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Sengwarden Stadt WilhelmshavenKoordinaten: 53° 36′ N, 8° 3′ O53.5944444444448.0483333333333Koordinaten: 53° 35′ 40″ N, 8° 2′ 54″ O Fläche: 2557,7 ha Einwohner: 1.290 (2009) Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 26388 Vorwahl: 04423 Sengwarden ist ein Stadtteil der Stadt Wilhelmshaven.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sengwarden grenzt an die Wilhelmshavener Stadtteile Fedderwarden, Fedderwardergroden und Voslapp sowie an die im Landkreis Friesland liegenden Orte Sillenstede und Hooksiel. Zwei Sehenswürdigkeiten prägen das Ortsbild: eine Mühle sowie die auf einer 8,60 Meter hohen Wurt gelegene St. Georgs-Kirche.
Geschichte
Der Ort wurde 1168 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehört seit 1972 zur Stadt Wilhelmshaven. Zuvor gehörte die Gemeinde zum Landkreis Friesland mit dem Sitz der Kreisverwaltung in Jever.
Früher stand hier die um 1350 von Ino Tjarksena erbaute Burg Innhausen, Stammsitz des ostfriesischen Häuptlingsgeschlechts zu Innhausen und Knyphausen.
Im Rahmen der Operation Oasis wurden zwischen dem 2. und 5. November 1947 auf Anordnung der Britischen Militärregierung rund 1550 Exodus-Flüchtlinge des Lübeckerer Lagers Am Stau in das Marinelager in Sengwarden gebracht, bevor sie ab Juli 1948 nach Israel ausreisen durften.
Das landwirtschaftlich geprägte Sengwarden hatte 2009 rund 1.290 Einwohner.[1]
Sehenswürdigkleiten
Zu den besonderen Baudenkmäler Sengwardens gehört die romanische St. Georgs-Kirche. Sie ist das Gotteshaus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und stammt aus den Jahren um 1250. Die heutige Kirche hatte mindestens einen Vorgängerbau, dessen Vorhandensein 1168 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Den ältesten Teil der ursprünglich aus einseitig geglätteten Granitquadersteinen errichten Kirche, bildet die Nordmauer. Eine erste großangelegte Restaurierung erfolgte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Bei dieser Gelegenheit wurde die Südwand mit Backsteinen hochgezogen und Kirchenfenster im spätgotischen Stil eingelassen. In dieser Phase wurde auch die gotische Apsis angefügt. Die Deckenbemalung, die durch die alte Bemalung der Tettenser Kirche inspiriert worden ist, stammt aus dem Jahr 1904. Sie wurde 1963 restauriert. Die Länge der Kirche beträgt insgesamt 42 Meter. Davon fallen 7,50 Meter auf den Vorraum und 11,50 auf die Apsis. Die Breite der Kirche misst 10 Meter, ihre Höhe bis zur Spitze des Giebels 20 Meter. Dazu gerechnet werden muss noch der Dachreiter, der das für Sengwarden typische Pferd darstellt. Seine Höhe beträgt 6,50 Meter.[2]
Die Orgel St. Georgs-Kirche wurde vom Delmenhorster Orgelbaumeister Jost Sieburg erbaut. 1904 ist jedoch das alte Orgelwerk entfernt worden. An seine Stelle trat 1936 die in der Wilhelmshavener Orgelwerkstatt Alfred Führer entstandene zweimanualige Schleifladenorgel. Sie verfügt über eine mechanische Traktur und Registratur und insgesamt 26 Register (Hauptwerk: 11; Rückpositiv: 8; Pedal: 7). Bedingt durch die Kriegswirren und die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit konnte der Orgelbau erst 1964 vollendet werden. Der alte Orgelprospekt aus dem Jahr 1644 blieb dabei erhalten.[3]
Politik
Im Gebietsänderungsvertrag vom 5. November 1970 wurde festgelegt, dass für das Gebiet des Ortes Sengwarden ein sogenannter Ortsrat zu bilden ist, der die Interessen der ehemals selbstständigen Kommune innerhalb der Stadt Wilhelmshaven zu vertreten hat. Er wirkt bei allen wichtigen Fragen die die Ortschaft berühren, an der Entscheidungsfindung mit. Der Vorsitzende des Ortsrates, der aus 13 Mitgliedern besteht, führt den Titel Ortsbürgermeister. 2010 gehörten sechs Mitglieder des Ortsrates der CDU (darunter auch der Ortsbürgermeister und Stellvertretende Ortsbürgermeister), ebenfalls sechs Mitglieder der SPD und ein Mitglied der Wählergruppe Linke Alternative (LAW).
In Sengwarden befindet sich auch eine Außenstelle der Wilhelmshavener Stadtverwaltung.[4]
Kultur
Über Wilhelmshavens Grenzen hinaus ist der Ort für seinen seit 1618 jährlich stattfindenden Pferdemarkt bekannt.
In Sengwarden ist der TuR Eintracht Sengwarden e.V. beheimatet.[5] Der Verein ist ein Breitensportverein und bietet Fußball, Turnen, Tischtennis, Badminton und Volleyball an. Die 1. Herrenmannschaft der Tischtennisabteilung spielt in der Kreisliga Friesland/Wilhelmshaven.[6] Mit der Geschichte des Warfendorfes befasst sich der Heimatverein Sengwarden.
Söhne und Töchter Sengwardens
- August Friedrich Wilhelm Crome (* 8. Juni 1753), bekannter Spätaufklärer
Literatur
- Hermann Ahner: Wilhelmshavener Chronik zur 100. Wiederkehr der Namensgebung durch König Wilhelm am 17. Juni 1869, Wilhelmshaven 1969
- Heinz Peter Will: Von der Befehlsstelle Nord zur Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne, Schortens 2007
Weblinks
- Stadtteilporträt Sengwarden, abgerufen am 3. Oktober 2009
- Ortsplan von Sengwarden, abgerufen am 3. Oktober 2009
Einzelnachweise
- ↑ Stadtteilporträt Sengwarden, abgerufen am 3. Oktober 2009
- ↑ Homepage der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sengwarden: Unsere Kirche; eingesehen am 18. März 2011
- ↑ Homepage der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Sengwarden: Unsere Kirche - die Orgel; eingesehen am 18. März 2011
- ↑ Homepage der Stadt Wilhelmshaven: Ortsrat Sengwarden; eingesehen am 18.März 2011
- ↑ TuR Eintracht Sengwarden e.V., abgerufen am 3. Oktober 2009
- ↑ Tischtennisabteilung des TuR Eintracht Sengwarden e.V., abgerufen am 3. Oktober 2009
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