Sitterswald

Sitterswald
Sitterswald
Wappen von Sitterswald
Koordinaten: 49° 8′ N, 7° 1′ O49.1333333333337.0166666666667197Koordinaten: 49° 8′ 0″ N, 7° 1′ 0″ O
Höhe: 197–342 m ü. NN
Fläche: 1,72 km²
Einwohner: 1.521 (2005)
Eingemeindung: 1. Jan. 1974
Postleitzahl: 66271
Vorwahl: 06805

Sitterswald ist ein Ortsteil der Gemeinde Kleinblittersdorf, die wiederum im Regionalverband Saarbrücken (Saarland) gelegen ist.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Sitterswald liegt südlich von Auersmacher (Kleinblittersdorf) und nord-östlich von Rilchingen-Hanweiler (Kleinblittersdorf). Im Osten von Sitterswald kommt nach langem Waldteil Bliesransbach (Kleinblittersdorf) und im Süden liegt die Blies (Fluss), welche die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich in diesem Teil bildet.

Die Grundsteinlegung des Ortes erfolgte im Jahr 1935. Der Boden gehörte früher zum Herzogtum Lothringen und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts zwischen Frankreich und der Grafschaft von der Leyen ausgetauscht. Partnerschaft mit Behringen (Thüringen).

Seit 1995 verbindet eine Freundschaftsbrücke, die im Wald in der Nähe der Wackenmühle liegt, Deutschland mit Frankreich.

1977 hat sich Sitterswald als Sieger des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“ hervorgetan.

Geschichte

Bedeutung des Ortsnamens

Sitterswald besteht als Ortsname nur ein einziges mal in der Bundesrepublik Deutschland. Der Vorderteil des Namens stammt aus dem Althochdeutschen. Es bedeutet in etwa: seichtes, sumpfiges Land.[1]

Der ursprüngliche Wald (Sitterswald) bezeichnet in der Tat einen in seichtem Gebiet gelegenen Forst. Dieses Waldstück lag auf dem Bann von Rilchingen-Hanweiler, wurde 1935 gerodet und dem Bau der Siedlung zur Verfügung gestellt. Dieser Wald gab dem neuen Dorf seinen Namen.

Ortsgeschichte

Im Jahr 1935 kam es, etwas überstürzt, zum Bau der Kleinsiedlung Sitterswald, die zunächst noch „Auersmacher Siedlung“ genannt wurde, später dann „Hitlersdorf“[2][3]. Es sollte ein Dorf werden, welches nicht, wie alle anderen Dörfer der Umgebung, organisch gewachsen war, sondern auf dem Reißbrett entworfen wurde.

Der Entwurf hierzu stammte von der Reichsheimstätte der NSDAP und der DAF und wurde nach der Rückkehr des Saarlands zum Deutschen Reich verwirklicht. Solche Siedlungen entstanden zeitgleich in Griesborn, Dorf im Warndt und in Neunkirchen-Haus Furpach.

Zunächst waren 215 Siedlerstellen, 10 Großsiedlerstellen und 17 Eigenheime geplant. Eine Kirche war beim heutigen Quallenbrunnen geplant, ein Feierabendhaus an der ehem. Bäckerei Bur. Für den Sportplatz waren Teile des Mühlenwaldes vorgesehen. Dieser Plan wurde weitgehend beibehalten, allerdings gab es Änderungen beim Standort der Kirche und des Sportplatzes. Auch die 10 Großsiedlerstellen und die 17 Eigenheime wurden nie gebaut.

Im September 1935 erfolgte der erste Spatenstich im Flur „Naualmet“, heute Ellwiesergarten.

Am 25. Juni 1937 befasste man sich auf dem Reichskommissariat mit dem Schulhausneubau in der Siedlung Auersmacher-Sitterswald. Eine Turnhalle war ebenfalls geplant, die zeitgleich mit dem Schulhaus errichtet werden sollte. Die Realisierung erfolgte aber erst nach dem 2.Weltkrieg. [4]

Die Propaganda

Der Bau der Siedlung Sitterswald war von vornherein auch von außenpolitischer Bedeutung. Nicht umsonst setzte man sie an die Grenze zu Frankreich. Man wollte, dass die Siedlung von Saargemünd her gesehen wird. Ziel war es zu zeigen, was das Deutsche Reich für sein Volk tut.[5]

Politik

Ortsvorsteher

  • 1974–2001: Günter Kallenborn (SPD)
  • seit 2001: Harald Thieser (SPD)

Sitzverteilung im Ortsrat (Stand: August 2009)

Partei Stimmen in % Sitze im Ortsrat
SPD 65,4% 8 Sitze
CDU 21,6% 2 Sitze
Die Linke 13,0% 1 Sitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sitterswald besitzt zwei Bushaltestellen, die von der Linie 501 und der Linie 147 der RSW GmbH angefahren werden. Jeweils nach Kleinblittersdorf über Auersmacher, und von Kleinblittersdorf nach Hanweiler bzw. über Bliesransbach bis nach Homburg. Von Kleinblittersdorf kommt man dann mit der Stadtbahn (Saarbahn) weiter nach Saarbrücken.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Mohr: 50 Jahre Sitterswald - Historische Zeitabläufe von 1935-1985. Kapitel I., S. 19
  2. http://www.cheminsdememoire.gouv.fr/page/affichepage.php?idLang=de&idPage=87
  3. http://fr.wikipedia.org/wiki/26e_r%C3%A9giment_d%27infanterie_de_ligne
  4. Michael Mohr, 50 Jahre Sitterswald - Historische Zeitabläufe von 1935-1985, Kapitel I.+II.
  5. Michael Mohr, 50 Jahre Sitterswald - Historische Zeitabläufe von 1935-1985, Kapitel II. - S.46

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