- Slawismus
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Unter Slawismus versteht man ein Wort, das aus einer slawischen Sprache stammt (Herkunftssprache) oder zumindest über eine slawische Sprache (Vermittlersprache) entlehnt wurde. Der historische Verlauf dieses Entlehnungsprozesses folgt dem Sprachwandelgesetz (Piotrowski-Gesetz) und ist in Best (2003), speziell zu den Russizismen in Kotsyuba (2007) behandelt.
Moderne russische Beispiele sind "Glasnost" und "Perestroika".
Zu Slawismen zählen auch speziell die Wörter, die aus slawischen Sprachen übernommen wurden, aber nicht eindeutig einer konkreten Sprache zugeordnet werden können, z. B. Wodka (poln. wódka, russ. Водка), Peitsche (poln. bicz/pejcz, russ. бич), Quark (poln. twaróg, russ. Творог).
Zahlreiche Ortsbezeichnungen in Ostdeutschland sind Slawismen, zum Beispiel Schwerin, Rostock, Dresden, Berlin, Leipzig. Einige Slawismen wurden in deutsche Dialekte übernommen, wie Plinsen (ostmitteldeutsch), Jause (österreichisch).
Siehe auch
- Pseudoslawismus
Literatur
- Karl-Heinz Best: "Slawische Entlehnungen im Deutschen". In: Rusistika - Slavistika - Lingvistika. Festschrift für Werner Lehfeldt. Hrsg. v. Sebastian Kempgen, Ulrich Schweier u. Tilman Berger. Verlag Otto Sagner, München 2003, S. 464-473.
- Oxana Kotsyuba: Russizismen im deutschen Wortschatz. In: Glottometrics 15, 2007, S. 13-23.
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