- Vetschau/Spreewald
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Wappen Deutschlandkarte 51.78361111111114.07361111111160Koordinaten: 51° 47′ N, 14° 4′ OBasisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Oberspreewald-Lausitz Höhe: 60 m ü. NN Fläche: 110,22 km² Einwohner: 8.770 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 03226 Vorwahl: 035433 Kfz-Kennzeichen: OSL Gemeindeschlüssel: 12 0 66 320 Stadtgliederung: 10 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Schlossstraße 10
03226 Vetschau/SpreewaldWebpräsenz: Bürgermeister: Bengt Kanzler (parteilos) Lage der Stadt Vetschau/Spreewald im Landkreis Oberspreewald-Lausitz Vetschau/Spreewald, niedersorbisch Wětošow/Błota, ist eine Kleinstadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Bundeslandes Brandenburg, in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Vetschau liegt am Südrand des Spreewaldes ostsüdöstlich von Lübbenau und nördlich der ehemaligen Kreisstadt Calau. Die nördlichen Ortsteile liegen unmittelbar im Biosphärenreservat Spreewald.
Stadtgliederung
Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen:
- Göritz (niedersorbisch Chórice)
- Koßwig (Kósojce)
- Laasow (Łaz)
- Missen (Pšyne) - Der Ort hat 490 Einwohner, welche seit etwa 1990 konstant ist. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1346 im amtlichen Kirchbuch. Gründer war wahrscheinlich ein Herr von Zabelitz aus der Umgebung von Meißen. Dessen Herkunft war auch für den alten Namen des Ortes Misne verantwortlich. Sehenswert ist die neogotische Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Die Grundschule ist ein Modellversuch des Landes Brandenburg „Kleine Grundschule“.[2]
- Naundorf (Njabožkojce)
- Ogrosen (Hogrozna)
- Raddusch (Raduš)
- Repten (Herpna)
- Stradow (Tšadow)
- Suschow (Zušow)
Daneben existieren die bewohnten Gemeindeteile Belten (Běłośin), Fleißdorf (Długi), Gahlen (Gołyń), Lobendorf, Märkischheide (Wusoka, bis 23. Oktober 1937 amtlich deutsch Weissagk[3]), Tornitz (Tarnojsk) und Wüstenhain (Huštań).
Geschichte
Das Wappen für Rath und Gmaind des Marckhts Vetzschew wurde dem Ort am 17. März 1548 durch König Ferdinand I. in Augsburg ausgestellt. Die Urkunde war lange verschollen und wurde erst im Juli 2005 auf einem Dachboden in Vetschau wieder entdeckt[4].
Vetschau war von 1964 bis 1996 Standort eines der größten Braunkohlekraftwerke der Region, des Kraftwerks Vetschau. Die Schornsteine des Kraftwerks waren Wahrzeichen der Stadt, sorgten aber auch für eine erhebliche Schwefeldioxidbelastung.
Eingemeindungen
Märkischheide wurde 1959 eingemeindet.[5] Ende 2001 wurden vier[6], Ende 2002 zwei[7] und im Oktober 2003 weitere vier ehemalige Gemeinden eingegliedert[8].
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung Briesen 1. Januar 1926 Eingemeindung nach Tornitz Dubrau 1. Oktober 1966 Eingemeindung nach Koßwig Fleißdorf 1. Januar 1974 Eingemeindung nach Naundorf Gahlen 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Missen Göritz 31. Dezember 2001 Jehschen 1. Januar 1928 Eingemeindung nach Missen Koßwig 26. Oktober 2003 Laasow 26. Oktober 2003 Märkischheide 1. April 1959 Missen 26. Oktober 2003 Naundorf 31. Dezember 2001 Ogrosen 31. Dezember 2002 Raddusch 26. Oktober 2003 Repten 31. Dezember 2001 Schönebegk 1. Januar 1928 Stradow 31. Dezember 2001 Suschow 31. Dezember 2002 Tornitz 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Laasow Wüstenhain 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Laasow Politik
Stadtverordnetenversammlung (StVv)
Der Stadtverordnetenversammlung besteht aus 18 Stadtverordneten und dem Bürgermeister.
(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)
Wappen
Das Wappen wurde am 3. Mai 1993 genehmigt.
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Rot ein aufgerichteter, nach links gewendeter silberner Windhund mit goldenem Halsband, hinten blau-silbern geschacht.“[9]
Flagge
Die Flagge besteht - bei Aufhängung an einem Querholz - aus zwei Längsstreifen in den Farben Weiß - Rot, auf die das Stadtwappen auf der Nahtstelle aufgelegt ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Vetschau ist das Niederlausitzer Storchenzentrum mit Ausstellungen zum Weißstorch und Informationen zum Biosphärenreservat Spreewald ansässig.
Bauwerke
Vetschau verfügt über eine zum Teil noch gut erhaltene historische Bausubstanz. Diverse Gebäude sind in der Denkmalliste eingetragen. Im bereits um 1540 entstandenen Schloss Vetschau sitzt heute die Stadtverwaltung. Besonders bekannt ist die aus dem 17. Jahrhundert stammende Wendisch-Deutsche Doppelkirche. Als ältestes Wohnhaus der Stadt gilt das um 1710 entstandene Fachwerkhaus in der Schlossstraße 8, an dessen bemaltem Längsbalken ein historischer Segensspruch zu lesen ist. Bemerkenswert ist auch der um 1890 entstandene Ratskeller Vetschau am Markt 5. Am Rande Vetschaus steht die Ende des 19. Jahrhunderts entstandene katholische Heilige-Familie-Kirche. Zur Erinnerung an die 1928 erfolgte Eingemeindung des Dorfes Schönebegk nach Vetschau wurde 2008 in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße ein Gedenkstein aufgestellt.
Im Ortsteil Raddusch befindet sich mit der Slawenburg Raddusch ein originalgetreuer Nachbau einer Slawenburg.
Städtepartnerschaft
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Vetschau liegt an der Bundesautobahn 15 und der Bundesstraße 115. Durch Vetschau führt die Hauptstrecke der Bahn AG Berlin–Lübbenau–Cottbus–Forst (Lausitz)–PKP.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger[10]
- Ferdinand Griebenow, (1848–1910), Unternehmer, am 15. Juli 1898 zum Ehrenbürger ernannt.
- Selma Griebenow, geborene Blütchen (1851–1942), Stifterin, am 15. Juli 1898 zur Ehrenbürgerin ernannt.
- Richard Hellmann, (1876–1971), Unternehmer, am 3. Mai 1929 zum Ehrenbürger ernannt.
- Peter Ettelt, (1966-2009), Musiker, am 10. Dezember 2009 zum Ehrenbürger ernannt.
Söhne und Töchter der Stadt
- Simon Muslik (1521–1582), Theologe
- Hans Bock (1569–1621), Dichter
- Alexander von Rabenau (1845–1923), Heimatforscher
- Richard Hellmann (1876–1971), deutsch-amerikanischer Unternehmer
- Wilhelm Schieber (1887–1974), Maler, geboren im Ortsteil Weißagk (Wusoka), ab 1937 Märkischheide
- Hans Stiebner (1898–1958), Schauspieler und Theaterregisseur
- Wilfried Terno (* 1946), Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof
- Martin Neumann (* 1956), Politiker (FDP), Bundestagsabgeordneter
- Birgit Uibel-Sonntag (1961-2010), Hürdenläuferin, anerkanntes DDR-Doping-Opfer, geboren im Gemeindeteil Belten
- Anja Pohontsch (* 1970), sorbische Radio- und Fernsehmoderatorin (siehe Łužyca)
Literatur
- Claus Reimann: Vetschau. Ein Tor zum Spreewald. EUROVERLAG, Cottbus 1993.
Einzelnachweise
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
- ↑ Märkische Oderzeitung, 22. September 2005, S. 11
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
- ↑ Brandenburgische Archive Heft 24, S. 5-11 als PDF
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Ehrenbürger der Stadt Vetschau / Spreewald
Weblinks
Commons: Vetschau/Spreewald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Stadt Vetschau
- Vetschau: Informationen und Bilder
- Website des Ortsteils Gahlen
- Website des Ortsteils Laasow
- Website des Gemeindeteils Wüstenhain
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