- Sinnabschnitt
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Der Sinnabschnitt (engl. S-Unit) bezeichnet einen Abschnitt innerhalb eines Textes (Sachtext, politische Rede, Gedicht), den man zu einem einzigen Gedanken zusammenfassen kann. Der Sinnabschnitt gibt dem Text seine notwendige Struktur, erleichtert das Lesen und verhilft zum besseren Verständnis.
Inhaltsverzeichnis
Zum Begriff
Der Begriff Sinnabschnitt setzt sich aus den beiden Begriffen „Sinn“ und „Abschnitt“ zusammen. Die Gliederung in Sinnabschnitte erleichtert das Erfassen des Sinnes bzw. der Bedeutung eines Textteiles und damit das Verstehen eines Textes insgesamt. Logisch und konsequent gibt das Tertium comparationis dem Begriff eine relevante Bedeutung.
Sinnvoll sind Sinnabschnitte innerhalb eines längeren Textes, der für den Leser übersichtlich strukturiert werden muss. Beim Gliedern von Texten in Sinnabschnitte geht es um eine klare Darstellung von Informationen in Absätzen z. B. in einem Vortrag, Referat oder in wissenschaftlichen Aufsätzen.
Anwendungsbereiche/Beispiele
Sinnabschnitte sind für gewöhnlich in einer Vielzahl von Texten, aber besonders in literarisch durchformter Sprache zu finden (z.B. bei politischen Reden). Ziel der Autoren ist es, den Leser unbewusst zu einem Thema anzuregen. Dieser entwickelt während des Lesevorgangs einen eigenen Standpunkt zu der Problematik.
Typographie
In der Typographie werden Fließtexte gegliedert und gestaltet, um die Lesbarkeit eines Textes und das sogenannte „informierende Lesen“ zu erleichtern. Dies setzt einen übersichtlich gegliederten Text voraus. Deshalb wird der Fließtext in Abschnitte unterteilt und durch fett gedruckte oder kursive Wörter ausgezeichnet.
Wissenschaftliche Technik
Auch bei der wissenschaftlichen Arbeit spielt das Einteilen in Sinnabschnitte eine wichtige Rolle; denn das Einteilen eines Textes in Sinnabschnitte erleichtert das Textverständnis. Deshalb lehren bereits Schulen und Universitäten diese Technik.
Textverarbeitung in Wirtschaft und Verwaltung
In Wirtschaft und Verwaltung ist die Einteilung eines Textes in Sinnabschnitte Teil der Textverarbeitung nach DIN 5008. Die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung bilden die Grundlage für das Verfassen professionell gestalteter Schriftstücke. Im Rahmen der Textverarbeitung erfolgt die Ordnung und Gliederung von Sinnabschnitten bereits häufig gemäß DIN 1421.
Politik
Sinnabschnitte sind auch in der Politik bedeutsam, da nur sie eine bestimmte Position des Redners übermitteln können. Neben Politik auf höchsten europäischen Ebenen, ist vor allem die amerikanische Redensführung für klare struktierte Reden oder Arbeiten berühmt, nicht zuletzt durch die häufige Benutzung klar gegliederter Sinnabschnitte. Ein perfektes Beispiel für diesen Gebrauch der Sinnabschnitte gibt Michael Dukakis in seiner Acceptance Nomination Speech.
Literatur
- Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung. Sonderdruck von DIN 5008:2005. Hrsg.: DIN, Deutsches Institut für Normung e.V.. - 4. Auflage. Berlin; Wien; Zürich: Beuth, 2005, 58 S., ISBN 3-410-15993-2
- Gabriele Huber: Praxisorientierte Textverarbeitung mit Büropraxis. Übung und Vorbereitung zur Prüfung für die Berufsfachschule Wirtschaft. Huber/Trinkner. Rinteln: Merkur-Verlag, 2006, 48 S., ISBN 3-8120-0707-X
- Gerhard Nickolaus: Maschinenschreiben Textverarbeitung. Texteingabe, Textbearbeitung, Textgestaltung nach der neuen DIN 5008. 22., überarb. Aufl., Haan-Gruiten: Verlag Europa-Lehrmittel Nourney, Vollmer, 2005, 64 S., ISBN 3-8085-8168-9 (Edition Mende)
Weblinks
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