- Simon Muslik
-
Simon Musaeus, auch Musäus, Meusel, Muslik (* 25. März 1521 oder 1529 in Vetschau/Spreewald; † 11. Juli 1576 oder 1582 in Mansfeld) war ein evangelischer Theologe und Reformator.
Leben
Simon Meusel stammte aus einer bäuerlichen Familie. Er kam auf die Lateinschule nach Cottbus, 1543 auf die Universität Frankfurt/Oder und 1545/47 nach Wittenberg. Von 1547 bis 1549 war er als Lehrer in Nürnberg tätig. In Berlin ordiniert, übernahm er zuerst 1549 ein Pfarramt in seiner näheren Heimat in Fürstenwalde/Spree und dann in Grossen, wurde aber vom Bischof von Lebus vertrieben.
Er übernahm nun nach dem Tode von Ambrosius Moibanus die Pfarrstelle an St. Elisabeth in Breslau, konnte sich aber bei seinem schroffen Wesen dort nicht halten. Von hier ging er nach Thüringen und war hintereinander Superintendent in Gotha und Eisfeld (1557/58). Er war auc Pfarrer im böhmischen Psibor. Von 1558 folgte eine Professur in Jena bis 1561. Der Gnesiolutheraner sah 1561 für sich eine Aufgabe in Bremen, wo vor ihm Albert Hardenberg gewesen war 1562 ging er als Hofprediger nach Schwerin, wo er auch nur drei Jahre blieb.
Zwei Jahre war er Superintendent in Gera und genauso lang in Thorn. 1570 wurde er als Generalsuperintendent nach Coburg berufen, wirkte eine Zeitlang in Braunschweig und in Soest, zuletzt noch als Generalsuperintendent in Mansfeld, wo ihn der Tod ereilte.
Der vielseitige und begabte Mann hat viel geschrieben. Er ist Mitverfasser des Weimarer Konfutationsbuches von 1559, veröffentlichte die Akten der Disputation zwischen Matthias Flacius und Victorin Strigel. Er wandte sich gegen Flacius in seiner „Sententia de peccato, quod non sit substantia“ von 1572, bearbeitete die Kirchenordnung Gerd Omeken in Soest. Bemerkenswerterweise schrieb er auch Erbauungsbücher, die weite Verbreitung fanden, eine Postille sowie exegetische und katechetische Schriften.
Literatur
- Adolf Schimmelpfennig: Musäus, Simon. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 91 f.
- Simon Musaeus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 24. (Nebeneintrag)
- Simon Musaeus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 404. (Nebeneintrag)
- Simon Musaeus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 621. (Nebeneintrag)
- Simon Musaeus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Wolf: Quellenkunde der deutschen Reformationsgeschichte. Band 1, Gotha 1915, Seite 2
- A. Burgdorf: Märkische Kirchengeschichte. Fürstenwalde 1907, Seite 55–89
- Th. Krieg: Das geehrte und gelehrte Coburg. Band 1, Coburg 1927
- Schwartz: Geschichte der Reformation in Soest. Soest 1932
- R. Herrmann: Thüringische Kirchengeschichte. Band II. Weimar 1947
- K. Heussi: Geschichte der Theologischen Fakultät zu Jena. Leipzig 1954
Personendaten NAME Musaeus, Simon ALTERNATIVNAMEN Musäus, Simon; Meusel, Simon; Muslik, Simon KURZBESCHREIBUNG evangelischer Theologe und Reformator GEBURTSDATUM 25. März 1521 oder 1529 GEBURTSORT Vetschau/Spreewald STERBEDATUM 11. Juli 1576 oder 1582 STERBEORT Mansfeld
Wikimedia Foundation.