Spanische Nationalbibliothek

Spanische Nationalbibliothek
Biblioteca Nacional de España
Plaza de Colón (Madrid) 02.jpg

Sitz der Spanischen Nationalbibliothek in Madrid

Gründung 1712
Bestand ca. 11 Millionen Medieneinheiten
Bibliothekstyp Nationalbibliothek
Ort Madrid
Website www.bne.es

Die Spanische Nationalbibliothek (Spanisch Biblioteca Nacional de España) in Madrid ist die wichtigste Bibliothek Spaniens und der zentrale Fundus für Bücher aus Spanien. Der Bestand der 1712 gegründeten Bibliothek umfasst zirka 17 Millionen Dokumente und hat eine Nebenstelle in Alcalá de Henares.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die spanische Nationalbibliothek wurde 1712 von Philipp V. als Biblioteca Real („Königliche Bibliothek“) gegründet, obwohl der eigentliche Gründungserlass erst am 2. Januar 1716 verkündet wurde. Die Bibliothek sollte sowohl den Bürgern Zugang zu Wissen eröffnen, als auch die Privatbibliotheken einiger Adliger aufnehmen. Die Drucker waren verpflichtet ein Exemplar aller in Spanien veröffentlichten Bücher abzugeben (vergleichbar der heutigen Hinterlegung von Pflichtexemplaren). Die erste Veröffentlichung der Bibliothek erschien 1738 mit dem Titel Bibliotheca Universal de la Polygraphia Española, ihr Herausgeber war Cristóbal Rodríguez.

1761 werden die Statuten der Bibliothek von Juan de Santander im Auftrag von Karl III. überarbeitet. Darüber hinaus wird die Imprenta Real (‚Königliche Druckerei‘) gegründet deren Leitung der verantwortliche Bibliothekar hatte.

1836 wurde die Bibliothek in Nationalbibliothek umbenannt, und ihre Tätigkeit war nicht mehr vom Königshaus abhängig, sondern wurde der öffentlichen Verwaltung unterstellt. Die Privatisierung der Stiftungsvermögen hatte die Schließung zahlreicher Klöster und religiöser Einrichtungen zur Folge. Die Bibliothek entwickelte die Strategie, die bis dahin in den Händen der Kirche befindlichen Bestände zu übernehmen, wodurch ihre Bestände wuchsen und vor allem an Qualität gewannen.

Von 1835 bis 1860 wurden einige Kommissionen gegründet, um die Fachgebiete der Institution zu betreuen. Alle während der Ersten Republik vom Klerus beschlagnahmten Bücher gingen in den Bestand der Bibliothek über.

1896 wurde nach dreißigjähriger Bauzeit der neue Sitz am Paseo de Recoletos fertiggestellt, der gleichermaßen als Bibliothek, Museum und Archiv diente.

Von 1936 bis 1939 wuchs der Bestand der Bibliothek noch einmal während des Spanischen Bürgerkriegs aufgrund der Beschlagnahme von fast fünfhunderttausend Büchern.

1957 wurde die Hinterlegung von Pflichtexemplaren eingeführt. Dadurch wurde die vorige Regelung, nach der die Drucker ein Exemplar jeder Ausgabe einreichen mussten, ersetzt. 1986 bestand die Bibliothek aus den integrierten Abteilungen Hemeroteca Nacional (‚Nationalen Zeitungsarchiv‘), dem Instituto Bibliográfico Hispánico (‚Spanischen Bibliografischen Institut‘) und dem Centro del Tesoro Documental y Bibliográfico (‚Zentrum für das Dokumentarfilmarchiv‘).

1991 wurde aus Platzgründen ein neues Archiv für Bücher in Alcalá de Henares gegründet.

Verwaltung

Die Nationalbibliothek ist dem Spanischen Kulturministerium als autonome Organisation angegliedert. Ihr Generaldirektor ist Königlicher Stiftungsrat und hat die Vollmachten eines „leitenden Beraters“. Ihre Gremien sind der Verwaltungsrat, die Technische Leitung und eine Geschäftsführung.

Bestand

Im Bestand der Nationalbibliothek befinden sich[1]:

Kataloge

  • Allgemeiner Hauptkatalog
  • ARIADNA und UNICORN
  • DIBI
  • CCPP

Einzelnachweise

  1. Laut Angaben der Website der Nationalbibliothek

Weblinks

 Commons: Spanische Nationalbibliothek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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