- Soheib Bencheikh
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Soheib Bencheikh (* 1961 in Jeddah, Saudi-Arabien) ist ein französischer islamischer religiöser Führer und Autor. Er gilt als progressiv und Verfechter des französisichen Laizismus.
Bencheikh graduierte in islamischer Theologie an der Al-Azhar Universität, Kairo, Ägypten, und an der Université Libre de Bruxelles, Belgien. Er erhielt einen Doktortitel in Religionswissenschaften von der École Pratique des Hautes Études (EPHE), Paris, Frankreich. Er wurde 1995 von Dalil Boubakeur, dem Rektor der Pariser Moschee, zum Großmufti von Marseille ernannt. Weiter ist er Gründungsmitglied des Conseil français du culte musulman.
Bencheikh ist ein anti-fundamentalistischer religiöser Führer und ein erklärter Gegner eines eiferischen Islam. Er ist bekannt als reformorientierter Theologe, der sich dem interreligiösen Dialog verpflichtet fühlt. Unter anderem schrieb er die Bücher Les Grandes Religions und Marianne et le Prophète: L'Islam dans la France laïque, sein bekanntes Werk über die Positionen und Möglichkeiten für Muslime in säkularen Demokratien. Er vertritt einen modernistischen Islam und bezeichnete unter anderem die Bildung als besten Schutz von Ehre und Wohlergehen der Frauen (und nicht den Hidschab, der nach seinen Worten nicht verbindlich ist). Beim Streit um die 2005 veröffentlichten Mohammed-Karikaturen und den anschließenden, teils gewaltsamen Protesten, verteidigte Becheikh die Pressefreiheit, welche für ihn "heilig" ist[1].
Bencheikh beabsichtigte an der Französischen Präsidentschaftswahl 2007 teilzunehmen, er verfehlte aber die erforderlichen 500 Unterschriften von Bürgermeistern, um offizieller Kandidat zu werden.
Literatur
- Bencheikh, Soheib; Marianne et le Prophète: L'Islam dans la France laïque, Paris, Bernard Grasset, 1998, ISBN 2-246-53871-8
Einzelnachweis
- ↑ soheib.bencheikh.over-blog.com: Sammlung von Texten und Interviews von Bencheikh
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