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Bachforelle Bachforelle (Salmo trutta forma fario)
Systematik Unterkohorte: Protacanthopterygii Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes) Familie: Lachsfische (Salmonidae) Gattung: Salmo Art: Forelle (Salmo trutta) Unterart: Bachforelle Wissenschaftlicher Name Salmo trutta fario Linnaeus, 1758 Die Bachforelle (Salmo trutta fario) ist ein zu den Salmoniden zählender Raubfisch. Sie wird auch Flussforelle, Bergforelle oder Fario genannt. Kleinwüchsige Bachforellen in nahrungsarmen Gewässern werden als Steinforelle bezeichnet. Bachforellen werden je nach Nahrungsangebot 20 bis 80 Zentimeter lang. Ihr Rücken ist oliv-schwarzbraun und silbrig blau, bauchwärts treten rote Flecken mit hellem Rand auf, die Bauchseite ist weißgelb. Die Bachforelle erreicht in der Regel ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm. Bachforellen können bis zu 18 Jahre alt werden.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweise
Bachforellen besiedeln schnell fließende, sauerstoffreiche, kühle und klare Gewässer mit Kies- oder Sandgrund in fast ganz Europa, von Portugal bis zur Wolga, außerdem Zentralanatolien und die Kaukasusregion. Im Norden kommen sie bis nach Lappland vor. Sie fehlen in Griechenland, auf Korsika, Sardinien und Sizilien.
Bachforellen sind sehr standorttreue Fische (d.h.: Sie leben nur an einem Platz, also sind sie diesem Platz treu), die ihren Platz nur zur Fortpflanzung verlassen und auch nach Störungen in der Regel an ihre angestammten Plätze zurückkehren. Die erwachsene Bachforelle beansprucht ein eigenes Revier. Tagsüber ist sie im Uferschatten verborgen, mit dem Kopf gegen die Strömung.
Sie ernähren sich je nach Größe und Lebensraum vor allem von Insekten und im Wasser lebenden Insektenlarven, kleinen Fischen wie der Groppe, kleineren Krebstieren sowie von Schnecken und anderen Wassertieren. Auch Kannibalismus wird bei Bachforellen oft beobachtet. Sie sind schnell schwimmende Jäger, nehmen aber in Flüssen und Bächen meist vorbeitreibende Beute auf.
Fortpflanzung
Bachforellen laichen zwischen Oktober und Januar. Die Fische fächeln durch schnelle Bewegungen des Schwanzstiels und der Schwanzflosse flache Gruben in steinigen Bodengrund, in denen sie etwa 1000 bis 1500 rötliche vier bis fünf Millimeter große Eier in mehrere Gruben legen. Die Fischlarven schlüpfen nach zwei bis vier Monaten. Gelegentlich werden Hybriden aus Bachforelle und Bachsaibling gezüchtet, die wegen ihres markanten Musters Tigerforellen genannt werden.
Eine besondere Bedeutung hat die Bachforelle als Wirtsfisch für die Glochidien der Flussperlmuschel.
Weitere Formen
Da die Forelle in räumlich abgegrenzten Lebensräumen vorkommt, gibt es neben der Bachforelle Salmo trutta fario verschiedene andere Unterarten von Salmo trutta. Siehe Forelle#Systematik.
Menschen und Bachforellen
In den europäischen Gewässern kam es in der Vergangenheit zu einem starken künstlichen Besatz mit der aus Amerika stammenden Regenbogenforelle, die weniger Ansprüche an die Wasserqualität stellt und schnellwüchsiger ist. Es ist umstritten, ob die Bachforelle dadurch verdrängt werden kann. Sie wird heute mit annähernd gleichem Erfolg wie die Regenbogenforelle teichwirtschaftlich produziert, auch zum Wiederbesatz der Gewässer. Zum Schutz der heimischen Fischarten ist der Besatz mit fremden Arten seit einigen Jahren eingeschränkt.
Die Bachforelle ist ein hervorragender Speisefisch.
Bei Anglern ist die Bachforelle sehr beliebt. Sie wird hauptsächlich mit Kunstköder befischt. Das Angeln mit Naturköder (Würmer, Maden, Heuschrecken) ist an den meisten Gewässern verpönt, da durch das schnelle und vor allem tiefe Schlucken dieser Köder das Zurücksetzen möglichst unverletzter Forellen, die das Schonmaß noch nicht erreicht haben, sehr schwierig ist.
Zucht-Hybriden
Die Tigerforelle (Salmo trutta fario × Salvelinus fontinalis) ist eine Kreuzung aus einer Bachforelle und einem Bachsaibling. Ihren Namen hat die Tigerforelle wegen ihrer charakteristischen goldgelben Fleckenzeichnung. Tigerforellen sind steril, trotzdem lässt sich durch äußere Geschlechtsmerkmale eine Unterscheidung in weibliche und männliche Fische durchführen. Lediglich die weiblichen Tigerforellen bilden keine Gonaden aus. Die männlichen hingegen entwickeln Hoden sowie sekundäre Geschlechtsmerkmale, wie den Laichhaken, Buckel, dunkle und dickere Haut sowie eine hellere Filetfärbung während der Laichzeit.
Fang
Zum Fang der Bachforelle werden Fliegenruten verwendet. Mittelgroße Nass- und Trockenfliegen werden in Bächen mit einer Rute der AFTMA-Klasse 4-6 ausgeworfen und sollen dem Fisch ein schlüpfendes oder eiablegendes Insekt vortäuschen. Ebenfalls kann in einigen Gewässern mit der Spinnrute gefischt werden. Hierzu sollte eine leichte Spinnrute und verschiedene Spinnköder wie Blinker und Spinner genutzt werden. Bei der Nutzung von Wobblern und Gummifischen sollte man vorsichtig sein, da sie in einigen Gewässern verboten sind oder sie nur mit Einschränkungen genutzt werden dürfen.
Literatur
- Steinbachs Naturführer: Süßwasserfische. Mosaik Verlag., München 1984, ISBN 3-570-01274-3.
- So macht Angeln Spaß. Bechtermünz Verlag., Augsburg, ISBN 3-8289-1645-7.
- Die Süßwasserfische Europas. Kosmos Verlag., Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07068-9.
Bachschmerle (1984) | Bitterling (1985) | Schneider (1986) | Europäischer Schlammpeitzger (1987) | Bachneunauge, Flussneunauge (1988) | Groppe (1989) | Bachforelle (1990) | Elritze (1991) | Atlantischer Lachs (1992) | Kabeljau (1993) | Nase (1994) | Europäischer Aal (1995) | Meerforelle (1996) | Europäische Äsche (1997) | Strömer (1998) | Nordseeschnäpel (1999) | Atlantischer Lachs (2000) | Europäischer Stör (2001) | Quappe (2002) | Barbe (2003) | Maifisch (2004) | Bachforelle (2005) | Groppe (2006) | Schleie (2007) | Bitterling (2008) | Europäischer Aal (2009) | Karausche (2010) | Äsche (2011)
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