Oberwiesenthal

Oberwiesenthal
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Oberwiesenthal
Oberwiesenthal
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oberwiesenthal hervorgehoben
50.41916666666712.970833333333914
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Erzgebirgskreis
Höhe: 914 m ü. NN
Fläche: 39,98 km²
Einwohner:

2.461 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 62 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09484
Vorwahl: 037348
Kfz-Kennzeichen: ERZ
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 440
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 8
09484 Oberwiesenthal
Webpräsenz: www.oberwiesenthal.de
Bürgermeister: Mirko Ernst (FDP)
Lage der Stadt Oberwiesenthal im Erzgebirgskreis
Sachsen Amtsberg Annaberg-Buchholz Aue Auerbach (Erzgebirge) Bad Schlema Bärenstein (Erzgebirge) Bernsbach Bockau Börnichen/Erzgeb. Borstendorf Breitenbrunn/Erzgeb. Burkhardtsdorf Crottendorf Deutschneudorf Drebach Ehrenfriedersdorf Eibenstock Elterlein Erlbach-Kirchberg Gelenau/Erzgeb. Geyer Gornau/Erzgeb. Gornsdorf Großolbersdorf Großrückerswalde Grünhain-Beierfeld Grünhainichen Heidersdorf Hohndorf Hormersdorf Jahnsdorf/Erzgeb. Johanngeorgenstadt Jöhstadt Königswalde Lauter/Sa. Lengefeld Lößnitz (Erzgebirge) Lugau/Erzgeb. Marienberg Mildenau Neukirchen/Erzgeb. Niederdorf (Sachsen) Niederwürschnitz Oberwiesenthal Oelsnitz/Erzgeb. Olbernhau Pfaffroda Pobershau Pockau Raschau-Markersbach Scheibenberg Schlettau Schneeberg (Erzgebirge) Schönheide Schwarzenberg/Erzgeb. Sehmatal Seiffen/Erzgeb. Stollberg/Erzgeb. Stützengrün Tannenberg Thalheim/Erzgeb. Thermalbad Wiesenbad Thum Wolkenstein (Erzgebirge) Zöblitz Zschopau Zschorlau ZwönitzKarte
Über dieses Bild

Oberwiesenthal (seit 29. Mai 1935 Kurort Oberwiesenthal)[2] am Fuß des Fichtelbergs ist mit 914 m ü. NN die höchstgelegene Stadt Deutschlands und der Wintersportort im Erzgebirge, der die meisten Übernachtungen aufzuweisen hat. Die Stadt trägt den Titel staatlich anerkannter Erholungsort.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Oberwiesenthal liegt im Erzgebirgskreis, an der Grenze zu Tschechien, die bis Bärenstein (10 km nordöstlich) dem Lauf des Pöhlbaches folgt. Höchste Erhebung des Ortes ist der Fichtelberg mit 1.215 m ü. NN, der höchste Berg Sachsens.

Bedeutende Berge in der Umgebung von Oberwiesenthal sind:

  • Keilberg (Klínovec) (1.244 m ü. NN; höchster Berg des Erzgebirges)
  • Kleiner oder Hinterer Fichtelberg (1.206 m ü. NN)
  • Eisenberg (1.029 m ü. NN)
Klimadiagramm vom Fichtelberg bei Oberwiesenthal


Nachbargemeinden

Auf tschechischer Seite befindet sich die Gemeinde Loučná pod Klínovcem (Böhmisch Wiesenthal) und weiter westlich Boží Dar (Gottesgab). Angrenzende Gemeinden in Deutschland sind Bärenstein, Crottendorf, Sehmatal, Breitenbrunn/Erzgeb. und Raschau-Markersbach.

Stadtgliederung

Blick auf Oberwiesenthal mit Fichtelberg von der gegenüberliegenden tschechischen Seite aus (Friedhof bei Háj)


Oberwiesenthaler Schwibbogen

Geschichte

Die Neustadt am Wiesenthal wurde 1527 von den Herren von Schönburg als Bergstadt gegründet, da ein Jahr zuvor in der Region Silbererz gefunden wurde. Bereits 1530 erhielt der neue Ort das Stadtrecht, 1559 wurde er wettinisch.

Der Bergbaubetrieb kam im 19. Jahrhundert endgültig zum Erliegen, an dessen Stelle trat nach dem Übergang ins 20. Jahrhundert zunehmend der Tourismus. Allerdings gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Versuche der Russen, im Zechengrund, heute Naturschutzgebiet, nach Uran für die Atomrüstung zu graben (Spuren bis heute sichtbar). Am 1. September 1921 wurde Oberwiesenthal mit dem talwärts gelegenen Unterwiesenthal[3], das 1406 erstmals erwähnt wurde und bereits seit 1510 Stadtrechte besaß, vereinigt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1559 95 besessene Mann
1748 190 besessene Mann
1834 1278
1871 1980
1890 1967
1910 1729
Jahr Einwohnerzahl
1925 2425
1939 2446
1946 2946
1950 4603
1964 2553
1971 2611
Jahr Einwohnerzahl
1990 1621
1998 3381
1999 3273
2000 3163
2001 3069
2002 3015
Jahr Einwohnerzahl
2003 2925
2004 2828
2005 2735
2006 2675
2007 2592
2009 2501

Datenquelle bis 1990: Oberwiesenthal im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

Politik

Bürgermeister

Im Januar 2002 wurde Heinz-Michael Kirsten (CDU) zum Bürgermeister gewählt. Bereits im Februar 2002 erklärte das Landratsamt Annaberg diese Wahl wegen unzulässiger Wahlwerbung für ungültig. Daraus entwickelte sich ein fünfjähriger Rechtsstreit durch alle Instanzen, der erst 2007 mit einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig endete, das das im Februar 2007 vom Oberverwaltungsgericht Bautzen gefällte Urteil, wonach die Bürgermeisterwahl von 2002 ungültig war, bestätigte und für rechtens erklärte. Heinz-Michael Kirsten wurde daraufhin vom Regierungspräsidium beurlaubt. Am 4. November 2007 fand eine Neuwahl statt, bei der kein Bewerber die absolute Mehrheit erreichte. Im zweiten Wahlgang am 18. November wurde der parteilose Mirko Ernst (jetzt FDP) zum Bürgermeister gewählt.

Winterlicher Blick vom Großen Fichtelberg
Winterlicher Blick vom Großen Fichtelberg

Städtepartnerschaften

Blick auf die Stadt

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

  • Ski- und Heimatmuseum, Karlsbader Straße 3
Kursächsische Postdistanzsäule auf dem Marktplatz

Bauwerke

Sport

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Den folgenden Personen wurde die Ehrenbürgerschaft von Oberwiesenthal verliehen[4]:

  • 1994: Jens Weißflog (* 1964), Skispringer, dreifacher Olympiasieger
  • 1995: Joachim Kunze (* 1925), Studienrat a. D. und Ortschronist
  • 2002: Ulrich Wehling (* 1952), Nordisch Kombinierer, dreifacher Olympiasieger
  • 2006: Sylke Otto (* 1969), Rennrodlerin, zweimal Olympiasiegerin

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit dem Ort in Zusammenhang stehen

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943, Seite 239
  3. Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943, Seite 241
  4. Ehrenbürger der Stadt Kurort Oberwiesenthal

Literatur

  • Oberwiesenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 693–712.
  • Joachim Kunze: Geschichten aus der Historie des Wiesenthals – Eine populärwissenschaftliche Chronik Kurort Oberwiesenthals. Stadtverwaltung Kurort Oberwiesenthal, 2002.
  • Kurt Richter: Historische Betrachtungen zu Hammerunterwiesenthal von der Ortsgründung bis zur Gegenwart 1657–2007. Stadtverwaltung Kurort Oberwiesenthal, 2007.
  • Jens Hahn: Elterlein-Scheibenberg-Oberwiesenthal: Drei Bergstädte im Erzgebirge – Erzbergbau und Knappschaftswesen bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Obererzgebirgischer Silberspiegel, 2010, ISBN 978-3-00-029673-4.
  • Richard Steche: Oberwiesenthal. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 83.

Weblinks

 Commons: Oberwiesenthal – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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