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Doppleschwand Basisdaten Kanton: Luzern Amt: Entlebuch BFS-Nr.: 1001 PLZ: 6112 Koordinaten: (646904 / 207691)47.0186058.055553751Koordinaten: 47° 1′ 7″ N, 8° 3′ 20″ O; CH1903: (646904 / 207691) Höhe: 751 m ü. M. Fläche: 6.95 km² Einwohner: 717
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.doppleschwand.ch Karte Doppleschwand ist eine politische Gemeinde im Amt Entlebuch des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Ort liegt auf einer Terrasse zwischen Grosser Fontanne und Kleiner Emme im unteren Entlebuch. Zur Gemeinde gehören neben dem Dorf auch die Weiler Gober (im Südwesten), Holz und Oberhüseren (beide im Süden). Die Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde sind beträchtlich. Die Goberfluh liegt auf 971 m.ü.M., das Dorf auf 751 m.ü.M. und der tiefste Punkt beim Einfluss der Grossen Fontanne in die kleine Emme auf 590 m.ü.M. Von der Fläche von 695 ha werden 55,7% landwirtschaftlich genutzt, 36,5% sind Wald und Gehölz und nur 5,3% Siedlungsfläche.
Nachbargemeinden
Doppleschwand grenzt an Entlebuch, Hasle, Romoos und Wolhusen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1745 390 1798 536 1850 668 1970 470 1990 522 2000 653 2004 692 Die Bevölkerung wuchs im 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stark an. Trotz hohem Geburtenüberschuss sank sie durch massive Auswanderung nach Übersee und in die Städte bis ins Jahr 1970. Da der Grossteil der Einheimischen durch den Besitz eines Autos mobiler geworden ist, konnte die Abwanderung stark verringert werden und die Zahl der Bewohner wächst wieder.
Sprachen
Die Bevölkerung spricht eine hochalemannische Mundart, die sowohl Gemeinsamkeiten mit dem Berndeutsch des benachbarten Emmentals wie mit den anderen Dialekten des Kantons Luzern hat. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 97,70% Deutsch, 1,68% Albanisch und 0,31% Italienisch als Hauptsprache an.
Religionen - Konfessionen
Die Bevölkerung des Entlebuchs ist trotz der Nachbarschaft zum reformierten Kanton Bern streng katholisch. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft so aus: 94,95% sind römisch-katholisch, 2,14% evangelisch-reformiert, 1,38% Muslime und 0,46% Konfessionslose.
Herkunft
Ende 2006 waren von den 713 Einwohnern 702 Schweizer und 11 (=1,5%) Ausländer. Das gleiche Bild ergab sich bei der letzten Volkszählung. Fast die gesamte Einwohnerschaft besass den Schweizer Pass (96,94 ohne, 97,55% einschliesslich Doppelbürger).
Politik
Das oberste politische Organ ist das Volk. Es kann seine Meinung bei Wahlen, Volksabstimmungen und in der Gemeindeversammlung äussern.
Gemeinderat
Seit dem 1. September 2008 setzt sich der Gemeinderat Doppleschwand wie folgt zusammen:
- Franz Heer (CVP), Gemeindepräsident
- Karl Felder (CVP), Gemeindammann
- Veronika Murpf-Zihlmann (CVP), Sozialvorsteherin
Wirtschaft
Doppleschwand ist immer noch ein Bauerndorf. Von den (Stand 2000) 329 Erwerbstätigen arbeiten nur noch 120 in der Gemeinde; vor allem in den 38 Landwirtschaftsbetrieben. Von den 209 Wegpendlern haben 22,0% ihren Arbeitsplatz in Wolhusen, 12,9% in Entlebuch und 10,0% in Luzern. Der Rest findet ein Auskommen in anderen Gemeinden der Region.
Tourismus
Doppleschwand gehört einerseits zum Wandergebiet Napf, andererseits zum UNESCO-Biosphärenreservat Entlebuch. Dennoch ist der Fremdenverkehr derzeit (noch) kein grosser Arbeitgeber.
Verkehr
Von 1934 - 1999 gab es an der Bahnlinie Bern-Luzern, welche östlich der Gemeinde vorbeiführt, eine Haltestelle Doppleschwand-Romoos. Diese lag allerdings weitab beider genannten Gemeinden. Seit der Errichtung von Strassenverbindungen in den Jahren 1839 bis 1841 war Doppleschwand per Strasse erreichbar. Bis 1926 fuhren wegen der engen Platzverhältnisse Postkutschen. Seither verkehren Postautos auf der Linie Wolhusen-Doppleschwand-Romoos. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse in Emmen und Dagmersellen sind 26 und 27 km entfernt.
Geschichte
Im Zusammenhang mit Einzug von Kreuzzugssteuern im Jahr 1275 wird der Ort unter den verschiedenen Namen Towenswande und Togelswande erwähnt. Die Gemeinde muss allerdings schon älter sein, da die Herren von Kapfenberg (einer Seitenlinie der Freiherren von Wolhusen) bereits im Jahr 1197 im Urbar des Klosters St. Urban genannt werden. Ein Teil der Gemeinde wurde 1329 an Ritter Johann von Aarwangen verkauft. Die Kapfenburg gehörte allerdings den Habsburgern. Diese wurde 1368 Humbel von Lichtenberg und seiner Gattin Adelheid von Wolhusen übergeben. Da das Ehepaar 1385 ins Bürgerrecht der Stadt Luzern aufgenommen wurde, entging die Burg der Zerstörung nach der Niederlage der Habsburger gegen die Eidgenossen in der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386. Im Jahr 1488 wird die Kirche bei Tumulten entweiht. Die Kapfenburg zerfiel und die Überreste ihrer Ruinen sind verschwunden. Die Herrschaft Luzerns war vielfach nur theoretischer Natur, da sich die wehrhaften Entlebucher viele Freiheiten verschafften. Seit 1803 gehört die Gemeinde zum neugeschaffenen Amt Entlebuch.
Schulen
In der Gemeinde gibt es einen von (Schuljahr 2003/2004) 19 Kindern besuchten Kindergarten und eine Primarschule, an welcher 76 Schüler unterrichtet werden. Ab der 7. Schulklasse besuchen die Jugendlichen den Unterricht in Entlebuch.
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche St. Nikolaus, welche von Wilhelm Keller in den Jahren 1860 bis 1864 in neugotischem Stil erbaut wurde. Es gibt einen reich bemalten Hochaltar und zwei Seitenaltäre (links St. Fridolin, rechts St. Nikolaus). Ausserdem sehenswert ist die 1809 errichtete Bruneggkapelle über dem Ortsteil Oberhüsern mit einer gotischen Pietà, die aus dem Jahr 1530 stammt.
Einzelnachweise
Literatur
Kunstdenkmäler der Schweiz. Luzern, Band I, Seiten 29-46. Birkhäuser, 1987 L. Wigger. Doppleschwand im Entlebuch, 1991
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Doppleschwand
- Artikel Doppleschwand im Historischen Lexikon der Schweiz
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