- Barbe
-
Flussbarbe Flussbarbe
Systematik Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes) Überfamilie: Cyprinoidei Familie: Karpfenfische (Cyprinidae) Unterfamilie: Barben (Barbinae) Gattung: Barbus Art: Flussbarbe Wissenschaftlicher Name Barbus barbus (Linnaeus, 1758) Die Barbe, auch Flussbarbe, Barbel oder Pigge (Barbus barbus) genannt, ist ein europäischer Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae), und Namensgeber der Unterfamilie Barben (Barbinae). Sie war im Jahr 2003 in Deutschland Fisch des Jahres.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Sie kommt in Europa von den Pyrenäen bis zum Pregel und zum Dnepr vor. Sie fehlt südlich der Alpen, in Skandinavien, im größten Teil Griechenlands und in Südbulgarien. In Großbritannien lebt sie nur im äußersten Südosten. Neben der Nominatform werden drei Unterarten unterschieden, B. b. gallicus in der Garonne, B. b. macedonicus in Dalmatien und B. b. thessalus in Thessalien. Die Barbe lebt in sauerstoffreichen Fließgewässern mit sandigem oder kiesigem Bodengrund, der nach ihr genannten Barbenregion.
Merkmale
Die Barbe hat einen lang gestreckten Körper, die Bauchlinie ist fast gerade, der Rücken nur leicht gewölbt. Ihr Körper ist mit mittelgroßen Schuppen besetzt, entlang des Seitenlinienorgans hat sie 55 bis 65 Schuppen. Die Flussbarbe hat ein rüsselartiges, unterständiges Maul mit fleischigen Lippen und vier dicken Barteln an der Oberlippe. Der Rücken ist braun oder grüngrau gefärbt, die Flanken heller, grünlich bis graugelb oder goldgelb schimmernd, der Bauch weißlich. Brust-, Bauch- und Afterflosse, sowie der untere Teil der Schwanzflosse können rötlich sein. Die Rückenflosse und der obere Teil der Schwanzflosse farblos oder grünlich. Die Schlundzähne sind bei der Barbe "dreireihig" angeordnet. Männchen bekommen zur Laichzeit zahlreiche, in Reihen angeordnete weiße Knötchen auf der Kopfoberseite und im Nacken, den Laichausschlag. Die Barbe erreicht eine Länge von 30 bis 50 cm, in Ausnahmefällen wird sie bis zu einem Meter lang.
Flossenformel: Dorsale III-IV/7-9, Anale II-III/5-6, Pectorale I/15-16, Ventrale II/8, Caudale 19-20
Lebensweise
Die Barbe lebt gesellig und hält sich meist in Bodennähe in starker Strömung auf. Sie geht nachts auf Nahrungssuche und ernährt sich von Fischlaich, Insektenlarven, Muscheln, Schnecken, Würmern und in geringem Maße von pflanzlicher Kost. Größere Barben stellen auch kleinen Fischen nach. Die Fische überwintern in großen Gruppen unter Wurzeln oder an strömungsarmen Stellen der Flüsse.
Zur Laichzeit, die in die Monate Mai bis Juli fällt, ziehen die Barben in Schwärmen flussaufwärts. Die Abgabe der leicht klebrigen Eier (Durchmesser 2 mm; 3000-9000 Stück) erfolgt an flachen, kiesigen Stellen.
Der Rogen der Barbe und das ihn umgebende Bauchfleisch sind für Menschen beim Verzehr gesundheitsschädlich.[1][2]
Gefährdungssituation
Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Barbe in der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet (Least Concern). Sie ist eine weit verbreitete Art und hatte drastische Veränderungen infolge von Verschmutzung und Gewässerregulierungen zu verkraften, ihre Situation verbessert sich allerdings wieder [3].
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Vilcinskas: Fische - Mitteleuropäische Süßwasserarten und Meeresfische der Nord- und Ostsee. BLV Verlagsgesellschaft München 2000; ISBN 3-405-15848-6. S.78
- ↑ Kurt Floericke: Einheimische Fische Kosmos Stuttgart 1913, S.26f
- ↑ Barbus barbus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Freyhof, J. & Kottelat, M., 2008. Abgerufen am 6. März 2010
Literatur
- Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania-Verlag, 1990, ISBN 3-332-00109-4
- Steinbachs Naturführer: Süßwasserfische. Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-4296-1
Weblinks
Commons: Barbus barbus – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Barbe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen- Barbe auf Fishbase.org (englisch)
Bachschmerle (1984) | Bitterling (1985) | Schneider (1986) | Europäischer Schlammpeitzger (1987) | Bachneunauge, Flussneunauge (1988) | Groppe (1989) | Bachforelle (1990) | Elritze (1991) | Atlantischer Lachs (1992) | Kabeljau (1993) | Nase (1994) | Europäischer Aal (1995) | Meerforelle (1996) | Europäische Äsche (1997) | Strömer (1998) | Nordseeschnäpel (1999) | Atlantischer Lachs (2000) | Europäischer Stör (2001) | Quappe (2002) | Barbe (2003) | Maifisch (2004) | Bachforelle (2005) | Groppe (2006) | Schleie (2007) | Bitterling (2008) | Europäischer Aal (2009) | Karausche (2010) | Äsche (2011)
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
barbe — 1. (bar b ) s. f. 1° Poil du menton et des joues. Poils de la barbe. Barbe naissante. Ce garçon prend de la barbe. Il lui poussera bientôt de la barbe. Se faire couper la barbe. Laisser croître ou pousser la barbe. • Enorgueillis d audace en… … Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré
barbe — Barbe, f. penacut. Est proprement le poil qui croist aux joües, levres et menton, soit à l homme, soit à la femme, quand par grande virilité elle est ainsi velue, Barba, dont ledit mot est prins, car le poil qui croist en la teste et autres… … Thresor de la langue françoyse
Barbe — or Barbé is a surname, and may refer to:* David Barbe * François Barbé Marbois * Ghislain Barbe * Henri Barbé * Jane Barbe * Koen Barbé * Ursula St. Barbe … Wikipedia
barbé — barbé, ée (bar bé, bée) adj. Dans le blason, barbé se dit de quelques animaux à barbe, lorsque la barbe est d un autre émail. Terme de botanique. Qui est muni d une barbe. ÉTYMOLOGIE Barbatus, de barba, barbe … Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré
barbe — joubarbe rhubarbe sainte barbe sous barbe ébarbe … Dictionnaire des rimes
barbe — BARBE: Signe de force. Trop de barbe fait tomber les cheveux. Utile pour protéger les cravates … Dictionnaire des idées reçues
Barbe — Sf (Flußfisch) per. Wortschatz fach. (12. Jh.), mhd. barbe m./f., ahd. barbo m Entlehnung. Entlehnt aus l. barbus m., das seinerseits eine Zugehörigkeitsbildung zu l. barba Bart ist (nach den Barteln Bartfäden dieser Fische). Ebenso nndl.… … Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache
barbė — sf. etnogr. įnagis grūdams į krūvą sustumti: Iškulti grūdai į pakraštį būdavo sustumiami stūma, arba barbe rš … Dictionary of the Lithuanian Language
Barbe — Barbe: Der Name des karpfenartigen Fisches (mhd. barbe, ahd. barbo) ist aus lat. barbus entlehnt, das zu lat. barba »Bart« gehört. Der Fisch ist nach den vier Bartfäden am Maul als »der Bärtige« benannt … Das Herkunftswörterbuch
Barbe [1] — Barbe (la B.), Insel inmitten der Saone mit altem Schloß im französischen Departement Rhône, nahe bei Lyon; ungefähr 3000 Fuß lang u. mit Spaziergängen durchschnitten; Vergnügungsort der Lyoner. Hier erste Büchersammlung von Karl d. Gr … Pierer's Universal-Lexikon
Barbe [2] — Barbe (Cyprinus Barbus), Art aus der Gattung Karpfen, od. eigene Untergattung (Barbus) von Karpfen; Rücken u. Afterflosse gleich lang; der 2. Strahl der Rückenflosse ist gesägt, Afterflosse mit 7 Strahlen u. 4 Bartfasern; Art: Gemeine B.… … Pierer's Universal-Lexikon