- Seglerkleidung
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Seglerbekleidung, vereinzelt auch noch Ölzeug genannt, dient Sport- und Freizeit-Seglern zum Schutz vor Wettereinflüssen (Nässe, Feuchtigkeit, Kälte) und Gischt an Bord eines Segelbootes bzw. -schiffes. Sie ist speziell auf die Erfordernisse des Segelns zugeschnitten.
Inhaltsverzeichnis
Schnitt und Textil
Die verwendeten Kunstfasertextilien sind in der Regel widerstandsfähig (reißfest) und robust gearbeitet, atmungsaktiv und aus Sicherheitsgründen farblich auffällig gestaltet. Die Anzüge sind in aller Regel zweiteilig, wobei die Jacke die Hose überlappt. Die Ärmel und Hosenenden haben verschließbare Bünde. Manche zweiteiligen Anzüge können mit einem Reißverschluss verbunden werden. Durch die enge Verbindung zwischen der Jacke und der Hose wird eine höhere Wasserdichtigkeit und Isolierung erreicht, ferner wird der Tragekomfort erhöht. Alle Seglerjacken sind mit einem Front-Reißverschluss ausgestattet, der mit einer Leiste abgedeckt ist. Ferner sind die Nähte in der Regel abgedichtet und mit einem Zugband für die Hüfte ausgestattet. Die aufwendigste Verarbeitung findet bei den Offshore-Anzüge statt, die für die Hochseeschifffahrt konzipiert sind.
Trageweise
Die gewählte Bekleidung variiert in der Praxis und hängt vom Wetter, vom Klima sowie von der Art des Segelns ab (Sport, Freizeit, Einhand etc.). Ferner richtet sich die Bekleidung der Besatzung nach den Anweisungen des Schiffsführers.
Da Segleranzüge nie wärmeisoliert sind, muss mindestens eine weitere Schicht Textil darunter getragen werden. Seglerbekleidung ist bei schönen Wetter nicht notwendig, hier ist Alltagsbekleidung meist ausreichend. Wenn Arbeiten an Deck zu verrichten sind, sind die angesprochenen Handschuhe und Schuhe jedoch aus Sicherheitsgründen (Abrutschen, Verletzungsgefahr) empfehlenswert.
Oberbekleidung
Die Oberbekleidung besteht aus einer spritzwasserfesten, oft fast knielangen Jacke mit Ösen für den Lifebelt auf Hüfthöhe. Standard ist auch ein hochschließender Kragen und eine mit einem Zugband der Kopfform anpassbare Kapuze, die idealerweise auf Augenhöhe rechts und links aus einem transparenten Teil besteht. Hochpreisige Modelle sind mit Reflektorapplikationen ausgestattet und ggfs. aufblasbar, wenn der Träger über Bord geht.
Beinkleid
Hosen in der Segelbekleidung sind in der Regel beinlang, spritzwasserfest und mit Hosenträgern ausgerüstet.
Schuhwerk
Seglerschuhe sind rutschfest und haben zum Schutz des Schiffsdecks eine abriebfeste Sohle. Schuhformen sind Halbschuhe, klassischerweise mit Leinen als Obermaterial, oder hohe Gummistiefel. Auf vielen Schiffen besteht aus Sicherheitsgründen (Ausrutschgefahr) auch bei schönstem Wetter Schuhtragepflicht.
Sonstiges
Wichtig für den Schutz der Hände sind Seglerhandschuhe, die traditionell aus Leder gefertigt sind. Die rauhe Unterfläche dient zudem der Griffigkeit für das Anholen und Lose geben von Laufendem Gut.
Eine alte Kopfbedeckung von Seeleuten ist der Südwester.
Hersteller
Auf dem Weltmarkt bedeutende Hersteller sind
- Helly Hansen ASA (Moss/Norwegen) – Weltmarktführer und vor allem im professionellen Bereich verwendet
- PRORAINER (Hamburg/Deutschland)
- Jeantex (Rellingen/Deutschland)
- MARINE POOL (München/Deutschland)
- MUSTO (Laindon/Großbritannien)
- Douglas Gill (Long Eaton/Großbritannien)
- Henri-Lloyd (Worsley/Großbritannien)
Siehe auch
- Ölzeug - zum Schutz vor Gischt und Niederschlägen
- Uniform - zur Bekleidung von Seeleuten auf Schiffen der Kriegsmarine.
Weblinks
- Offshore Suit (Helly Hansen) - Überlebensanzug für Rettungsaktionen unter Extrembedingungen
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