Sielhafen

Sielhafen

Der Sielhafen ist der vorherrschende Hafentyp an der west- und ostfriesischen Nordseeküste. An einem Siel, das der Entwässerung des eingedeichten Landes dient, spült das austretende Binnenwasser eine tiefe Rinne ins Watt.

Diese Rinnen und der Anschluss an die schiffbaren Wasserläufe im Hinterland, die Tiefs, machten die Siele zu geeigneten Standorten für Häfen im flachen Wattenmeer. Um eine Durchfahrt durch das Siel zu ermöglichen, baute man seit dem 15. Jahrhundert Sieltore und tunnelartige Gewölbe.

Kleine Plattbodenschiffe konnten diese mit umgelegtem Mast passieren. Im 18. Jahrhundert begann man mit dem Bau offener Siele mit Klappbrücken. Diese konnten Segelschiffe mit stehenden Masten durchfahren. Die Sielhafenorte in (Ost)friesland tragen diese Funktion in ihrem Namen: z. B. Greetsiel, Dornumersiel, Carolinensiel, Horumersiel. Einige ehemalige Sielhafenorte liegen heute im Hinterland und haben im Fortgang der Landgewinnung durch Eindeichung ihre Hafenfunktion verloren (z. B. Alt- und Neufunnixsiel oder Neugarmssiel).

Das "Deutsche Sielhafenmuseum" in Carolinensiel (Kreis Wittmund) zeigt mit seinem Museumshafen und in seinen Ausstellungen die Geschichte und Gegenwart der Sielhäfen an der Nordsee.

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