem Modell wurden 240 Exemplare gebaut.

Wirbelwind und Ostwind

Ab Juli 1944 wurde im Flakpanzer IV die vierläufige 20 mm Kanone Flak 38 für die Bewaffnung verwendet und mit einer nach oben offenen Turmpanzerung versehen, wodurch die Besatzung besser geschützt war. Das Fahrgestell basierte auf den weit verbreiteten PzKpfw IV, wodurch der Wirbelwind problemlos in Flugabwehrzüge der Panzerregimenter integriert werden konnte. Die Wirbelwind genannten Fahrzeuge wogen 22 t und waren 2.760 mm hoch. Die fünfköpfige Besatzung hatte 3.200 Schuss Munition für die Flak, deren Kadenz bis zu 600 Schuss pro Minute betrug. Weitere 1.350 Schuss Munition standen für das in der Frontblende montierte Maschinengewehr 34 zur Verfügung. Als weitere Entwicklung wurde eine 37 mm Flak 43/1 L/60 in einen ähnlich konstruierten, etwas stärker gepanzerten Turm gebaut. Das Ostwind genannte Fahrzeug konnte 1080 Schuss Munition mitführen. Es wurden ca 90 Wirbelwind und 45 Ostwind gebaut.

Die Firma Ostbau entwickelte aus dem Wirbelwind den Zerstörer 45 und aus dem Ostwind den Ostwind II. Der Zerstörer 45 war mit einer 30 mm Vierlingsflak MK 103/38 bewaffnet und der Ostwind II trug eine 37 mm Zwillingsflak als Bewaffnung. Es wurden bis Kriegsende nur noch ein Zerstörer 45 und zwei Ostwind II gebaut.

Kugelblitz (Modell)

Kugelblitz

Schlusspunkt der Entwicklung stellte der Kugelblitz dar, der eine 30 mm Zwillingsflak 103/38 in einem rundum geschlossenen Turm trug. So sollte die Feuergeschwindigkeit des Wirbelwind mit dem wirkungsvolleren Kaliber des Ostwind kombiniert und der Schutz der Besatzung erhöht werden. Es wurden 5 bis 6 Exemplare gebaut, die sich bei Kriegsende in der Erprobung befanden. Ein einziges Exemplar ist noch im Kampf eingesetzt worden, es wurde am 1. April 1945 bei Spichra an der Werra von amerikanischen Panzern abgeschossen.

Technische Daten

  • Klassifikation: Flakpanzer
  • Bewaffnung: 20-mm-Vierlingsflak oder 37-mm-Flakkanone
  • Panzerung: 80 mm vorn, 50 mm seitlich, 20 mm Turm
  • Gewicht: 24 Tonnen
  • Motor: Maybach 310 PS
  • Geschwindigkeit: 38 km/h
  • Besatzung: 5–7 Mann
  • Baujahre: 1943–1945
  • Stückzahl: 400

Literatur

  • Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres 1933-1945, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-7637-5915-8
  • George Forty: Die deutsche Panzerwaffe im Zweiten Weltkrieg , Bechtermünz Verlag, ISBN 3828953271

Weblinks


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