South of Heaven

South of Heaven
South of Heaven
Studioalbum von Slayer
Veröffentlichung 1988
Label Def Jam Records
Format CD, LP
Genre Thrash Metal
Anzahl der Titel 10
Laufzeit 36 min 53 s

Besetzung

Produktion Slayer und Rick Rubin
Chronologie
Reign in Blood
1986
South of Heaven Seasons in the Abyss
1990

South of Heaven ist das vierte Album der kalifornischen Thrash-Metal-Band Slayer. Es unterscheidet sich sehr von seinem Vorgänger Reign in Blood, da es relativ stark vom Thrash Metal abweicht. Die Lieder sind nicht mehr so schnell und hart wie die seines Vorgängers. Einige Kritiker lobten das Album dafür, dass es den Willen Slayers demonstriere, sich musikalisch weiterzuentwickeln anstatt sich zu wiederholen. In dem Lied Spill the Blood sind des Weiteren zum ersten Mal unverzerrte Gitarren zu hören. Das Album erschien 1988 bei Def Jam Records und wurde von Rick Rubin produziert.[1]

Inhaltsverzeichnis

Titelliste

South of Heaven

South of Heaven beginnt relativ ruhig mit einem gesprochenen Text. Die Geschwindigkeit und die Lautstärke steigen danach langsam.[2] Im weiteren Verlauf des Lieds wird die Hölle beschrieben. Dass es sich um die Hölle handelt, zeigt sich dadurch, dass der beschriebene Ort dem Text nach von verdammten Seelen bewohnt wird, wie in der Textstelle „Souls condemned for all eternity“ (zu Deutsch: ‚Auf ewig verdammte Seelen‘) gesagt wird. South of Heaven (zu Deutsch „südlich des Himmels“) wird in diesem Lied als Synonym für die Hölle verwendet.

Silent Scream

In Silent Scream wird der Tod bzw. die Opferung eines Kindes dargestellt. Das Kind wurde scheinbar getötet, weil es unerwünscht ist. Die Szenerie stellt einen Schwangerschaftsabbruch dar, wie in der Textstelle „Sacrifice the unborn“ unverkennbar geäußert wird. Die Textstelle „A soul that will never rest“ lässt eine Assoziation ins Mittelalter zu. Damals dachten die Menschen, dass ein Kind, welches stirbt, nicht in den Himmel, sondern ins Fegefeuer kommt. Das könnte die Textstelle meinen, da die Seele des Kindes niemals Ruhe im Fegefeuer findet und nicht in den Himmel kommen kann. Das Lied wurde 2001 von Children of Bodom für ihr Album Hate Crew Deathroll gecovert.

Live Undead

Live Undead erzählt von einer Figur, die kurz vor ihrem Tod steht.

Behind the Crooked Cross

Das Lied Behind the Crooked Cross (zu Deutsch im übertragenen Sinne ‚Hinter dem Hakenkreuz‘) handelt von einem Soldaten auf dem Schlachtfeld. Dieser handelt nur in blindem Gehorsam und ohne Gewissen, ein Wort, das er vergessen hat („Conscience a word I learned to forget“).

Mandatory Suicide

In Mandatory Suicide wird eine blutige Schlacht beschrieben. Der Protagonist des Lieds ist an der Front, dies ist er jedoch nicht freiwillig, sondern wie der Titel Mandatory Suicide (zu Deutsch ‚Obligatorischer/Befohlener Suizid‘) sagt, wurde er dazu gezwungen. Sein Einsatz ist, aufgrund seiner Schwierigkeit, einem Suizid gleichzusetzen, daher kommt der Titel.

Ghosts of War

Ghosts of War berichtet von den Geistern des Krieges, die sich rächen wollen, nachdem sie aus ihrem Schlaf des Todes erwacht sind.

Read Between the Lies

Read between the Lies handelt von Fernsehpredigern, die versprechen, dass die Zuschauer, das Seelenheil erlangen, wenn sie ihm Spenden schicken. Das Lied hinterfragt diese zwielichtigen Praktiken und berichtet von älteren Menschen, die aus Naivität ihr Geld spenden, jedoch keine Gegenleistung erhalten. Diese Praktiken erinnern an die Ablassbriefe aus dem Mittelalter.

Cleanse the Soul

In Cleanse the Soul geht es um eine Person, die, dem Text nach, jemanden geopfert hat und es jetzt genießt, über der Leiche zu stehen.

Dissident Aggressor

Dissident Aggressor ist ein Judas-Priest-Cover von deren Album Sin After Sin.

Spill the Blood

In Spill the Blood spricht ein auktorialer Erzähler den Hörer an. Er suggeriert ihm, dass er sein Blut vergießen soll. Der Erzähler ist der Teufel, er will, dass der Angesprochene sich umbringt und durch diese Sünde seine Seele an den Teufel verliert.

Rezeption

Im Magazin Rock Hard schrieb Frank Trojan damals, nach Reign in Blood könnten Slayer nur verlieren, und so sei es „im Endeffekt“ auch. Das gedrosselte Tempo und das Mehr an Melodie nannte er „lobenswert“, ebenso gefiel ihm der Gitarrensound. Trojan wies auf die „kontroversen Texte“ hin, die auf der „Gewaltschiene“ lägen. Insgesamt bliebe ein „fader Beigeschmack“. 8,5 von zehn Punkten wurden vergeben.[3] Alex Henderson von allmusic nannte besonders die „Bestimmtheit“ der Band, die das Album so „verstörend und kraftvoll“ mache. Insbesondere Stücke wie Spill the Blood, Mandatory Suicide und Ghosts of War bezeichnete er als „beängstigend überzeugungskräftig“. Er vergab vier von fünf Sternen.[4]

Die Lieder Behind the Crooked Cross und South of Heaven sind auch Teil der von Bobby Prince komponierten Hintergrundmusik für den Ego-Shooter Doom beziehungsweise den Nachfolger Doom II.[5][6] Aufgrund technischer Einschränkungen sind die Stücke ohne Gesang und nur als MIDI-Sequenzen zu hören.

Live

Zwei Lieder des Albums (South of Heaven und Mandatory Suicide) haben einen festen Platz in den Live-Sets der Band.[7] Beispiele hierfür findet man auf den Setlisten der Live-DVDs War at the Warfield[8] und Still Reigning[9], der Live-EP Live Intrusion[10] und des Live-Doppelalbums Decade of Aggression[11].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Begrand, Adrien (23 January 2004): The Devil in Music. PopMatters. Abgerufen am 17 March 2007.
  2. Begrand, Adrien (15 August 2006): Blood and Thunder: Postmortem. Popmatters.com. Abgerufen am 25 March 2007.
  3. Frank Trojan: SLAYER. South Of Heaven. In: Rock Hard, Nr. 28.
  4. allmusic.com: Rezension South of Heaven von Alex Henderson
  5. Per Kristian Risvik: The Doom tracks.
  6. Per Kristian Risvik: The Doom 2 tracks.
  7. About. Slayer.net. Archiviert vom Original am 10 August 2007. Abgerufen am 17 March 2007.
  8. Ruhlmann, William: War at the Warfield. Allmusic. Abgerufen am 20 March 2007.
  9. Still Reigning. Allmusic. Abgerufen am 20 March 2007.
  10. Live Intrusion. Allmusic. Abgerufen am 20 March 2007.
  11. Rivadavia, Eduardo: Decade of Aggression - Live. Allmusic. Abgerufen am 20 March 2007.

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