Spexard

Spexard
Spexard
Koordinaten: 51° 53′ N, 8° 26′ O51.8861111111118.4263888888889Koordinaten: 51° 53′ 10″ N, 8° 25′ 35″ O
Fläche: 13,25 km²
Einwohner: 8.845 (2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 33334
Vorwahl: 05241
Karte

Lage von Spexard in Gütersloh

Spexard ist seit der kommunalen Neugliederung 1970 ein Ortsteil im Südosten der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen. Mit heute fast 10.000 Einwohnern ist die ehemals selbstständige - seinerzeit vorwiegend bäuerlich geprägte - Gemeinde zu einem bedeutenden Faktor in der städtischen Entwicklungsplanung der 96.000-Einwohner-Stadt Gütersloh geworden.

In Spexard hat die Stadt Anschluss an das europaweite Fernstraßenverkehrsnetz über die Bundesautobahn 2.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der älteste Nachweis und damit die Ersterwähnung von Spexard geht auf eine Heberolle des Klosters Herzebrock zurück, welche um das Jahr 1088 im Zuge der Reorganisation des Klosters durch den Landesherrn Bischof Benno II. von Osnabrück erstellt wurde. Auf diese Heberolle stützte sich das Ortsjubiläum “900 Jahre Spexard” im Jahr 1988.

In dieser Heberolle lautete die Schreibweise: Spehtashard. In späteren urkundlichen Erwähnungen zeigen sich veränderte Schreibweisen: Spehteshart (1189), Spechishart (1198), Spechteshard (1201), Spechteshart (1235), Spedeshart (1240), Spechtzart (1456), Specsert (1532), Speckart (1562), Speckzart (1585), Spexart (1660), Spexarth (1842). Im Jahr 1847 tauchte erstmals die Schreibweise SPEXARD auf.

Am 10. Dezember 1888 entstand die neue Gemeinde Kattenstroth-Spexard durch Ausgliederung aus Avenwedde. Die Gemeinde wurde am 1. April 1910 aufgelöst. Der Gemeindeteil Kattenstroth wechselte nach Gütersloh, während Spexard eine eigenständige neue Gemeinde bildete.[1] Am 1. Januar 1970 wurde Spexard nach Gütersloh eingemeindet.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Katholische Kirche St. Bruder Konrad
  • Das so genannte Spexarder Bauernhaus an der Lukasstraße in Spexard war ursprünglich das Haupthaus des 1370 erstmals erwähnten Hofes Meier to Berens. Es ist ein mächtiger Zweiständerbau mit Ziegelausfachung und utluchtartigem Vorbau, dessen ältestes Teil laut dendrochronologischer Datierung bereits 1536 erstellt wurde. 1572 wurde es erweitert und 1781 umfassend erneuert. Es stand ursprünglich an der Helmholtzstraße ganz in der Nähe der Autobahn A2. Ab 1993 wurde es in Abstimmung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege an die Lukasstraße versetzt, da es an seinem ursprünglichen Standort nicht zu halten war. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde auch die 1974 entfernte Utlucht wieder ergänzt. Im Januar 1995 wurde es von den Spexarder Vereinen und der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Das Haus steht heute allen Vereinen und Gruppen für Veranstaltungen zur Verfügung. Es ist Eigentum der Stadt Gütersloh. Träger des Spexarder Bauernhauses und damit Verwalter ist der Heimatverein Spexard.
  • Auf dem Hof Künnepeter befindet sich ein guterhaltener Speicher aus dem Jahre 1673. Er gehört, zusammen mit dem knapp 100 Jahre älteren Speicher auf dem Hof Meyer zu Rassfeld, zu den letzten noch vorhandenen Speichergebäuden auf dem Gebiet der Stadt Gütersloh. Ein nahegelegenes Scheunengebäude stammt von 1616.

Natur

  • Im Ortsteil befindet sich das Naturschutzgebiet Spexard, eines von drei Naturschutzgebieten der Stadt Gütersloh.
  • Das einzige innerhalb des Spexarder Siedlungsbereiches verlaufende Fließgewässer ist der Knisterbach. Durch die Wiesenlandschaft südlich des Ortes verläuft zudem das Wiedey-Flüsschen über Spexarder Gebiet.

Öffentliche Einrichtungen

Im Ortsteil Spexard ist ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Gütersloh angesiedelt. Der Löschzug Spexard wurde am 1. Oktober 1922 als eigenständige Feuerwehr gegründet und nach der Gemeindegebietsreform in den 1970er Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Gütersloh eingegliedert. Er ist über die Ortsteilgrenzen hinaus auch für Teile von Sundern und Kattenstroth zuständig. Bei allen Einsätzen innerhalb des Löschbezirks rückt der Löschzug Spexard parallel zur Berufsfeuerwehr Gütersloh aus. Zudem wird der Löschzug Spexard im Verler Ortsteil Sürenheide und im Industriegebiet Verl-West eingesetzt. Aufgrund der räumlichen Entfernung kann die Freiwillige Feuerwehr Verl den Ortsteil nicht immer in der vorgegebenen Zeit von 8 Minuten mit einem Löschfahrzeug und 8 Feuerwehrangehörigen erreichen. Um dennoch in diesem Ortsteil das Schutzziel zu erreichen, unterstützen die Feuerwehrleute aus Spexard die Verler bei zeitkritischen Einsätzen in diesem Gebiet. Hierzu wurde ein öffentlich-rechtlicher Kooperationsvertrag zwischen den Städten Verl und Gütersloh geschlossen. Mit Spezialfahrzeugen ausgestattet betreut der Zug auch rund 35 Autobahnkilometer der A 2. Das Einsatzgebiet auf der Autobahn erstreckt sich in Fahrtrichtung Dortmund von der Anschlussstelle Gütersloh bis zur Anschlussstelle Rheda-Wiedenbrück. In Fahrtrichtung Hannover beginnt die Zuständigkeit bereits einige Kilometer vor der Anschlussstelle Gütersloh, am Rasthof Gütersloh, und endet an der Anschlussstelle Bielefeld-Sennestadt.

Sport

Größter Sportverein ist mit rund 2.400 Mitgliedern der Breitensportverein SV Spexard, dessen 1. Herrenfußballmanschaft in der Saison 2010/11 in der Westfalenliga spielt. Der Verein veranstaltet jedes Jahr den Spexarder Volkslauf.

Einzelnachweise

  1. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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