- Separatorenfleisch
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Unter Separatorenfleisch (auch Knochenputz) versteht man maschinell von Knochen gelöstes Fleisch. Es kann zur Herstellung von vielen Produkten verwendet werden und stellt eine preisgünstige Alternative zur Verarbeitung von anderem Fleisch dar. Separatorenfleisch ist nach der Herstellung pastös und sieht Hackfleisch ähnlich, hat aber eine andere Zusammensetzung.
Seit dem BSE-Skandal darf Separatorenfleisch von Rindern in vielen europäischen Ländern nicht mehr hergestellt oder verwendet werden. Bei anderen Tieren besteht Kennzeichnungspflicht der Produkte.
Inhaltsverzeichnis
Herstellung
Da die manuelle Ablösung von Restfleisch vom Knochen ein sehr arbeitsaufwendiger Prozess ist, werden die fleischbehafteten Knochen grob zerkleinert und dann durch einen löchrigen Zylinder gedrückt. Die Knochen- und Knorpelteile verbleiben im Zylinder, während das Restfleisch darunter gesammelt und weiterverarbeitet wird.
Alternativ werden die mit Restfleisch behafteten Knochen durch Hochdruckwalzen geleitet, um Fleisch vom Knochen zu trennen. Bei gering industrialisierter Schlachtung werden rotierende Bürstenköpfe verwendet, an die Mitarbeiter die Knochen halten, wobei Draht- oder Hartgummiborsten die Fleischreste abstreifen.
Alternativ kann das Fleisch vom Knochen durch einen Hochdruckwasserstrahl separiert werden, wie es vor allem bei Hühnchen für Hühnerformfleisch in Chicken Nuggets gemacht wird.[1]
Einsatz
Separatorenfleisch kann bei der Herstellung verschiedener Wurstwaren verwendet werden. Es kann auch angebraten werden und eignet sich zur Herstellung von Brühe oder Fleischpasten. Es ist ebenfalls als ein Futtermittelzusatz für Tiernahrung verwendbar.
BSE
Mit den ersten Meldungen über die Erkrankung BSE geriet das Herstellungsverfahren für und die Verwendung von Separatorenfleisch in die Kritik. Durch das vorherige Zerkleinern von Knochen, sowie durch den hohen Druck, mit dem die Knochen-/Fleischmasse durch den Zylinder gedrückt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Nervengewebe, Sehnen und Knochenreste sowie Rückenmarksteile in die Weiterverarbeitung gelangen. Diese Reste gelten als potentielle Träger der Prionen und damit als mögliche Auslöser der BSE-Krankheit bei Tieren bzw. der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen.
Die Herstellung und Verarbeitung von Separatorenfleisch von Rindern ist daher seit dem 1. Oktober 2000 verboten. Bei der Verwendung von Separatorenfleisch von anderen Tieren besteht eine Kennzeichnungspflicht auf der Verpackung.
Unwort des Jahres
„Separatorenfleisch“ wurde im Jahr 2000 in der Wahl zum Unwort des Jahres als „weiteres Unwort“ neben dem „Gewinner“ National befreite Zone gewählt. Nach Ansicht der Jury handele es sich bei dem Begriff um eine seriös klingende, bei BSE-Verdacht besonders unangemessene Bezeichnung von Schlachtabfällen.
Siehe auch
Nachweise
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