- Sehma (Sehmatal)
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Sehma Gemeinde SehmatalKoordinaten: 50° 32′ N, 13° 0′ O50.53096666666712.995238888889Koordinaten: 50° 31′ 51″ N, 12° 59′ 43″ O Fläche: 8,674 km² Einwohner: 2.879 (31. Dez. 1998) Eingemeindung: 1. Jan. 1999 Postleitzahl: 09465 Vorwahl: 03733 Sehma ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Sehmatal im Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Sehma liegt etwa 4 Kilometer südlich von Annaberg-Buchholz im Erzgebirge. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 2,5 Kilometer beideseits der Sehma. Südöstlich des Ortes liegt der 898 m ü. NN hohe Bärenstein.
Durch Sehma führt die Staatsstraße 266 Cunersdorf–Hammerunterwiesenthal, über die Kreisstraße 7132 bestehen zudem Anschlüsse an Walthersdorf im Westen sowie an die Bundesstraße 95 Chemnitz–Oberwiesenthal im Osten.Nachbarorte
Schlettau Buchholz Cunersdorf Walthersdorf Königswalde Crottendorf Cranzahl Bärenstein Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1367 als Semo[1]. Kirchlich gehörte Sehma bis 1673 zur Parochie Schlettau, danach wurde es eigenständige Pfarrkirche.
August Schumann nennt 1824 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Sehma betreffend u. a.:
- „Sehma hat überhaupt in etwa 90 Häusern gegen 680 Bewohner, so daß es eine starke Bevölkerung zeigt; 1801 wurden 526 Consumenten angegeben. Sie nähren sich theils mit der Landwirthschaft, da sie eine große, keineswegs unfruchtbare Dorfflur besitzen; besonders vortrefflichen und viel Flachs bauen, und wegen der starken, herrlichen Wiesen gute Viehzucht treiben; theils mit Waldarbeit, mit Beeren- und Schwämmelesen, mit Getreide- und Breterhandel, mit Landfuhrwesen, mit Nägelschmieden u. s. w.; theils endlich mit Klöppeln und Spinnen.
Für Vervollkommnung der Spinnerei des Klöppelgarns legte der Bürgermeister Eisenstuck zu Annaberg [...] eine Spinnschule allhier an, und seitdem liefert Sehma zum Theil Klöppelzwirn, der dem feinsten holländischen kaum nachsteht. Mit der Schule ist zugleich eine Spinnfabrik verbunden, [...]
Sehma liefert auch seine Spitzen, welche besonders von Annaberg aus debitirt werden; doch giebt es auch im Orte einige Spitzenhändler, und die hübschen Wohnungen derselben, so wie einiger Kaufleute, Frachtfurhleute u. s. w. [...]
Das Erbgericht steht im Niederdorfe. Nicht weit oberhalb der Kirche findet man eine schöne, neuerbaute Mahl- und Schneidemühle, [...] Noch giebt es einen Zaynhammer im Oberdorfe und 2 Mühlen hier, und diese haben mit jener 4 Mahlgänge und 2 Sägen. [...] Ehedem gab es in Sehma zwei Schmelzhütten, welche aber die ungeheure Fluth am 21. Jul. 1565 gänzlich ruinirte [...]“[2]
Mit Eröffnung der Station „Sehma“ an der Zschopautalbahn am 1. Mai 1881 erhielt der Ort Zugang zum Eisenbahnnetz.[3]
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts nahm hier die Textilindustrie großen Aufschwung. Der damalige Fabrikbesitzer Friedrich Richard Küttner hatte wesentlichen Anteil ander wirtschaftlichen Entwicklung Sehmas.[4]
Am 1. Januar 1999 erfolgte der Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Cranzahl, Neudorf und Sehma zur Gemeinde Sehmatal.[5]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [1] 1548/51 32 besessene Mann, 6 Gärtner, 17 Inwohner, 6 ⅛ Hufen 1764 34 besessene Mann, 3 Gärtner, 16 Häusler, 6 ⅛ Hufen 1834 769 1871 1436 Jahr Einwohnerzahl 1890 2277 1910 3161 1925 3375 1939 3811 Jahr Einwohnerzahl 1946 3777 1950 5109 1964 4107 1990 3017 Freizeit
Spezifisch erzgebirgische Handwerkskünste, wie das Klöppeln und Schnitzen, werden noch heute in Vereinen gepflegt. Bemerkenswert sind die Schnitz- und Klöppelausstellungen, die von den drei Ortsvereinen der Gemeinde Sehmatal gemeinsam gestaltet werden.
Um Sehma existiert ein gut ausgbautes, ausgedehntes Rad- und Wanderwegenetz. Im Ort selbst gibt es einen Skilift und ein Freibad.
Literatur
- Sehma. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band, Zwickau 1824, S. 62–66.
- Richard Steche: Sehma. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 88.
Weblinks
Commons: Sehma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Sehma im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- STREIFZÜGE durch die Geschichte des oberen Erzgebirges: Kartografische Darstellung unserer Heimat - Sehma
Einzelnachweise
- ↑ a b vgl. Sehma im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Sehma. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 11. Band, Zwickau 1824, S. 63–66.
- ↑ Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 18. März 2011
- ↑ Geschichte Sehma, abgerufen am 18. März 2011
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 2, abgerufen am 17. März 2011
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- „Sehma hat überhaupt in etwa 90 Häusern gegen 680 Bewohner, so daß es eine starke Bevölkerung zeigt; 1801 wurden 526 Consumenten angegeben. Sie nähren sich theils mit der Landwirthschaft, da sie eine große, keineswegs unfruchtbare Dorfflur besitzen; besonders vortrefflichen und viel Flachs bauen, und wegen der starken, herrlichen Wiesen gute Viehzucht treiben; theils mit Waldarbeit, mit Beeren- und Schwämmelesen, mit Getreide- und Breterhandel, mit Landfuhrwesen, mit Nägelschmieden u. s. w.; theils endlich mit Klöppeln und Spinnen.
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