Siemens PC-D

Siemens PC-D
Siemens PC-D

Der PC-D bzw. PC-X ist ein Personal Computer, den Siemens von 1982 (PC-X) bzw. 1984 (PC-D) bis 1986 verkaufte, die PC-D-Linie wurde zugunsten der Produktion des PCD-2 aufgegeben.[1]

Inhaltsverzeichnis

Unterschied Siemens PC-D und Siemens PC-X

Grundsätzlich sind der Siemens PC-D und PC-X baugleich. Der PC-D war mehr für Privatanwender konzipiert und wurde als erster PC von Siemens mit MS-DOS (2.11, zuletzt auch 3.20) ausgeliefert – der PC-X dagegen mit Sinix, dem siemenseigenen Unix-Derivat, und war somit auf professionellere Anwendungen zugeschnitten. Außerdem erhielt der PC-X standardmäßig 1 MB RAM, eine Festplatte, und eine MMU.

Ausstattung und Unterschiede zur IBM PC-Architektur

Der PC-D bzw. PC-X arbeitet mit einem Intel-80186-Prozessor mit 8 MHz, und verfügt über 128 KB bis maximal 1 MB Arbeitsspeicher. Die Basisvariante verfügte lediglich über ein Diskettenlaufwerk, optional war ein zweites Diskettenlaufwerk oder eine Festplatte mit 13 oder 20 MB erhältlich. Der Rechner ist teilweise zum IBM PC kompatibel. Die auffälligsten Unterschiede sind:

  • Der Intel 80186-Prozessor.
  • Das 5-1/4″-Diskettenlaufwerk unterstützt neben dem 360 KB-IBM-Format (40 Tracks) auch das im PC-Sektor unübliche Format von 720 KB (80 Tracks).
  • Grafikdarstellung mit 640x350x1 bit: Die Grafikkarte ist zu üblichen PC-Standards (MDA, Hercules, CGA etc) inkompatibel. Auffällig ist auch, dass die Stromversorgung des Monitors über die Grafikkarte erfolgt.
  • Serielle Schnittstellen nach dem V.11-Standard für Tastatur und Maus.
  • Für Drucker gibt es Schnittstellen sowohl nach dem V.11- als auch nach dem sonst im PC-Bereich üblichen V.24-Standard; eine parallele Schnittstelle war jedoch nur als Zubehör erhältlich. Ohne diese wurden mit LPT1 und LPT2 die seriellen Schnittstellen angesprochen.
  • Die Tastatur verfügt über einen eingebauten Lautsprecher.
  • Inkompatibles Bussystem (VG96 Local Bus).
  • Der Ein-/Ausschalter kann per Software blockiert werden.
  • Es gibt eine Debug-Taste, mit der die Registerwerte des Prozessors angezeigt werden können.
  • Die auf der Hauptplatine vorhandene SCSI-Schnittstelle. Die von Siemens angebotenen Festplatten mit 13 bzw 20MB wurden allerdings nicht direkt angeschlossen. Stattdessen wurden Festplatten mit ST506-Schnittstelle mit gesonderter Controllerplatine verwendet.

Zubehör

Siemens verkaufte diverses Zubehör für den PC-D / PC-X. Dazu gehörten u. a. eine Centronics-Schnittstelle, eine Maus und die Nadel- und Tintenstrahldrucker PT88/89 im DIN A4- bzw. im DIN A3-Format mit neun Nadeln bzw. Düsen und serieller Schnittstelle.

Das Softwareangebot für den PC-D war vergleichsweise überschaubar. Es gab aber unter anderem ein MS-DOS bis Version 3.20, Microsoft Word, Microsoft Multiplan, Microsoft Chart, dBase II, einen GW-BASIC-Interpreter und -Compiler und sogar Microsoft Windows (1.02). Eine Kostbarkeit war eine gepatchte Version des Microsoft Flight Simulator. DOS-Anwendungen für den IBM PC waren auf dem PC-D nicht lauffähig, Windows-Anwendungen hingegen konnten zwischen beiden Systemen ausgetauscht werden.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Elmars Virtuelles Computer Museum

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