- Soweto-Aufstand
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Der Aufstand von Soweto am 16. Juni 1976 war ein Symbol im Kampf gegen das rassistische Apartheidsregime in Südafrika.
Geschichte
Soweto steht für South Western Townships und bezeichnet einen südwestlichen Stadtteil von Johannesburg, der aus mindestens 28 Townships für Schwarze bestand. Auslöser des Aufstandes waren die Pläne des Bildungsministers Andries Treurnicht, wonach Afrikaans, die Sprache der burischen Herrschaftsschicht, als allgemeine Unterrichtssprache eingeführt werden sollte. Die schwarzen Schülerinnen und Schüler sahen sich dadurch ihrer Chancen im Bildungssystem beraubt und formierten sich, unter Führung des Schülers Tsietsi Mashinini, am 16. Juni 1976 zu einem Demonstrationszug in Orlando, Soweto. Die Polizei schlug diesen Aufstand blutig nieder: Nach ihren Angaben starben bei den Auseinandersetzungen 575 Menschen, die schwarze Seite spricht von weit höheren Opferzahlen. Zahlreiche Kinder und Jugendliche wurden bei Razzien in Schulen inhaftiert. Durch Folter versuchte die Polizei die Anführer des Aufstandes herauszufinden. Die Unruhen griffen auf andere Townships in Südafrika über und dauerten bis 1978 an. Darüber hinaus kam es zu Streiks der schwarzen Bevölkerung und zu internationalen Protesten.
Das erste Opfer bei diesen Aufständen war der Schüler Hastings Ndlovu. Jedoch wird oft Hector Pieterson fälschlich als erstes Opfer bezeichnet, weil ein Foto, das den tödlich verletzten Pieterson zeigt, weltweit bekannt wurde. Das Hector Pieterson Memorial steht seit 1992 in Orlando, Soweto.
Literatur
- Nicole Ulrich: Nur die Freiheit stillt den Durst. Schülerstreik, Aufstand und Generalstreiks in Südafrika 1976, in: Holger Marcks & Matthias Seiffert (Hrsg.): Die großen Streiks - Episoden aus dem Klassenkampf, Unrast-Verlag, Münster 2008, S. 154-159, ISBN 978-3-89771-473-1.
Weblinks
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