- Gütersloh
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Wappen Deutschlandkarte 51.98.383333333333375Koordinaten: 51° 54′ N, 8° 23′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Detmold Kreis: Gütersloh Höhe: 75 m ü. NN Fläche: 111,99 km² Einwohner: 96.404 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 861 Einwohner je km² Postleitzahlen: 33330–33335 Vorwahlen: 05241
05209 (Friedrichsdorf)Kfz-Kennzeichen: GT Gemeindeschlüssel: 05 7 54 008 LOCODE: DE GUT NUTS: DEA42 Stadtgliederung: 13 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Berliner Straße 70
33330 GüterslohWebpräsenz: Bürgermeisterin: Maria Unger (SPD) Lage der Stadt Gütersloh im Kreis Gütersloh Gütersloh ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Landesteil Westfalen, Regierungsbezirk Detmold (Ostwestfalen-Lippe). Gütersloh ist Kreisstadt des gleichnamigen Kreises und hat mit rund 96.400 Einwohnern den Status einer großen kreisangehörigen Stadt. Zusammen mit dem etwa 20 Kilometer entfernten Bielefeld sowie dem Raum Herford zählt sie zu den Verdichtungsräumen Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Gütersloh liegt in der Emssandebene südwestlich des Teutoburger Waldes und damit am nordöstlichen Rand der Westfälischen Bucht. Das Stadtgebiet weist keine nennenswerten Erhebungen auf. Der niedrigste Punkt liegt mit 64 m ü. NN in den Emsniederungen in der Nähe des Gütersloher Flughafens, der höchste Punkt mit 105 m ü. NN im Osten des Stadtteils Friedrichsdorf.
Im Grenzbereich zu Rheda-Wiedenbrück erstreckt sich mit dem Rhedaer Forst ein größeres Waldgebiet, überwiegend mit Nadelbäumen. Große Flächen haben darüber hinaus parkähnlichen Charakter.
Der Fluss Dalke durchfließt die Stadt von Osten nach Westen, durchquert dabei den Stadtpark mit dem botanischen Garten sowie die Innenstadt und mündet unweit der Stadtgrenze in die Ems. Zuvor nimmt die Dalke in der Nähe der „Neuen Mühle“ im Stadtteil Pavenstädt den Wapelbach auf. Durch den nordöstlich der Kernstadt liegenden Stadtteil Isselhorst fließt die Lutter, die bei Harsewinkel ebenfalls in die Ems mündet.
Geologie
Im Stadtgebiet herrschen saure, nährstoffarme Podsol-Böden vor, die aus Ablagerungen während des Quartär einerseits aus glazialem Schmelzwasser und andererseits durch Fluss-Sedimente hervorgegangen sind. Stellenweise sind die Ablagerungen von Flugsanden überdeckt und bilden Podsol-Regosol-Böden. Solche Böden lassen sich zum Beispiel im Rhedaer Forst finden. Insgesamt ist das Stadtgebiet also von einem unfruchtbaren, fein- bis mittelsandigen Boden geprägt.[2]
Gütersloh eignet sich mittelmäßig bis gut, in einigen nordöstlichen Lagen sehr gut, zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpe (vgl. dazu die nebenstehende Karte).[3]
Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets
Die Gesamtfläche der Stadt Gütersloh beträgt 111,99 km². Die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt etwa 13,5 km, in Ost-West-Richtung etwa 15 km.
Die Nutzung der Landfläche teilt sich zu je etwa einem Drittel auf Weiden/Wiesen (32 Prozent), Äcker (32 Prozent) und Siedlungsflächen (28 Prozent) auf. Die verbleibenden acht Prozent entfallen auf Wälder. Im Zeitraum von 1975 bis 2005 wurden etwa acht km² Fläche versiegelt, hauptsächlich zu Lasten von landwirtschaftlicher Fläche.[4]
Stadtgliederung
Zur Stadt Gütersloh gehören neben der Kernstadt die sieben bis 1969 selbständigen Gemeinden Avenwedde, Ebbesloh, Friedrichsdorf, Hollen, Isselhorst, Niehorst und Spexard, die im Rahmen der nordrhein-westfälischen Kommunalreform eingegliedert wurden.
Darüber hinaus leben die bereits 1910 eingemeindeten fünf alten Bauerschaften Blankenhagen, Kattenstroth, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern im Bewusstsein der Gütersloher Bevölkerung fort, beispielsweise durch entsprechende Schützen-, Heimat- oder Bürgervereine.
Nachbargemeinden
Gütersloh grenzt an sieben Städte und Gemeinden: im Norden an Steinhagen, im Nordosten an Bielefeld, im Osten an Verl, im Südosten an Rietberg, im Südwesten an Rheda-Wiedenbrück, im Westen an Herzebrock-Clarholz und im Nordwesten an Harsewinkel. Mit Ausnahme der kreisfreien Stadt Bielefeld liegen alle diese Städte und Gemeinden im Kreis Gütersloh.
Klima
Gütersloh gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Es liegt im Bereich des subatlantischen Seeklimas. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild und die Sommer mäßig-warm. Im langjährigen Mittel von 1961 bis 1990 beträgt die Jahrestemperatur in Gütersloh 9,2 °C. Damit ist das Klima in Gütersloh wärmer als im deutschen Mittel (8,4 °C). Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 17,2 °C, der kälteste Monat der Januar mit 1,3 °C.[5]
Durch die Lage im subatlantischen Seeklima herrscht ganzjährig ein humides Klima mit relativ gleich verteilten Niederschlägen vor. Insgesamt fallen im langjährigen Mittel an der Station Flughafen 762 mm Niederschlag je Jahr, an der innenstadtnah gelegenen Station Wasserwerk 734 mm Niederschlag.[5] Somit fällt mehr Niederschlag, als im deutschen Mittel (700 mm), allerdings deutlich weniger Niederschlag, als an den Südwesthängen des angrenzenden Teutoburger Waldes, wo aufgrund von Steigungsregen bis zu 1.200 mm Niederschlag je Jahr fallen.
→ siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe
Monatliche Durchschnittstemperaturen und Niederschläge für Gütersloh (1961–1990)Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Temperatur (°C) 1,3 2,0 4,7 8,4 12,9 15,9 17,2 16,9 13,7 9,9 5,3 2,5 Ø 9,2 Niederschlag (mm) 64,7 47,8 59,7 54,9 64,2 78,6 71,7 67,3 62,5 51,7 64,4 74,2 Σ 761,7 Geschichte
Eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung in Gütersloh ist der „Pavenstädter Riesenbecher“, der auf das 17. Jahrhundert vor Christus datiert wird. Der Becher aus gelbem, grobgemagerten, brüchig-mürben Ton ist 40 cm hoch und fasst 12 Liter. Ein vergleichbares Fundstück dieser Größe gibt es in Westfalen nicht. Der Pavenstädter Riesenbecher wurde im Jahr 1951 im Mündungsgebiet von Dalke und Wapel gefunden und befindet sich heute im Westfälischen Museum für Archäologie in Münster.
Die Ortschaft Gütersloh wurde erstmals im Jahr 1184 in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt. Die heute zum Stadtgebiet gehörende Gemeinde Isselhorst wurde bereits im Jahr 1050 erstmals erwähnt.
Grenz- und Bekenntnisstreitigkeiten um das Kirchspiel Gütersloh zwischen der Herrschaft Rheda und dem Fürstbistum Osnabrück wurden 1565 im Bielefelder Rezess geschlichtet.
Im Siebenjährigen Krieg bezog 1757 der französische Marschall d'Estrées Quartier in der Nähe von Gütersloh. Am 1. Juli 1758 besiegten in einem Gefecht bei Gütersloh fünf preußische Husarenschwadronen unter Narzinski zwei französische Husarenregimenter. 1815 fiel Gütersloh zusammen mit der Herrschaft Rheda und Westfalen an Preußen.
Am 14. November 1825 verlieh König Friedrich Wilhelm III. von Preußen in einer Kabinettsorder Gütersloh die Stadtrechte. Die Einführung der Ratsverfassung (Stadtverordnetenversammlung, Magistrat, gewählter Bürgermeister) erfolgte erst mit der Annahme der Städteordnung im Jahre 1842. Die Bauerschaften Blankenhagen, Nordhorn, Pavenstädt und Sundern, die bis dahin mit der Stadt eine einheitliche Gemeinde gebildet hatten, schieden als neue Gemeinde Gütersloh-Land aus der gemeinsamen Verwaltung aus. Am 12. Januar 1844 erhielt der Ort vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. ein Stadtwappen.
Im Jahr 1847 erhielt Gütersloh Anschluss an die Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft und der Bahnhof wurde eröffnet. Die beginnende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die verkehrsgünstige Lage direkt an der Eisenbahnstrecke führte zur Ansiedelung bedeutender Unternehmen und zu einem starken Wachstum der Stadt. Der steigende Waren- und Personenverkehr erforderte den Ausbau des Straßennetzes. 1877 bis 1879 entstanden zunächst die Chaussee nach Marienfeld, 1879 bis 1882 die Verbindung in Richtung Brockhagen, 1881 bis 1883 die Chaussee nach Verl und Neuenkirchen und 1902 bis 1903 die Verbindung nach Friedrichsdorf. 1907 verlegte die Firma Miele ihren Sitz von Herzebrock nach Gütersloh.
1851 nahm das Evangelisch Stiftische Gymnasium seine Tätigkeit auf. 1861 wurde die evangelische Martin-Luther-Kirche nach Plänen des Barmer Architekten Christian Heyden fertiggestellt. 1862 eröffnete das Gaswerk, 1864 das Rathaus, 1868 die Brauerei und 1885 das Kaiserliche Postamt. Am 15. Oktober 1890 weihte der Paderborner Weihbischof Augustinus Gockel die katholische St.-Pankratius-Kirche. 1871 wird durch Johannes Kuhlo der Gymnasial-Posaunenchor Gütersloh gegründet; er gilt heute als ältester Posaunenchor Deutschlands.
Während der Novemberpogrome 1938 fand die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung der Stadt einen Höhepunkt. So wurden drei Wohnhäuser und die Synagoge abgebrannt sowie zwei Häuser verwüstet. Ab 1941 wurde die jüdische Bevölkerung in die Konzentrationslager verschleppt, 27 Menschen starben. Lebten 1932 noch 67 Personen jüdischen Glaubens in der Stadt, so waren es 1943 keine mehr. Nach 1945 entstand in Gütersloh keine jüdische Gemeinde mehr.
In der Psychiatrischen Provinzial-Heilanstalt Gütersloh (später Westfälische Landesklinik, heute LWL-Klinik) wurden zwischen 1940 und 1943 darüber hinaus insgesamt 1017 Patienten im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Programme Aktion T4 und Aktion Brandt in Tötungsanstalten wie Hadamar deportiert. Nur 220 von ihnen überlebten.
Zwischen 1939 und 1945 waren in den Betrieben und Haushalten der Stadt etwa 3800 Ausländer zur Zwangsarbeit verpflichtet, 156 von ihnen starben. Die Wehrmacht besaß in der Stadt zwischen 1935 und 1945 zwei Einrichtungen, den Flughafen Gütersloh und eine Luftnachrichtenkaserne. Die NSDAP und ihre Gliederungen hatten in Gütersloh 14 Dienststellen eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg war Gütersloh seit 1940 das Ziel alliierter Luftangriffe. 290 Menschen starben, etwa 25 Prozent der Gebäude wurde zerstört. Am 1. April 1945 besetzten US-amerikanische Truppen die Stadt. Im August 1945 wurden die Stadt und der Flughafen an die Britische Rheinarmee übergeben, die dort eine Garnison einrichtete, heute die Princess Royal Barracks. Daneben gibt es noch die Mansergh Barracks.
Am 1. Januar 1973 erhielt Gütersloh mit dem Inkrafttreten des „Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld (Bielefeld-Gesetz)“ den Status einer Kreisstadt.
Einen Rundgang durch etwa 800 Jahre Gütersloher Geschichte unter dem Gesichtspunkt der Infrastrukturentwicklung bietet das Stadtmuseum Gütersloh. Das Museum wurde 1986 mit den Abteilungen zur Industrie- und Medizingeschichte eröffnet und 1997 um Aspekte der Stadtgeschichte erweitert.
Religion
Gütersloh lag im Einflussbereich der Ravensberger Erweckungsbewegung und war daher über lange Jahre stark protestantisch-pietistisch geprägt. Aus Gütersloh stammt der Missionar Peter Heinrich Brincker, in Gütersloh wirkten der Theologe Johann Heinrich Volkening sowie Johannes Kuhlo, der 1871 in Gütersloh den ältesten Posaunenchor der evangelischen Kirche in Deutschland gründete. Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Gütersloher Gemeinde im Umland als ein leuchtendes Vorbild an Frömmigkeit, so dass das Dorf auch „Nazareth“ genannt wurde (siehe auch unter Kuriositäten). Die Gründung des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums 1851 und die Verlagstätigkeit des C. Bertelsmann Verlags, der seit 1835 Kirchenlieder und theologische Schriften druckte, stärkten diesen Ruf.
Der Anteil der Katholiken in Gütersloh machte bis 1900 nur zwischen 10 und 15 Prozent aus. Noch 1950 waren nur rund ein Drittel der Gütersloher katholisch. Heute ist das Verhältnis zwischen Protestanten und Katholiken nahezu ausgeglichen. Im Jahr 2000 waren von den 95.434 Einwohnern 34.419 evangelisch, 34.291 katholisch und 26.773 gehörten anderen Religionen an oder waren konfessionslos.
Da Gütersloh eine Hochburg der in Deutschland lebenden Aramäer ist, wohnen in der Stadt relativ viele syrisch-orthodoxe Christen. So gibt es gleich drei syrisch-orthodoxe Gemeinden.
Seit 1949 existiert eine Baptistengemeinde im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), deren Mitgliederzahl für 2009 mit 220 Mitgliedern angegeben wird.[6] Ebenfalls zum BEFG gehört eine Brüdergemeinde im Stadtteil Avenwedde.[7]
Die jüdische Gemeinde hatte zwischen 1820 und 1900 stets etwas weniger als 100 Mitglieder, was einem Anteil zwischen 4,3 Prozent im Jahr 1820 und 1,2 Prozent im Jahr 1900 an der Gesamtbevölkerung entspricht. Ab dem Jahr 1900 nahm die Zahl der Gemeindemitglieder kontinuierlich ab. Bei Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 lebten noch 62 Juden in der Stadt, bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 noch 35, ab 1943 keine mehr. Nach dem Krieg entstand in Gütersloh keine jüdische Gemeinde mehr.
Eingemeindungen
1868 wurde ein kleiner, unbewohnter Teil der Gemeinde Gütersloh-Land in die Stadt Gütersloh eingemeindet. Zum 1. April 1910 erfolgte die vollständige Eingemeindung von Gütersloh-Land. Ebenfalls eingemeindet wurde zu diesem Zeitpunkt die Ortschaft Kattenstroth aus der Gemeinde Kattenstroth-Spexard, die daraufhin in Spexard umbenannt wurde. Zum 1. April 1939 und zum 1. Dezember 1943 folgten zwei Umgemeindungen kleinerer, bewohnter Teile der Gemeinden Marienfeld (Kreis Warendorf) und Herzebrock in die Stadt Gütersloh.
Im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform wurden zum 1. Januar 1970 durch § 2 des „Gesetzes zur Neugliederung des Kreises Wiedenbrück und von Teilen des Kreises Bielefeld“ vom 4. Dezember 1969 die drei Gemeinden Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard aus dem Amt Avenwedde, die vier Gemeinden Ebbesloh, Hollen, Isselhorst (größtenteils) und Niehorst aus dem Amt Brackwede (Kreis Bielefeld) sowie kleinere Teile der Gemeinden Herzebrock, Nordrheda-Ems, Ummeln, Varensell und Verl in die Stadt Gütersloh eingegliedert.[8] Das Amt Avenwedde wurde aufgelöst; Rechtsnachfolgerin ist die Stadt Gütersloh. Am 1. Januar 1973 kam es in Gütersloh im Zuge der Umsetzung des Bielefeld-Gesetzes noch zu einem kleineren Gebietszuwachs, als ein Teil der Gemeinde Senne I eingemeindet wurde.[9]
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter war Gütersloh nur ein kleines Dorf mit wenigen Dutzend Einwohnern. Auch am Beginn der Neuzeit hatte der Ort nur einige hundert Bewohner. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in der Stadt ein stärkeres Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1830 erst 2.844 Menschen in der Stadt, so waren es 1939 bereits rund 33.000. Danach wuchs die Bevölkerungszahl weiter. Am 31. Dezember 2010 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Gütersloh nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik 96.404 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern; die etwa 2500 in Gütersloh stationierten britischen Soldaten und deren Angehörige, insgesamt etwa 5800 britische Staatsangehörige (Stand September 2007), sind deshalb in dieser Statistik nicht enthalten).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich vor 1818 meist um Schätzungen, bis 1970 meist und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[10] [11] [12] [13] und für 1965 und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik.[14] Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Jahr Einwohner ↓ uneinheitliche Erhebungsverfahren 1532 29 1578 101 1644 700 1818 (31. Dez.) ¹ 1.790 1831 (31. Dez.) ¹ 2.512 1837 (31. Dez.) ¹ 2.729 1840 (31. Dez.) ¹ 2.844 1843 (31. Dez.) ¹ 2.982 1849 (3. Dez.) ¹ 3.115 1852 (3. Dez.) ¹ 3.484 1855 (3. Dez.) ¹ 3.585 1858 (3. Dez.) ¹ 3.701 1861 (3. Dez.) ¹ 3.957 1867 (3. Dez.) ¹ 4.163 Jahr Einwohner ↓ Ortsanwesende Bevölkerung 1871 (1. Dez.) ¹ 4.300 1875 (1. Dez.) ¹ 4.544 1880 (1. Dez.) ¹ 5.045 1885 (1. Dez.) ¹ 5.355 1890 (1. Dez.) ¹ 5.900 1895 (1. Dez.) ¹ 6.678 1900 (1. Dez.) ¹ 7.100 1905 (1. Dez.) ¹ 7.378 1910 (1. Dez.) ¹ 18.336 1916 (1. Dez.) ¹ 17.360 1917 (5. Dez.) ¹ 17.167 1919 (8. Okt.) ¹ 20.194 ¹ Volkszählungsergebnis
Jahr Einwohner ↓ Wohnbevölkerung 1925 (16. Juni) ¹ 22.174 1933 (16. Juni) ¹ 25.879 1939 (17. Mai) ¹ 32.841 1945 (31. Dez.) 39.756 1946 (29. Okt.) ¹ 36.082 1950 (13. Sept.) ¹ 43.111 1956 (25. Sept.) ¹ 48.362 1961 (6. Juni) ¹ 52.346 1965 (31. Dez.) 56.804 1970 (27. Mai) ¹ 75.297 1975 (31. Dez.) 77.128 1980 (31. Dez.) 78.221 Jahr Einwohner ↓ Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung 1985 (31. Dez.) 79.001 1987 (25. Mai) ¹ 81.804 1990 (31. Dez.) 86.807 1995 (31. Dez.) 92.842 2000 (31. Dez.) 95.158 2005 (31. Dez.) 96.145 2007 (31. Dez.) 96.383 2008 (31. Dez.) 96.343 2009 (31. Dez.) 96.320 2010 (31. Dez.) 96.404 Mit 96.404 Einwohnern ist Gütersloh nach Bielefeld und Paderborn die drittgrößte Stadt im Regierungsbezirk Detmold. Im deutschlandweiten Vergleich liegt die Stadt auf Rang 84 der einwohnerreichsten Städte (Stand: 31. Dezember 2010), in Nordrhein-Westfalen auf Rang 31.
Politik
Stadtrat
Dem Stadtrat gehören 59 Mandatsträger an. Es sind dies die Bürgermeisterin sowie die bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 gewählten Ratsmitglieder, die die folgenden Parteien repräsentieren:
Parteien und Wählergemeinschaften Stimmen Sitze CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 38,64 % 23 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,07 % 16 Grüne Bündnis 90/Die Grünen 11,06 % 6 BfGT Bürger für Gütersloh 8,86 % 5 FDP Freie Demokratische Partei 7,00 % 4 LINKE Die Linke. 3,64 % 2 UWG Unabhängige Wählergemeinschaft 2,74 % 2 Gesamt 100 % 58 Wahlergebnisse
Gütersloh gehört zum Landtagswahlkreis Gütersloh II, in dem bei der Landtagswahl 2010 Ursula Doppmeier (CDU) zum dritten Mal in Folge als Direktkandidatin gewählt wurde. Auf Bundesebene gehört Gütersloh zum Bundestagswahlkreis Gütersloh, in dem 2009 Ralph Brinkhaus (CDU) als Direktkandidat gewählt wurde.
Die Wahlergebnisse der letzten Jahre:
Parteien und Wählergemeinschaften Kommunalwahl 2004 Europawahl 2009 Bundestagswahl 2009 Landtagswahl 2010 CDU Christlich Demokratische Union 40,3 % 38,9 % 34,0 % 33,7 % SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,1 % 24,2 % 28,1 % 35,5 % Grüne Bündnis 90/Die Grünen 10,0 % 14,8 % 11,7 % 14,2 % FDP Freie Demokratische Partei 5,3 % 11,5 % 13,7 % 5,7 % Linke Die Linke - 3,9 % 7,7 % 5,9 % Sonst. Sonstige Parteien 12,5 % 6,6 % 4,8 % 5,0 % Gesamt 100 % 100 % 100 % 100 % Bürgermeister
Aktuelle Bürgermeisterin ist seit 1994 ehrenamtlich Maria Unger (SPD). Sie wurde 1999 zur hauptamtlichen Leiterin der Stadtverwaltung gewählt. Bei den Kommunalwahlen 2004 und 2009 (42,8 %) wurde sie im Amt bestätigt.
Alle Gütersloher Bürgermeister:
- 1813–1827: Christoph Heinrich Tegeler (1755–1841)
- 1827–1847: Hermann Christian Haege (1759–1858)
- 1847–1853: Arnold Rüter (1810–1896)
- 1853–1854: Fritz (Friedrich) Detmer (1809–1867), kommissarisch
- 1854–1861: Friedrich Wilhelm Friebe (1813–1861)
- 1861–1862: Ludwig Carl Gottlob Frhr. von Richthofen (1837–1873), kommissarisch
- 1862–1874: Louis (Ludwig) von Schell (1818–1890)
- 1874–1908: Emil Mangelsdorf (1839–1925)
- 1908–1936: Gustav T(h)ummes (1870–1941)
- 1935–1945: Josef Bauer, NSDAP (1898–1982), bis 17. April 1945
- 1945: Paul Thöne (1910–1949)
- 1945: Adam Weinand
- 1945: Paul Thöne (1910–1949), ab 28. Dezember 1945 (erster) Stadtdirektor
- 1945–1946: Fritz Bohnenkamp, SPD
- 1946–1948: Wilhelm Baumann, CDU (1888–1971)
- 1948–1951: Hans Hossius, SPD
- 1951–1952: Hermann Vogelsang, SPD (1897–1985)
- 1952–1954: Helmut Kaufhold, CDU (1903–1974)
- 1954–1960: August Ibrügger, CDU (1892–1960)
- 1960–1964: Heinrich Brune, FDP († 1991)
- 1964–1979: Heinz Kollmeyer, CDU (1923–2006)
- 1979–1985: Adolf Günter Gräwe, CDU († 1986)
- 1985–1994: Karl Ernst Strothmann, CDU (* 1928)
- seit 1994: Maria Unger, SPD (* 1952)
Wappen
1844 verlieh Friedrich Wilhelm IV. als König von Preußen dem seit 1825 mit den Stadtrechten ausgestatteten Gütersloh das bis heute gültige Wappen.
Die amtliche Wappenbeschreibung lautet: „In grünem Schilde, der von einem sechzehnmal schwarz-silbern gestückten Schildrand eingefasst ist, drei silberne Wellenschrägbalken, belegt mit einem sechsspeichigen roten Rad.“[15]
Die Wellenbalken symbolisieren die Lage der Stadt in der gewässerreichen Landschaft zwischen Ems, Dalke und Lutter. Das Rad steht für das Schwungrad eines Spinnrads – stellvertretend für die früher in Gütersloh beheimatete feine Garnspinnerei (siehe das heutige Kulturzentrum Die Weberei) – und symbolisiert Gewerbefleiß und Fortschritt. Grün und Weiß (Silber) sind seit 1843 die festgelegten Stadtfarben. Schwarz und Weiß im Schildrand sind die Landesfarben Preußens, die sich von dem mit einem schwarzen Kreuz bestickten weißen Mantel der Deutschordensritter herleiten.
Städtepartnerschaften
Gütersloh pflegt mit fünf Städten partnerschaftliche Beziehungen. Unter anderem werden Schüleraustausche und gegenseitige Besuche der Verwaltungsspitzen durchgeführt. Den Anfang machte 1977 die zentralfranzösische Stadt Châteauroux. 1978 kam der englische Verwaltungsbezirk Broxtowe hinzu, 1989 die an der Weichsel gelegene polnische Großstadt Grudziądz (Graudenz), 1994 die durch den Kupferbergbau geprägte schwedische Stadt Falun und 2008 das russische Maschinenbauzentrum Rschew.
Jugendpolitik
Die Schülerschaft wird durch das Jugendparlament Gütersloh vertreten (kurz JuPa). In dieses Gremium senden die Gütersloher Schulen engagierte Schüler, die Aktionen und Veranstaltungen für die Jugendlichen der Dalkestadt planen. Neben dem JuPa gibt es die Gütersloher Junge Union, die Jusos, die Julis, die Grüne Jugend, Linksjugend Solid und die SDAJ.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das Theater der Stadt in der Paul-Thöne-Halle wurde 2003 aus Sicherheitsgründen geschlossen. Eine Renovierung der Halle hatte die Politik abgelehnt, stattdessen befürwortete eine große Stadtratsmehrheit einen Theaterneubau. Nach der Schließung fanden Theateraufführungen in der benachbarten Stadthalle statt.
Ein Theaterneubau war und ist in der Bevölkerung angesichts der angespannten Finanzlage der Stadt umstritten. So wurde der ursprünglich geplante und bereits im Modell präsentierte Neubau am 29. Juni 2003 durch einen Bürgerentscheid mit großer Mehrheit abgelehnt,[16] obwohl sich die Vertreter der bundesweit tätigen Parteien im Stadtrat einig gezeigt und für einen Neubau ausgesprochen hatten. Nach Ablauf der Bindungsfrist des Entscheids votierte der Stadtrat 2006 erneut für den Bau eines Theaters, diesmal für eine „abgespeckte“ und damit kostengünstigere Bauvariante. Ein daraufhin erneut initiiertes Bürgerbegehren gegen einen Neubau scheiterte bereits an der Sammlung einer ausreichenden Anzahl von Unterschriften.
Mit dem Bau des neuen Theaters Gütersloh, das für 530 Sitzplätze ausgelegt ist, wurde Anfang 2008 begonnen, die Grundsteinlegung erfolgte am 11. Oktober 2008. Das neue Theater wurde am 13. März 2010 eröffnet.[17] Das erste aufgeführte Theaterstück war Zigeunerjunge.
Musik
Gütersloh ist alle zwei Jahre Schauplatz der Finalwoche des Internationalen Gesangswettbewerbs Neue Stimmen, eines Projekts der Bertelsmann Stiftung. Nach einem weltweiten Casting singen die vielversprechendsten Nachwuchstalente aus dem Opernfach in der Stadthalle Gütersloh vor.
Ein wichtiger Veranstaltungsort, besonders für Musikveranstaltungen im Rock-Pop-Bereich wie Konzerte, Disko oder Partys, aber auch für Kabarettauftritte, Theateraufführungen oder Lesungen ist das Kulturzentrum Die Weberei. Es umfasst unter anderem ein Jugendzentrum, eine Kneipe, ein Kino und Diskoräume. → Hauptartikel: Die Weberei (Gütersloh)
Gütersloh ist ein Auftrittsort von internationalem Rang im Jazz-Bereich. In der langjährigen Konzertreihe Jazz in Gütersloh traten selbst Größen wie Miles Davis und Ray Charles auf.
Wichtiger Kulturveranstalter ist der 1956 gegründete Jugendkulturring. Der so genannte Jugendkulturrat, in dem sich Jugendliche und junge Erwachsene engagieren können, stellt jedes Jahr ein von der Stadt und Sponsoren gefördertes Musik- und Kleinkunstprogramm auf die Beine, das auch Erwachsenen offen steht, aber für Jugendliche besonders günstig angeboten wird.
Bereits 1871 wurde am Evangelisch Stiftischen Gymnasium von Johannes Kuhlo der Gymnasial-Posaunenchor Gütersloh gegründet. Dieser verwaltet sich seit seiner Gründung nur durch Schülerhand und ohne das Mitwirken von Lehrern. Auch die Big Band und die Stiftskantorei des ESG prägen das Konzertleben der Stadt mit.
Die Musikschule für den Kreis Gütersloh e.V., 1968 auf Initiative eines Streichquartetts aus Stadtdirektor Diestelmeier, Fabrikant Zinkann, Architekt Tödtmann und Rechtsanwalt Wißmann gegründet, hat ihren Sitz in der Kirchstr. 18 und residiert zudem im Alten Amtsgericht in der Königstraße 1. Zuständig für das gesamte Kreisgebiet betreut sie knapp 4.000 Schülerinnen und Schüler und leistet in jährlich um die 150 Veranstaltungen ihren eigenen Beitrag zum kulturellen Leben der Region. Das musikschuleigene Sinfonieorchester vertritt unter dem Namen "Gütersloher Philharmoniker" Stadt und Kreis auch auf Reisen ins Ausland (u.a. 2004 Brasilien, 2006 Argentinien, 2008 Lettland).
Die 1990 gegründete Westfälische Kammerphilharmonie Gütersloh gehört zu den führenden freien Orchestern in Nordrhein-Westfalen. Sie besteht aus Mitgliedern namhafter deutscher Kulturorchester, freischaffenden Musikern und Studierenden renommierter Musikhochschulen und bildet damit eine Besonderheit in der deutschen Orchesterlandschaft. Die Westfälische Kammerphilharmonie hat bereits mehrere CDs eingespielt. Im Repertoire des Ensembles befinden sich auch Kompositionen des Gütersloher Komponisten Hans Werner Henze.
Zu den traditionsreichsten Institutionen in Gütersloh gehört der Städtische Musikverein Gütersloh e. V., dessen Wurzeln auf einen 1857 gegründeten Chor zurückgehen. Mehrfach übertrug der WDR Aufführungen des Chores. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist auch der 1946 als Chor der Evangelischen Kirchengemeinde gegründete und lange Zeit von KMD Hermann Kreutz und seit 1992 von KMD Sigmund Bothmann geleitete Bachchor Gütersloh, der auf mehrere Preise bei Chorwettbewerben, internationale Auftritte auf mehreren Kontinenten und zahlreiche Schallplatten- und CD-Produktionen sowie Rundfunkaufnahmen verweisen kann.
Auf den Umstand, dass im Stadtgebiet gleich drei Shantychöre beheimatet sind, wird im Kapitel Kuriositäten näher eingegangen.
Museen
Das Stadtmuseum Gütersloh (Kökerstraße 7) wird vom Heimatverein Gütersloh e. V. getragen. Das mitten in der Innenstadt gelegene Museum zeigt eine umfangreiche Dauerausstellung zum einen zur Geschichte der Stadt, zum anderen zur Industrie- und zur Medizingeschichte, wobei die Exponate zu diesen beiden Themen über den lokalen Rahmen hinaus gehen. Zudem gibt es wechselnde Sonderausstellungen.
Im Miele-Museum (Carl-Miele-Str. 29) kann der Besucher die Geschichte des Gütersloher Hausgeräteherstellers Miele von 1899 bis heute erkunden. Die einzelnen Miele-Produkte werden im zeitgeschichtlichen Kontext der gesellschaftlichen Ereignisse und technischen Entwicklungen vorgestellt. Neben Waschmaschinen, Geschirrspülern, Milchzentrifugen, Fahr- und Motorrädern ist das einzige noch erhaltene Exemplar der vor dem Ersten Weltkrieg produzierten Automobile ausgestellt. Das 1986 gegründete Museum war 2006 Bestandteil der Initiative Deutschland – Land der Ideen.
Das Westfälische Kleinbahn- und Dampflokmuseum („Mühlenstroth“, Postdamm 166), wird vom Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth e. V. betrieben. Auf halber Strecke zwischen Gütersloh und Isselhorst gelegen, fahren dort im Sommer auf einem fast 1 km langen Rundkurs historische Lokomotiven. Das Gelände wird im öffentlichen Bewusstsein weniger als Museum im klassischen Sinn wahrgenommen, umso mehr als beliebtes Ausflugsziel für Radfahrer, speziell für Familien mit Kindern. Es gibt einen Gastronomiebetrieb mit Kaffeegarten und einen Kinderspielplatz, und man kann mit sich mit der Bahn im offenen oder im Salonwagen einmal um das Gelände fahren lassen. Geöffnet ist „Mühlenstroth“ an allen Sonn- und Feiertagen zwischen Mai und Oktober.
Bauwerke
Kirchen
Die evangelische Apostelkirche, das älteste Kirchengebäude der Stadt, wurde 1944 bis auf den Westturm vernichtet. Das schlichte, von einer Spitztonne überwölbte Langhaus wurde ab 1951 nach Plänen von Werner March neu errichtet.
Die Martin-Luther-Kirche wurde 1857–1861 von Christian Heyden errichtet. Es handelt sich um eine neugotische Hallenkirche mit Westturm. Das Innere ist mit umlaufenden Emporen versehen. Im Inneren hängt ein Kronleuchter von 1659.
Die katholische Pfarrkirche St. Pankratius ist eine große neuromanische Backsteinbasilika mit Westturm und wurde 1889–1891 von dem Paderborner Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig erbaut. Reste der zeitgenössischen Ausstattung sind erhalten. Außerdem befinden sich im Inneren ein um 1100 geschaffenes romanisches Kruzifix und die Statue des Heiligen Pankratius aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Im Stadtteil Isselhorst ist die dortige Evangelische Kirche im Ortszentrum erwähnenswert. Sie beherbergt einen Flügel des so genannten Isselhorster Altars, der um 1400 entstand.
Weitere Kirchen im Stadtgebiet sind die Christ-König-Kirche, die Kirche Heilige Familie, die Liebfrauenkirche, die Matthäuskirche, St. Bruder Konrad, die Herz-Jesu-Kirche und St. Friedrich sowie die Kreuzkirche auf dem Gelände der LWL-Klinik.
Fachwerkbauten
Die Kirchringbebauung im Bereich der Apostelkirche mit Fachwerkhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts ist nahezu vollständig erhalten. Davon sind erwähnenswert:
- Veerhoffhaus, Am Alten Kirchplatz 2: Giebelhaus mit großer Diele, am Torbogen 1708 und 1790 bezeichnet (Umbau). Das Obergeschoss kragt über Knaggen weit vor. Das dreigeschossige, mit Fächerrosetten verzierte Hinterhaus wurde wohl bereits von 1647 bis 1649 als Speicher errichtet. Heute dient das Haus als Galerie des Kunstvereins Kreis Gütersloh e. V.
- Kirchstraße 4: Dielenhaus von 1658, die seitliche Auslucht wurde 1721 hinzugefügt.
- Alte Vikarie, Kirchstraße 10: Das Fachwerk-Traufenhaus mit spätbarockem Portalaufsatz wurde 1779 errichtet.
- Villa Bartels, Kirchstraße 21: Verschiefertes Fachwerk-Traufenhaus von 11 Achsen; der fünfachsige Kernbau wurde bereits 1778 errichtet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es durch den Textilunternehmer Bartels umgebaut und erweitert. Aus dieser Zeit stammt die Verschieferung der Fassade. Die Eingangstür zeigt noch Rokokoformen. Heute beherbergt die Villa Bartels das Standesamt der Stadt Gütersloh.
Außerhalb des Kirchplatzes sind nur wenige ältere Fachwerkbauten erhalten, darunter das um 1800 entstandene und heute als Stadtmuseum dienende Gebäude Kökerstraße 7. Ebenso wie das 1801 bezeichnete Dielenhaus Königstraße 7 verfügt es über eine straßenseitige Auslucht. Das Weberhaus in der Münsterstraße 9 von 1649 bildet den letzten Rest der früher ausnahmslos aus Fachwerk-Dielenhäusern bestehenden Bebauung dieses Straßenzuges.
Weitere Bauten
Das Evangelisch Stiftische Gymnasium (Feldstraße) ist ein dreigeschossiges Backsteingebäude mit Dachreiter und wurde 1928 errichtet. Der durch dreieckig vorspringende Wandpfeiler streng gegliederte Bau erinnert stark an die von Fritz Höger in Norddeutschland geschaffenen Bauten.
Die Schlütersche Villa (Moltkestraße 10a) ist ein Klinkerbau mit Flachdach im Stil der Neuen Sachlichkeit und wurde 1927/28 durch den Architekten Fritz Viemann errichtet.
Der Meierhof ist eine allseits von einer Gräfte umgebene Hofanlage und vermutlich die Keimzelle der Stadt Gütersloh. Das von 1811 bis 1813 errichtete Wohngebäude präsentiert sich als eingeschossiger Fachwerkbau mit übergiebeltem Mittelteil.
Der Wasserturm Gütersloh (Friedrichstraße) wurde 1888 in Betrieb genommen und wurde zwischenzeitlich als Jugendcafé genutzt.
Die ehemalige Weberei Greve und Güth (Bogenstraße 1–8) wurde 1874 gegründet. Aus der Gründerzeit sind das Kessel- und Maschinenhaus, sowie das Stückwarenlager und die ehemaligen Websäle erhalten. Das Kontorgebäude wurde 1901 hinzugefügt, die übrigen Gebäude zwischen 1912 und 1927 errichtet. Heute ist hier das Kulturzentrum Die Weberei ansässig.
Das Ehemalige Amtsgericht (Berliner Platz) ist ein 1907/08 entstandener Baukomplex im Stil der Neorenaissance. Das Hauptgebäude ist mit einem Dachreiter und einem Fronterker ausgestattet. Heute ist es Musikschulgebäude und Polizeistation.
Vom Verwaltungsgebäude der Firma Wolf (Carl Bertelsmann-Str. 21/23), einem hohen, ab 1930 errichteter Ziegelbau mit expressionistischen Gliederungselementen, blieb lediglich die Fassade erhalten.
In den ländlichen Außenbezirken Güterslohs hat sich eine ganze Reihe von landwirtschaftlichen Haupt- und Nebengebäuden erhalten:
Das sogenannte Spexarder Bauernhaus an der Lukasstraße in Spexard war ursprünglich das Haupthaus des 1370 erstmals erwähnten Hofes Meier to Berens. Es ist ein mächtiger Zweiständerbau mit Ziegelausfachung und utluchtartigem Vorbau, dessen ältester Teil laut dendrochronologischer Datierung bereits 1536 erstellt wurde. 1572 wurde es erweitert und 1781 umfassend erneuert. Es stand ursprünglich an der Helmholtzstraße ganz in der Nähe der A 2. Ab 1993 wurde es in Abstimmung mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege an die Lukasstraße versetzt, da es an seinem ursprünglichen Standort nicht zu halten war. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde die 1974 entfernte Utlucht wieder ergänzt. Im Januar 1995 wurde es von den Spexarder Vereinen und der Bevölkerung feierlich eingeweiht. Das Haus ist Eigentum der Stadt Gütersloh und steht heute allen Vereinen und Gruppen für Veranstaltungen zur Verfügung. Träger des Spexarder Bauernhauses und damit Verwalter ist der Heimatverein Spexard.
Das einstige Haupthaus des Hof Amtenbrink (Amtenbrinksweg 208), ein 1591 bezeichneter Zweiständer-Fachwerkbau, wurde kurz nach 1800 erneuert.
Auf dem Meierhof Rassfeld am Meier-zu-Rassfeld-Weg 15 in Blankenhagen befindet sich ein 1578 errichteter Speicher. Der zweigeschossige Bau mit viertelkreisförmigen Fußbändern wurde 1754 nach Norden hin erweitert. Das Erdgeschoss wurde in späterer Zeit massiv erneuert. 1975 wurde der Bau restauriert. Der Schafstall stammt noch aus 17. Jahrhundert. Die historische Deele wird heute für Feste und andere Veranstaltungen genutzt; auf der Hofanlage befinden sich außerdem ein Hofladen und ein Gästehaus.
Für weitere Bauwerke siehe → Liste der Baudenkmäler in Gütersloh.
Parks
Der Stadtpark entstand 1908/09 auf einem Gelände an der Dalke und gilt als einer der schönsten Parks in Deutschland. 1912 wurde der Park um einen Botanischen Garten erweitert. → Hauptartikel: Stadtpark Gütersloh. Stadtpark und Botanischer Garten sind Teil der Gartenroute Ostwestfalen-Lippe des European Garden Heritage Network - EGHN.
Die Freizeitanlage Mohns Park verfügt über ein Kinderplanschbecken, einen 2007 runderneuerten Minigolf-Parcours mit Billardgolf-Anlage, mehrere Sportplätze, ein Kneippbecken und eine Rollhockeyanlage, die im Winter geflutet und zum Schlittschuhlaufen genutzt werden kann. Bereits seit 1949 steht auf dem Gelände eine aus den Kriegstrümmern der Blessenstätte erbaute Freilichtbühne mit 1.100 Sitzplätzen, die Schauplatz der Veranstaltungsreihe Gütersloher Sommer ist. Die Stadt hatte das 38.505 m² große Gelände am 16. April 1937 von der Witwe Frederike Mohn erworben. Ende 1972 startete der Umbau zur Freizeitanlage, die am 19. August 1973 nach zehnmonatiger Bauzeit eröffnet wurde.
Der Park der LWL-Klinik Gütersloh, in den die zum Teil denkmalgeschützten Klinikgebäude ebenso wie die Kreuzkirche und der Klinikfriedhof eingebettet sind, ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Unter anderem befinden sich ein Damwild-Gehege und ein Ententeich auf dem Gelände.
Der Riegerpark ist eine Grünanlage auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Rieger mit direkter Anbindung an die Dalkepromenade. Von 1998 bis 2002 wurde der Park saniert.
Naturdenkmäler und Naturschutzgebiete
Auf dem Gebiet der Stadt Gütersloh sind drei Naturschutzgebiete ausgewiesen (siehe Abbildung), die insgesamt 2,66 % des Stadtgebiets bedecken: Am Lichtebach, das Naturschutzgebiet Spexard und die Große Wiese, die zum Teil auf dem Gebiet der Stadt Verl liegt. Alle drei Naturschutzgebiete sind Feuchtwiesenschutzgebiete.
Regelmäßige Veranstaltungen
Die Gütersloher Großveranstaltungen eröffnet in der zweiten Märzhälfte der Gütersloher Frühling rund um Haus und Garten. Hierbei präsentieren in der Innenstadt unter anderem die ortsansässigen Gartenbaubetriebe ihr Können. Im Mai und Juni folgen die langenachtderkunst, bei der viele Museen, Galerien und andere Einrichtungen bis spät in die Nacht geöffnet haben, und der Straßenzauber, bei dem es neben Oldtimern Neuwagen aller Kategorien zu sehen gibt. An Pfingsten gibt es auf dem Kolbeplatz den Gütersloher Weinmarkt mit Weinen aus deutschen Anbaugebieten, während auf dem Marktplatz die Pfingstkirmes tobt.
Den ganzen Sommer über finden auf der Freilichtbühne in Mohns Park unter dem Motto Gütersloher Sommer zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und Kleinkunst statt. Kultstatus genießt das Radrennen über Wasser, bei dem es gilt, mit dem Fahrrad möglichst schnell einen Parcours mit schwankenden Holzbohlen zu bewältigen, ohne in das Wasser des Sees an der Neuen Mühle zu fallen. Im Spätsommer präsentieren bei Gütersloh für Genießer ausgewählte heimische Gastronomiebetriebe in den Dalke-Auen Haute Cuisine unter freiem Himmel. Multikulturell geht es seit 1976 im Sommer bei Gütersloh International in und vor der Stadthalle zu, wo Folklore- und Musikgruppen unter Mitwirkung ausländischer Kulturvereine aus Gütersloh ein buntes Programm auf die Beine stellen. Im August präsentieren während der Woche der kleinen Künste Musiker und Kabarettisten ihr Programm kostenlos auf dem Dreiecksplatz.
Ende September beginnt die Michaeliswoche mit der großen Michaliskirmes und der Wirtschaftsausstellung GÜWA. Alle zwei Jahre findet außerdem der Michaelisumzug statt, bei dem sich viele Vereine, Institutionen und Spielmannszüge als Fußgruppen und auf Festwagen präsentieren. Herzhafte Spezialitäten nicht nur aus Westfalen werden im Oktober auf dem Gütersloher Schinkenmarkt feilgeboten. Zu seinen Höhepunkten zählen alle zwei Jahre entweder ein großer Kutschenkorso oder ein Holzschuhlauf mit den Symbolfiguren der westfälischen Städte. Traditionell wird das Jahr mit dem Weihnachtsmarkt beschlossen, der auf dem Berliner Platz, auf dem Kolbeplatz und auf dem Alten Kirchplatz stattfindet.
Weitere regelmäßig stattfindende Veranstaltungen:
- Kurzfilmfestival im Programmkino „bambi“
- Literatursommer, eine literarische Veranstaltungsreihe der Stadtbibliothek Gütersloh im Spätsommer
- Lesefrühling, eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Stadtbibliotheken Gütersloh und Bielefeld für Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren
- „Woche der kleinen Künste“ und „Freitag18“ auf dem Dreiecksplatz
- Landespresseball in der Stadthalle Gütersloh
- Europäische Kulturwoche, seit 1984, im September/Oktober, Lesungen, Konzerte, Filme und andere Veranstaltungen zu einem europäischen Land (2007 Frankreich, 2008 Großbritannien, 2009 Polen, 2010 Russland)
- Entenrennen auf der Dalke im Stadtpark, Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten des Kinderschutz-Zentrums, Wettschwimmen zwischen Plastikenten
- Rock den Turm, Konzert am Wasserturm
- German Open, Speedcubing-Meisterschaft
- Jugendkulturfestival im Jugendzentrum "Bauteil 5" und in dem Kulturzentrum Die Weberei
Brauchtum und Traditionen
Mehrere Gütersloher Schützenvereine pflegen das Brauchtum des Schützenwesens. Ihre jeweiligen Schützenfeste können teilweise auf eine wesentlich längere Geschichte als die vorgenannten Veranstaltungen verweisen. So fand das erste Fest der Gütersloher Schützengesellschaft bereits 1832 statt.
Zu Ostern werden in der Umgebung von Gütersloh zahlreiche Osterfeuer entzündet.
Die Martin-Luther-Kirche ist Heimat des Nachtsanggeläuts, einer Tradition, die sich seit etwa 1790 nachweisen lässt. Vom Reformationstag am 31. Oktober bis Mariä Lichtmess am 2. Februar legt sich an jedem Samstagabend und vor jedem Feiertag ein Klangteppich aus Kirchenglocken über Gütersloh.
Am Martinstag im November und teilweise an den Tagen davor und danach veranstalten Kinder und Kindergärten Martinsumzüge. Sie klingeln an den Haustüren, singen Martinslieder und erwarten im Gegenzug eine kleine Gabe in Form von Süßigkeiten. Dieser Brauch geht in den letzten Jahren immer mehr zurück. Der größte Martinszug wird vom Verkehrsverein genau am 11. November in der Innenstadt veranstaltet. In den 1980er-Jahren hat der Verein Michaeliswoche mit wenig Erfolg versucht, den alten Brauch des Micheelsingen am Michaelstag wieder zu beleben. Dabei ziehen Kinder mit dem plattdeutsch gesungenen Micheellied von Tür zu Tür und bitten um Süßigkeiten und Obst.
Ein besonderer Gütersloher Brauch ist mit dem Gymnasial Posaunenchor verbunden. Beim Adventsblasen spielt der Posaunenchor in den Morgenstunden der Adventssonntage ab drei Uhr dreißig morgens an verschiedensten Stellen im gesamten Stadtgebiet Weihnachtslieder. Höhepunkt der Weihnachtszeit ist das Turmblasen an Heiligabend, wenn der Posaunenchor seine Lieder vom Türmchen und Balkon des Evangelisch Stiftischen Gymnasiums vorträgt. Obwohl das Konzert, das um Mitternacht beginnt, keine Viertelstunde dauert, treffen sich vor der Schule jedes Jahr mehrere tausend Zuhörer.
Noch älter ist das Adventssingen. In fast allen Gütersloher Stadtteilen ziehen an den Adventssonntagen Sänger aus den evangelischen Kirchengemeinden durch die Straßen und singen traditionelle Adventslieder unter fast jeder Straßenlaterne.
Kulinarische Spezialitäten
In Gütersloh ist traditionell die deftige Westfälische Küche anzutreffen.
Ein typisches Gütersloher Gericht der Kalten Küche ist ein Pumpernickel, belegt mit westfälischem Schinken. Verbreitet ist ebenfalls der Pickert, den die Gütersloher um 1900 gern nach einem besonderen Rezept aus einem aus Mehl, Milch, Eiern, Korinthen und Hefe bestehenden Teig in Form eines großen Kastenbrotes backten, der heute in Restaurants aber auch in anderen Varianten serviert wird.
Getränkespezialitäten sind der Steinhäger-Wacholderschnaps aus dem benachbarten Steinhagen, der Magenbitter Schroeders Boonekamp („Verler Heimatwasser“) und die im Gütersloher Brauhaus gebrauten Bierspezialitäten.
Sport
Im Jahr 2006 gab es in Gütersloh 95 Sportvereine mit insgesamt 25.000 Mitgliedern. Die Stadt verfügt über 24 Sportplätze und 39 Sporthallen, davon elf in den Maßen 22 × 45 Meter und größer, sowie über drei Frei- und zwei Hallenbäder.
Fußball
1878 gründete sich am Evangelisch Stiftisches Gymnasium der älteste Fußballverein auf dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen, der Gymnasial-Spielverein Gütersloh.
Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der FC Gütersloh 2000, der mit seiner ersten Herrenmannschaft vor der Neugründung im Jahr 2000 von 1996 bis 1999 in der 2. Fußball-Bundesliga spielte. Die Frauenmannschaft gliederte sich vor der Saison 2009/2010 aus und ist momentan als neugegründeter FSV Gütersloh 2009 in der Gruppe Nord der 2. Fußball-Bundesliga der Frauen aktiv, während die erste Herrenmannschaft des FC Gütersloh in der Westfalenliga, der 6. Liga, spielt. Nach dem Aufstieg spielt auch der SV Spexard 1950 seit der Saison 2010/11 sechstklassig. Der in der nächstniedrigeren Klasse spielende Gütersloher Verein ist der SV Avenwedde 1925, der in der Saison 2010/11 in der Landesliga Staffel 1 (Ost), der 7. Liga, spielt.
Der FSV Gütersloh 2009 (vorher Frauenabteilung des FC Gütersloh) richtet seit 2000 die Gütersloher Hallenmasters aus, Deutschlands größtes, mittlerweile international besetztes Hallenturnier für B-Juniorinnen-Teams (U17). Seit 2005 veranstaltet der lokale Radiosender den Radio-Gütersloh-Cup, bei dem die ligahöchsten Herren-Mannschaften des Kreises in der Saisonvorbereitung aufeinandertreffen. In Gütersloh findet außerdem seit Mitte der 1980er-Jahre mit dem Strenge-Cup (bis 2010 Thiel-Cup) eines der größten Jugend-Turniere in der Region statt. Veranstalter sind der Gütersloher Turnverein, der Kreisjugendausschuss Gütersloh und ein örtliches Unternehmen für Verpackung und Arbeitsschutz.
Ein sportlicher Höhepunkt in der Stadtgeschichte war die Fußball-WM 2006. Das Heidewaldstadion war als offizielle WM-Trainingsstätte dreimal Schauplatz für das Training der portugiesischen Nationalmannschaft, das insgesamt 35.000 Zuschauer verfolgten. Bis zu 5000 Zuschauer kamen zum Public Viewing auf den Konrad-Adenauer-Platz vor dem Rathaus, wo die größte Videowand in Ostwestfalen-Lippe aufgestellt war. Im Vorfeld der WM war Gütersloh eine der wenigen deutschen Städte gewesen, in denen auf der „FIFA WM 2006 Tour“ der FIFA-WM-Pokal ausgestellt wurde. Nicht wenige Gütersloher hatten zudem eine berufliche Verbindung zu dem Weltturnier, da Bertelsmann die Lizenzrechte für die Printprodukte zur WM erworben hatte und entsprechende Bücher, Magazine, Kalender, Poster usw. in Gütersloh entwickelt und produziert wurden.
Radsport
In Gütersloh gab es in den 1930er- und 1940er-Jahren ein großes Interesse am Radsport. So war es der Radsportverein Staubwolke Spexard, der dafür sorgte, dass das 1933 eröffnete Heidewaldstadion durch Erhöhung der Kurven zu einem Radsportstadion ausgebaut wurde. Erst Anfang der 1950er-Jahre wurde die Kurven zu Zuschauerrängen umgestaltet. Daher rührt der heutige eigentümliche Grundriss der Arena: ein reines Fußballstadion ohne Laufbahn, das dennoch hinter den Toren kurvenförmig angelegt ist. Als Hochburg des Radsports lässt sich Gütersloh heute nicht mehr bezeichnen. Dennoch ist der Radsport, vertreten durch den RSV Gütersloh 1931 und das alljährliche Straßenradrennen der „City-Nacht“, das Tausende in die Innenstadt lockt, weiterhin ein fester Bestandteil im Sportleben der Stadt. Weniger der Sport als die Unterhaltung steht beim Radrennen über Wasser im Vordergrund, einem 1954 zum ersten Mal ausgetragenen Spaßrennen über Planken auf dem Teich der Neuen Mühle, zu dem 2009 an zwei Tagen rund 5.000 Zuschauer kamen.
Weitere Sportarten
Turnen: Einer der größten Turnvereine nicht nur der Stadt, sondern der Region ist der 1894 gegründete Turnverein Isselhorst, der im Jahr 2000 rund 1.500 Mitglieder hatte. Vom 21. bis 25. Mai 2008 war Gütersloh Austragungsort des 1. Rheinisch-Westfälischen Landesturnfests.
Handball: In der erfolgsverwöhnten Handball-Hochburg Ostwestfalen-Lippe spielt Gütersloh eine eher bescheidene Rolle. Der klassenhöchste Verein ist die HSG Gütersloh, die in der Oberliga spielt.
Golf: Jenseits der Gütersloher Stadtgrenze zu Rietberg liegt der vom Architekten Bernhard von Limburger entworfene 18-Loch-Golfplatz des Westfälischen Golfclubs Gütersloh in Rietberg-Varensell. Vom Peugeot Golfführer wurde die 60 ha große, entlang der Wapel gelegene Anlage unter die 20 schönsten Plätze Deutschlands gewählt. Der Verein zählte 2006 mehr als 900 Mitglieder.
Ringen: In Ostwestfalen-Lippe bestand 2006 in nur sechs Orten die Möglichkeit, das Ringen zu erlernen – darunter in Gütersloh. Der KSV Gütersloh 02 gehört zu den Traditionsvereinen in Nordrhein-Westfalen. Die erste Mannschaft startet ab der Saison 2010/2011 in der Oberliga, der dritthöchsten Klasse.
Laufen: Mehrere Volksläufe haben sich in Gütersloh etabliert. Zu ihnen gehören die Isselhorster Nacht, ein Nachtlauf, der seit 1998 im Juni im Ortsteil Isselhorst stattfindet, die Sparkassen-City-Classics, die seit 2002 zur Michaeliswoche im September in der Innenstadt durchgeführt werden, und der traditionsreiche Silvesterlauf, der durch den Rhedaer Forst führt. Seit 1984 findet der Spexarder Volkslauf im Mai im gleichnamigen Ortsteil statt.
Volleyball: Der Gütersloher TV spielt in der Oberliga und ist der höchstklassige Verein in Gütersloh.
Badminton: Mit dem TuS Friedrichsdorf spielt der klassenhöchste Verein Güterslohs in der Oberliga.
Baseball: Mit dem Team Verl/Gütersloh Yaks ist die Stadt in der Regionalliga Nordwest des Deutschen Baseball- und Softball-Verbandes vertreten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsprofil
Gütersloh ist in erster Linie bekannt als Sitz der beiden weltweit tätigen Unternehmen Bertelsmann und Miele. Der Medienkonzern Bertelsmann beschäftigte im Jahr 2005 einschließlich der Tochterfirmen am Standort Gütersloh etwa 11.000 Arbeitnehmer.[18] Im Gütersloher Stammwerk des Hausgeräteherstellers Miele arbeiten etwa 5.000 Beschäftigte. Beide Unternehmen besitzen weitere Arbeitsstätten im näheren Umfeld von Gütersloh und sind die größten privaten Arbeitgeber in der Region Ostwestfalen-Lippe.
Neben diesen beiden überregional bekannten Unternehmen sind noch über 5.000 mittelgroße und kleine Unternehmen in Gütersloh gemeldet.[19] Fast alle dieser Unternehmen sind ebenso wie die beiden Gütersloher Weltunternehmen familiengeführt.
Ansässige Unternehmen
Die ansässigen Unternehmen stellen rund 46.000 Arbeitsplätze zur Verfügung, davon 37 % in der Güter-Produktion. Die bedeutendsten Unternehmen der verschiedenen Branchen sind:
- Medien: Bertelsmann
- Software: Reply Deutschland
- Metallverarbeitung
- Nahrungsmittelherstellung
- Backwaren („Pumpernickel“): Mestemacher
- Milchverarbeitung: Campina
- Fleisch- und Wurstwaren: Marten, Vogt & Wolf
- Getränke: Gehring-Bunte (Verwaltung von Christinen Brunnen)
Die Bedeutung anderer Branchen hat dagegen stark nachgelassen. So waren in Gütersloh zahlreiche Unternehmen in der Möbelproduktion ansässig. Im Jahr 2007 ging der letzte namhafte Hersteller, Flötotto, in die Insolvenz und verlegte seinen Sitz in das benachbarte Rietberg. Auch von den bedeutenden Textilunternehmen der Stadt sind einzig die Gurt- und Bandweberei Güth & Wolf sowie die Rettungsschutzbekleidungsfirma Niemöller & Abel noch aktiv.
Gemeindesteuern
Die Hebesätze für die Gewerbesteuer und für die Grundsteuer sind im Kreis Gütersloh allgemein und somit auch in der Stadt Gütersloh traditionell niedrig.
Im Jahr 2009 beträgt der Hebesatz für die Gewerbesteuer 380 %. Von 188 in einer Studie des DIHK untersuchten Städten über 50.000 Einwohner haben nur 30 Städte einen niedrigeren Gewerbesteuerhebesatz als Gütersloh.[20]
Bei der Grundsteuer zählen die Hebesätze in Gütersloh sogar zu den niedrigsten in Deutschland. Sie betragen im Jahr 2009 175 % für Grundsteuer A bzw. 300 % für Grundsteuer B. Damit nimmt die Stadt Gütersloh die Ränge 5 bzw. 4 der 188 untersuchten Städte ein.[20]
Die aktuelle Krise der öffentlichen Haushalte zwingt auch die Stadt Gütersloh zur Anpassung ihrer Hebesätze an das Niveau der umliegenden Städte und Gemeinden. So soll der Gewerbesteuerhebesatz auf 403 %, der Hebesatz für die Grundsteuer A auf 195 % und für die Grundsteuer B auf 381 % angehoben werden.
Verkehr
Gütersloh liegt an den bedeutenden Ost-West-Achsen A 2 und der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Daher verfügt die Stadt über eine sehr gute Anbindung Richtung Ruhrgebiet und in den Raum Hannover und weiter nach Berlin. Die gute Verkehrsanbindung war und ist ein bestimmender Faktor für den wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.
Innerhalb des Stadtgebietes wurden nach einer Studie aus dem Jahr 1999 täglich 392.000 Wege ohne Berücksichtigung des Durchgangsverkehrs, aber mit Berücksichtigung von Ein- und Auspendlern, zurückgelegt. 67 % der Wege werden dabei mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt, 15 % mit dem Fahrrad, 13 % zu Fuß und 5 % mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Bei einer ausschließlichen Betrachtung der Binnenwege, also Wege, die sowohl in Gütersloh beginnen als auch enden, sinkt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs zugunsten des Rad- (24 %) und Fußverkehrs (21 %) auf 49 % ab. Der öffentliche Personennahverkehr kann in diesem Fall den Anteil nur leicht auf 6 % ausbauen.[21];
Straßenverkehr
Das Gütersloher Straßennetz umfasst etwa 575 Kilometer, von denen 63 % auf Gemeindestaßen, 16 % auf Wirtschaftswege und jeweils 8 % auf Kreis- und Landstraßen entfallen. Die restlichen 13 % entfallen auf die A 2, die B 61 sowie Privatwege.[22]
Gütersloh hat eine eigene Anschlussstelle an die A 2. Speziell die Stadtteile Pavenstädt und Kattenstroth sind aber aus Richtung Ruhrgebiet kommend besser über die Anschlussstelle Rheda-Wiedenbrück/Gütersloh-Süd zu erreichen. Im Bereich Gütersloh wird die A 2 zur Spitzenzeit von 4700 Fahrzeugen je Stunde frequentiert.[23] Über die im Bereich Gütersloh noch zu bauende A 33 wird die Stadt auch eine leistungsfähigere Anbindung in den Raum Osnabrück erhalten.
Die B 61, die das Ruhrgebiet mit dem Bremer Raum verbindet und von Gütersloh aus nach Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld führt, verläuft vierspurig (allerdings nicht kreuzungsfrei) durch die Stadt und übernimmt die Funktion eines Stadtrings. Auf dem Nordring, dem am stärksten belasteten Teilstück der Bundesstraße innerhalb Güterslohs, fahren während des Berufsverkehrs mehr als 3000 Fahrzeuge je Stunde.[23]
Schienen- und Busverkehr
Der Bahnhof Gütersloh Hauptbahnhof liegt an der elektrifizierten Eisenbahnhauptstrecke Hamm–Minden, einem Teilstück der ehemaligen Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Diese Bahnstrecke wirkt auf den ersten Blick viergleisig, ist betriebstechnisch allerdings eine Kombination zweier paralleler, zweigleisiger Strecken. Im Fernverkehr wird der Bahnhof im Zweistundentakt von der IC-Linie Köln–Wuppertal–Hannover–Magdeburg–Leipzig bedient. In Tagesrandlage halten einige ICE-Züge.
Im Personennahverkehr besteht ein 30-Minuten-Takt zwischen Gütersloh und Hamm. Nach Bielefeld gibt es drei Fahrtmöglichkeiten je Stunde. In Gütersloh Hbf halten die Linien RE 6 „Westfalen-Express“ Düsseldorf–Minden, RB 67 „Der Warendorfer“ Münster–Bielefeld (teilweise weiter nach Detmold–Altenbeken) und RB 69 „Ems-Börde-Bahn“ Münster–Hamm–Bielefeld.
In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs liegt der Bahnhof Gütersloh Nord der Teutoburger Wald Eisenbahn (TWE). Er wird von einer Museumseisenbahn genutzt. Die Westfälische Localbahn ist ein 2006 gegründeter Verein, der seinen Sitz in Gütersloh hat. Die TWE nutzt ihre eingleisige Nebenstrecke Ibbenbüren–Gütersloh Nord–Hövelhof für Gütertransporte. Hauptkunden sind der über ein Anschlussgleis in Harsewinkel bediente Landmaschinenhersteller Claas und die Firma Miele in Gütersloh. Außerdem bedient die Bahn das KLV-Terminal in Verl. Der Betreiber Veolia Verkehr sieht den Erhalt der Strecke auf Dauer als gefährdet an. Nur durch eine Reaktivierung des Personenverkehrs wären die Kosten tragbar.[24]
Ein weiteres KLV-Terminal liegt in Spexard. Es wurde 1998 eröffnet und wird von der TWE betrieben. Zur Verfügung stehen drei Ladegleise mit je 150 Metern Länge und ein 15 Meter hoher Portalkran mit einer Tragfähigkeit von 38 Tonnen. Viermal in der Woche fahren von dort Güterzüge zu den Duisburg-Ruhrorter Häfen. Diese Zugverbindung, der sogenannte Westfalica-Shuttle, wird von der duisport Agency betrieben.
Ein weiterer Bahnhof (Isselhorst-Avenwedde) befindet sich im Stadtteil Avenwedde. Er wird unter anderen von der „Ems-Börde-Bahn“ (Münster–Bielefeld) bedient.
Das Stadtgebiet wird von einem sternförmigen Stadtbusnetz der Stadtwerke Gütersloh erschlossen. Darüber hinaus bestehen Regiobusverbindungen in die Nachbarstädte. Umsteigepunkt für alle Linien ist der Zentrale Omnibus-Bahnhof direkt gegenüber dem Hauptbahnhof. Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale „Sechser-Tarif“ (OWL Verkehr GmbH) und der NRW-Tarif.
Rad- und Fußverkehr
Dank weitgehend flacher Topographie weist Gütersloh einen verhältnismäßig hohen Radverkehrsanteil auf. Gütersloh liegt am Europaradweg R1, der das französische Calais mit der estnischen Hauptstadt Tallinn verbindet. Die Wellness-Radroute tangiert das Stadtgebiet im Westen. Auch der Emsradweg, der die Ems von der Quelle bei Hövelhof bis zur Mündung in Emden begleitet, und die BahnRadRoute Hellweg-Weser von Soest nach Hameln führen über Gütersloher Stadtgebiet.
Zur Unterstützung des Bike-and-Ride-Modells befinden sich neben ungeschützten Stellplätzen zwei Radstationen am Hauptbahnhof, von denen eine für Dauerkunden rund um die Uhr verfügbar ist.
Der bekannteste Fuß- und Radweg innerhalb der Stadt ist die Dalkepromenade (auch Paul-Westerfrölke-Weg), der die Dalke abgesehen von einem kurzen Stück im Innenstadtbereich von der Spexarder Straße bis zur Herzebrocker Straße in der Nähe der Neuen Mühle abseits des Kraftfahrzeugverkehrs begleitet.
Eine Fußgängerzone gibt es in Gütersloh seit dem Herbst 1972. Die damals nur wenige hundert Meter lange verkehrsberuhigte Zone auf der oberen Berliner Straße wurde in den Folgejahren Schritt für Schritt um ein Teilstück der Königstraße und der mittleren Berliner Straße ergänzt. Im Jahr 1977 wurde der Berliner Platz einbezogen. Im Jahr 1983 erfolgte eine weitere Ausdehnung der Fußgängerzone auf die untere Berliner Straße, die restliche Königstraße und die Spiekergasse. Damit erreichte die Fußgängerzone eine Gesamtlänge von etwa 850 Metern.[25] Im Jahr 2000 wurde die Fußgängerzone in ihrer heutigen Form vollendet, indem der Kolbeplatz, auf dem sich vormals ein Parkplatz befunden hat, eingegliedert wurde.
Luftverkehr
Gütersloh verfügt über einen Flughafen, der von den Stadtvätern in den 1930er-Jahren als ziviler Platz beantragt wurde. Meistens wurde der Platz jedoch für militärische Zwecke genutzt – derzeit durch die britische Armee. → Hauptartikel: Flughafen Gütersloh
Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der etwa 45 Kilometer von Gütersloh entfernte Flughafen Paderborn/Lippstadt.
Medien
Der Kreis Gütersloh gehört zu den wenigen Kreisen in Deutschland, in denen gleich drei lokale Tageszeitungen erscheinen, weil er im Schnittpunkt der einzelnen Verbreitungsgebiete liegt. In der Reihenfolge ihrer Auflagenhöhe in der Stadt Gütersloh sind das die Neue Westfälische (mit Hauptsitz in Bielefeld), Die Glocke (mit Hauptsitz in Oelde) und das Westfalen-Blatt (mit Hauptsitz Bielefeld).
Es erscheinen monatlich zwei kostenlose, als Hauspost verteilte beziehungsweise in Geschäften erhältliche Stadtmagazine: seit 1976 die GT-Info („Güterslohs Stadtmagazin“) aus dem Flöttmann Verlag, seit 1996 guetsel.de („Güterslohs Stadtillustrierte“). Seit 2008 erscheint darüber hinaus in unregelmäßigen Abständen das Magazin GT Extra. Daneben gibt es die Stadtteil-Publikationen Bonewie (für Avenwedde, Friedrichsdorf und Spexard), Der Kattenbote (für Kattenstroth) und Der Isselhorster. Zwei- bis viermal jährlich erscheinen darüber hinaus die Gastronomieführer Gütersloh geht aus und guetsel.de gastroguide.
Der lokale Rundfunksender heißt Radio Gütersloh, produziert tagsüber mehr als sechs Stunden eigenes Programm mit Nachrichten und Reportagen aus dem gesamten Kreis Gütersloh und schaltet ansonsten in das Rahmenprogramm von Radio NRW. Lokale Nachrichten gibt es werktags stündlich von 6:30 bis 19:30 Uhr, am Wochenende von 9:30 bis 11:30 Uhr. Zu empfangen ist der Sender im Stadtgebiet auf der UKW-Frequenz 95,9 MHz.
Bildung und Forschung
Gütersloh ist Standort der Fachhochschule Bielefeld[26] und es gibt ein Studienzentrum der FOM in den Räumen der Bertelsmann AG. Darüber hinaus verfügt die Stadt über folgende Bildungseinrichtungen:
- 18 Grundschulen: Altstadtschule, Astrid-Lindgren-Schule, Grundschule Avenwedde Bahnhof, Grundschule Blankenhagen, Blücherschule, Edith-Stein-Schule, Grundschule Große Heide, Grundschule Heidewald, Grundschule Isselhorst, Josefschule, Grundschule Kattenstroth, Kapellenschule, Overbergschule, Grundschule Neißeweg, Grundschule Nordhorn, Paul-Gerhard-Schule, Grundschule Pavenstädt, Grundschule Sundern
- 7 Förderschulen:
- Hermann Hesse-Schule (Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung – Sek I)
- Hundertwasserschule (Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung – Primarbereich)
- Michaelis Schule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)
- Mosaikschule (Förderschwerpunkte Lernen und Emotionale und soziale Entwicklung)
- Pestalozzischule (Förderschwerpunkt Lernen)
- Regenbogenschule (Förderschwerpunkt Sprache)
- Werkstufenschule (Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Bereich Berufspraxis)
- 1 Waldorfschule: Freie Waldorfschule der Stadt Gütersloh
- 2 Hauptschulen:
- Hauptschule Nord (etwa 390 Schüler)
- Hauptschule Ost
- 3 Realschulen:
- Elly-Heuss-Knapp-Realschule
- Freiherr-vom-Stein-Realschule (etwa 540 Schüler)
- Geschwister-Scholl-Realschule
- 2 Gymnasien:
- Evangelisch Stiftisches Gymnasium Gütersloh
- Städtisches Gymnasium Gütersloh (etwa 1700 Schüler)
- 2 Gesamtschulen:
- Anne-Frank-Gesamtschule
- Janusz-Korczak-Gesamtschule
- 2 Berufskollegs (mittlerweile in Trägerschaft des Kreises Gütersloh):
- Carl-Miele-Berufskolleg
- Reinhard-Mohn-Berufskolleg
Eine dritte, private Berufsschule ist das Berufskolleg der Bertelsmann AG, das in den Räumen der Bertelsmann-Hauptverwaltung untergebracht ist. Reinhard Mohn gründete die betriebseigene Schule 1962 als „Private Berufsschule des Bertelsmann Verlages“. Sie ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem vom Kreis getragenen Reinhard-Mohn-Berufskolleg in der Gütersloher Innenstadt, das den Namen des Bertelsmann-Verlegers führt.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt verfügt seit 1984 über eine mit rund 138.000 Medien ausgestattete Stadtbibliothek im Stadtzentrum. Die Stadtbibliothek Gütersloh wird als GmbH von der Stadt und der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam betrieben.
Mit dem Freizeit- und Freibad Die Welle, dem Hallenbad und dem Nordbad stehen dem Bürger zwei überdachte Schwimmbäder und zwei Freibäder zur Verfügung. Daneben gibt es noch das Parkbad und das Wapelbad als „Luftfreibäder“. Das 1929 erbaute Parkbad wurde nach der Fertigstellung der Welle geschlossen. Nachdem es unter Denkmalschutz gestellt wurde, eröffnete es als Luftbad erneut und wird seither von der Arbeitslosenselbsthilfe betrieben.
Die 1979 erbaute Stadthalle verfügt über einen großen Saal mit 1.000 Sitzplätzen und einen kleinen Saal mit 350 Sitzplätzen.
Im Januar 1997 wurde nach einer Bauzeit von 29 Monaten das neue Kreishaus im Ortsteil Pavenstädt eingeweiht. Verbunden damit zogen sieben Ämter und der Kreistag nach Gütersloh um, und die bisher angemieteten Räumlichkeiten in Rheda-Wiedenbrück, Halle und Gütersloh konnten aufgegeben werden.[27] Direkt neben dem Kreishaus ist die Kreispolizeibehörde angesiedelt, die aus einem Altbau in der Gütersloher Innenstadt ebenfalls in neue Räumlichkeiten zog. Das in der Innenstadt angesiedelte Amtsgericht Gütersloh ist für Gütersloh, Harsewinkel und Verl zuständig.
Seit Anfang der 2000er-Jahre gibt es in Gütersloh ein Finanzamt. Es hat Steuerpflichtige von den Finanzämtern Wiedenbrück und Bielefeld-Außenstadt übernommen und ist für den gesamten Nordkreis einschließlich des Gebietes der Stadt Gütersloh zuständig.
Die Stadt verfügt mit dem Klinikum Gütersloh gGmbH, dem katholischen St.-Elisabeth-Hospital und der LWL-Klinik Gütersloh (vormals Westfälische Klinik) über drei Krankenhäuser.
Der Brandschutz und Rettungsdienst in der Stadt wird durch eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften sichergestellt. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr besteht aus fünf ehrenamtlichen Löschzügen und einem hauptamtlichen Zug. Von der ständig besetzten Feuer- und Rettungswache aus werden Einsätze im gesamten Stadtgebiet gefahren. Zusätzlich werden bei jedem Einsatz die zuständigen ehrenamtlichen Löschzüge der Ortsteile alarmiert. In den Ortsteilen Avenwedde, Friedrichsdorf, Isselhorst und Spexard gibt es ehrenamtliche Löschzüge, die bis zur Gebietsreform eigenständige Feuerwehren waren. Für die Kernstadt ist der Löschzug Gütersloh zuständig. Dieser wird nicht wie die Löschzüge in den Ortsteilen generell alarmiert. Kleinbrände und ähnliches arbeitet die Hauptwache im Innenstadtbereich alleine ab. Des Weiteren gibt es in der Stadt die beiden Werkfeuerwehren Miele und Mohn Media (Bertelsmann) sowie die Betriebsfeuerwehr Pfleiderer. Diese Feuerwehren werden bei Bedarf für Einsätze im Stadtgebiet zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr herangezogen. Zusätzlich zur Feuerwehr ist der Malteser Hilfsdienst in dem Rettungsdienst der Stadt Gütersloh eingebunden. Täglich zwischen 7:00 und 23:00 Uhr stellt die Ortsgruppe einen Rettungswagen, sowie werktäglich von 7:30 Uhr bis 15:30 Uhr einen Krankentransportwagen und die entsprechende hauptberufliche Besatzung.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Gütersloh hat seit 1882 sechzehn Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. → Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Gütersloh
Söhne und Töchter der Stadt
In Gütersloh wurde Carl Bertelsmann (1791–1850) geboren. Nach der Ausbildung zum Buchbinder gründete er den C. Bertelsmann Verlag, der zunächst kirchliche Schriften herausbrachte. Aus diesem Verlag entwickelte sich der heutige Medienkonzern Bertelsmann.
Adolph Bermpohl (1833–1887) ging in Herford zum Gymnasium und dann zur See. 1849 erlebte er auf einer Passage mit einem Handelsschiff nach New York und New Castle eine Havarie, die er unverletzt überlebte. Mit diesen Eindrücken wurde er Navigationslehrer und begann mit dem Aufbau von Rettungsstationen an der Nordsee. 1863 gründete er den Bremischen Verein zur Rettung Schiffbrüchiger, einer der Vorläufer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS).
Reinhard Mohn (1921–2009) leitete in fünfter Generation das Druck- und Verlagshaus Bertelsmann und gründete 1977 die Bertelsmann Stiftung. 1981 wechselte er vom Unternehmensvorstand in den Aufsichtsrat und zog sich ab 2000 aus dem aktiven Geschäftsleben zurück.
Rudolf Miele (1929–2004) leitete als Enkel des Miele-Gründers Carl Miele in dritter Generation das Familienunternehmen und wurde auch zum Ehrenbürger der Stadt Gütersloh ernannt.
Axel Hinrich Murken (* 1937) ist ein deutscher Medizin- und Kunsthistoriker. Sein Vater, Diedrich Murken, gründete in Gütersloh 1946 die Frauenklinik Dr. Murken. Diese wurde 1982 in ein Seniorenheim umgewandelt. Axel Hinrich Murken stiftete 2006 den Christian-Heyden-Preis, der seitdem in Gütersloh alle zwei Jahre verliehen wird.
Die Geschwister Thilo (* 1971) und Simon Gosejohann (* 1976) sind Regisseur bzw. Comedian. Zusammen drehten sie die Shows Comedystreet und Elton vs. Simon, die auf ProSieben ausgestrahlt werden.
- siehe auch: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Gütersloh
Weitere Persönlichkeiten
Einige Persönlichkeiten in Gütersloh erlangten ihre Bekanntheit durch den Bertelsmann-Konzern. So war Manfred Köhnlechner (1925–2002) nicht nur Heilpraktiker und Jurist, sondern auch Generalbevollmächtigter des Bertelsmann Konzerns von 1957 bis 1970. Gunter Thielen (* 1942) ist seit 1980 Manager im Konzern, ebenso Thomas Middelhoff (* 1953), der von 1986 bis 2002 für das Medienunternehmen arbeitete. Unternehmergattin Liz Mohn lernte im Konzern ihren späteren Ehemann Reinhard Mohn kennen. Heute kontrolliert sie 76,9 % des Aktienkapitals des Unternehmens und ist Gründerin und Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ein weiterer wichtiger Unternehmer in Gütersloh war Carl Miele (1869–1938), der das gleichnamige Familienunternehmen Miele in Herzebrock gründete und 1907 nach Gütersloh verlagerte.
Johannes Kuhlo (1856–1941) war Begründer des Gymnasial-Posaunenchors Gütersloh ESG. Carl Theodor Hütterott (* 1926) war Musiklehrer am derselben Schule und komponierte unter anderem ein Gütersloh-Musical.
Klaus Brandner (* 1949) ist Mitglied des Deutschen Bundestages, war bis 2009 Staatssekretär beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie Geschäftsführer der IG Metall Gütersloh.
Oliver Welke (* 1966) machte 1985 sein Abitur am ESG und arbeitete von 1987 bis 1994 beim Westfalen-Blatt in Gütersloh. Heute tritt er als Comedian und Moderator im Fernsehen auf.
- siehe auch: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Gütersloh
Sonstiges und Kuriositäten
Aramäer in Gütersloh: In Gütersloh leben etwa 3.000 Aramäer, womit die Stadt eine, wenn nicht die Aramäer-Hochburg in Deutschland ist (im Kreis Gütersloh wohnen mehr als 10.000 Aramäer, je nach Quelle ein Achtel bis ein Fünftel der deutschen Aramäer; Stand 2007). Die Aramäer sind damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 100 Gütersloher Geschäfte und Unternehmen wurden Anfang 2007 von Aramäern betrieben. Gleich drei aramäische Fußballvereine spielen in den lokalen Ligen: Tur Abdin Gütersloh, Aramäer Gütersloh und St. Gabriel Gütersloh.
Güterslohs Spitznamen: Ein in den lokalen Medien häufig benutztes Synonym für Gütersloh lautet „Dalkestadt“. In den katholisch geprägten Nachbargemeinden wird die Stadt unter den älteren Bewohnern noch „Nazareth“ oder „Klein-Nazareth“ genannt. Der Vergleich mit dem Heimatort Jesu rührt daher, dass den protestantisch geprägten Einwohnern Mitte des 19. Jahrhunderts der Ruf einer besonders frommen und arbeitsamen, recht freudlosen Auslegung des Glaubens vorauseilte. Der plattdeutsche Name der Stadt, der auch in aktuellen Berichten der Lokalmedien öfter verwendet wird, lautet „Gütsel“. Unter den jüngeren Bewohnern Güterslohs wird die Stadt auch umgangssprachlich „G-Town“ (wegen des Kennzeichen GT und – in Anlehnung an „K-Town“ für Kaiserslautern – wegen der in Gütersloh stationierten britischen Soldaten) oder scherzhaft „Lülaloh“ genannt.
Der Gütersloher Fuhrmann: Als Symbolfigur der Stadt gilt der Gütersloher Fuhrmann. Anders als sein Bielefelder Pendant, der Leineweber (oder in Münster der Kiepenkerl), ist er relativ jung. Die Figur wurde 1983 zu Stadtmarketingzwecken von Hans-Dieter Musch erdacht, der sich auf die Tradition des Gütersloher Fuhrgewerbes bezog – vor und auch noch nach dem Bau der Eisenbahnlinie Köln-Minden übernahmen die heimischen Fuhrleute Warentransporte in die Region, aber auch weit darüber hinaus, außerdem fungierten sie als Kuriere und Nachrichtendienste. Die Figur existiert nicht nur in einer (von Prof. Gerhard Ulrich geschaffenen) Zeichnung, sondern wird zu Stadtfesten und anderen öffentlichen und privaten Feierlichkeiten von einem mit entsprechendem Kostüm ausgestatteten Gütersloher dargestellt, zuerst am 22. April 1983 zur Eröffnung des Parkhotels. Bundesweit berichtete die Presse 1992 über eine 18-tägige Kutschfahrt des Gütersloher Fuhrmanns von der Dalke nach Slubice in Polen, auf der er „Fuhrmannspakete“ mit westfälischen Spezialitäten verteilte. Zahlreiche Lebensmittel wie Schinken, Bier, Honig, Wurst und Pralinen, aber auch eine Creme werden unter dem Logo des Fuhrmanns vermarktet.
Gütersloh und die Seefahrt: Die Stadt Gütersloh, obwohl weit von der nächsten Küste entfernt liegend, hat mehrere Verbindungen zur Seefahrt. Seit 1906 gibt es den Marineverein zu Gütersloh, die heutige Marinekameradschaft Adolph Bermpohl e. V. Der Namensgeber Adolph Bermpohl wurde in Gütersloh, Am Alten Kirchplatz Nr. 14, geboren und war einer der Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es gibt gleich drei Shanty-Chöre in Gütersloh (Shanty-Chor Gütersloh, Shanty-Chor Nordwind und Die Luttermöwen) und den „Stammtisch Hamburger Jungs von 1993“, einen Zusammenschluss gebürtiger Hamburger, die ebenfalls ein Stück des „maritimen Gütersloh“ repräsentieren.
Gütersloh in der Musik: „Der letzte Cowboy kommt aus Gütersloh“ ist ein Schlager im Country-Stil von Thommie Bayer, der allerdings nur vordergründig etwas mit Gütersloh zu tun hat. Laut des Interpreten kam die Stadt nur aufgrund des Reimes und des wohlklingenden Namens zu der Ehre. Dennoch wird dieses Lied oft von den Fans des FC Gütersloh 2000 im Heidewaldstadion intoniert und dient auch als Aufhänger für Aktionen gegnerischer Fans. Auch die Band Fury in the Slaughterhouse besingt in ihrem am 28. Juli 2006 veröffentlichten Titel „Homesick (… to Gütersloh)“ die Dalkestadt. Erstaunlicherweise ist es abermals ein Country-Lied und wie beim „letzten Cowboy“ hat auch hier der Reim die entscheidende Rolle für die Wahl auf Gütersloh gespielt.
Auch die Fernsehpuppe Bernd das Brot besingt Gütersloh. Auf seiner CD „Rockt das Brot“ begeistert sich das notorisch depressive Gebäck in einem Lied für die Ödnis der Stadt, welche nach seiner Ansicht lediglich durch die im benachbarten Bielefeld anzutreffenden Verhältnisse übertroffen wird.
Meteoriteneinschlag: 1851 war Gütersloh-Kattenstroth Schauplatz eines Meteoriteneinschlags. Am 17. April 1851 schlug ein rund 1 kg schwerer Steinmeteorit aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, ein sogenannter Gewöhnlicher Chondrit vom Typ H3/H4, auf Gütersloher Stadtgebiet. Der größte Teil des Steins (760 Gramm) befindet sich im Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität in Berlin; weitere Bruchstücke von 111 bzw. 74 Gramm im Natural History Museum in London und im Naturhistorischen Museum Wien. 1852 wurde außerdem ein weiterer, kleinerer Stein aufgefunden.[28]
Der HVP: Wenn Gütersloher sich auf dem HVP verabreden, ist der zentrale Platz in der Innenstadt gemeint, nämlich der Berliner Platz. Die Abkürzung steht für Hertie-Vorplatz. Obwohl Güterslohs einziges Kaufhaus schon seit Jahren das Firmenschild von Karstadt trägt, ist diese etwas despektierliche Bezeichnung heute noch im Umlauf.
Weltrekordfahrt: Der ICE-Vorläufer InterCityExperimental stellte am 26. November 1985 um 11:29 auf der Bahnstrecke zwischen Gütersloh und Hamm mit 317 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Schienenfahrzeuge auf. Die Rekordfahrt mit dem vollbesetzten Zug erfolgte, ebenso wie die vorausgegangenen Hochgeschwindigkeitsfahrten, unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen. Unter anderem wurden alle Bahnhöfe und Brücken bewacht.
Übersinnliches in Gütersloh: In einer Sage wird von einer Hexe namens Görken Ginken berichtet, die im Stadtteil Sundern lebte und über die Fähigkeit verfügte, zu Hexentanzplätzen zu fliegen. Nachdem sie aus Kummer über eine unglückliche Liebe verstarb, wurde sie noch lange als Spuk während der Geisterstunde gesichtet.[29] Zwischen der Köker- und der Kirchstraße stand zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges ein Wunderbaum, nach dem diese Umgebung damals „Grüner Baum“ genannt wurde. Es handelte sich um einen vertrockneten Baum, dessen wundersames Neuerblühen das Ende des Krieges vorhergesagt haben soll.[30] In den 1990er Jahren hatte der esoterische Turmalin-Verlag seinen Sitz in Gütersloh. Der Betreiber behauptete, in Kontakt mit Vertretern einer interplanetarischen Föderation namens Ashtar Commands zu stehen und bot Autoaufkleber zum Verkauf an, die die Sympathie mit diesen Außerirdischen signalisieren sollte, die im Falle des vermuteten bevorstehenden Weltuntergangs bei der Evakuierung des Planeten behilflich sein würden. Im Jahr 1997 hielt er einen Ufo-Kongress in Gütersloh ab.[31]
Literatur
- Gütersloh – Ansichten einer Stadt. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2005, ISBN 3-937126-25-2 (Bildband).
- Jehuda Barlev; Stadt Gütersloh (Hrsg.): Juden und jüdische Gemeinde in Gütersloh 1671–1943. Flöttmann, Gütersloh 1988, ISBN 3-87231-042-9.
- Matthias E. Borner: Ausgerechnet Gütersloh! – 55 Kurzsatiren über die schönste Stadt der Welt. Verlagsunion Vox Rindvieh, Gütersloh 2004, ISBN 3-00-011893-4.
- Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel – Grundwortschatz zum Überleben in Gütersloh. 5. Auflage. Verlagsunion Vox Rindvieh, Gütersloh 2007, ISBN 3-00-014249-5.
- Matthias E. Borner: Pölter, Plörre und Pinöckel 2 – Aufbauwortschatz für wissbegierige Neubürger in Gütersloh. Verlagsunion Vox Rindvieh, Gütersloh 2006, ISBN 3-00-018120-2.
- Markus Corsmeyer: Was für Zeiten! – Gütersloh in der Bundesrepublik. Flöttmann, Gütersloh 2009, ISBN 978-3-87231-117-7.
- Werner Freitag (Hrsg.): Geschichte der Stadt Gütersloh. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-500-8.
- Detlef Güthenke, Eckard Kleßmann, Susanne Zimmermann: Gütersloh. Flöttmann, Gütersloh 2000 (Bildband).
- Detlef Güthenke, Matthias E. Borner: Stadtführer Gütersloh. Ein Wegweiser durch eine junge Stadt mit langer Geschichte. tpk-Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-936359-43-5.
- Hans Hilbk: Stiften und Schenken in Gütersloh – Private Wohltätigkeit im 19. und 20. Jahrhundert. Flöttmann, Gütersloh 1991, ISBN 3-87231-054-2.
- Hans Hilbk: Gütersloh, das Hitler-Reich und die Teilung Deutschlands. Flöttmann, Gütersloh 1990, ISBN 3-87231-051-8.
- Hans Hilbk: Gütersloh, der Kaiser und die Republik 1888–1934. Flöttmann, Gütersloh 1989, ISBN 3-87231-044-5.
- Hans Hilbk: Gütersloh und Preußen – Eine Wahlverwandtschaft. Flöttmann, Gütersloh 1988, ISBN 3-87231-041-0.
- Till Kössler: „Arbeitseinsatz“ in der Mittelstadt – Ausländische Arbeiter in Gütersloh 1933–1945. Stadt Gütersloh, 1996, ISBN 3-921961-08-4.
- Hagen Kraak: Gütersloh – Bewegte Zeiten. Die 50er Jahre. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2002, ISBN 3-86134-305-3.
- Hagen Kraak: Kindheit in Gütersloh – Fotografien aus einem Jahrhundert. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-629-X.
- Lydia Plöger: … du heiratest ja doch! – Frauenleben in Gütersloh um 1900. Flöttmann, Gütersloh 1990, ISBN 3-87231-050-X.
- Stadtmuseum, Volkshochschule (Hrsg.): Eine Stadt wächst: Bauen in Gütersloh 1822–1955. Flöttmann, Gütersloh, ISBN 3-87231-048-8.
- Wolfgang Büscher: Der Flughafen Gütersloh im Wandel der Zeit, Chancen und Risiken für den Raum Gütersloh / Bielefeld durch die Schließung bzw. Umwandlung des britischen Royal Air Force Flughafens. Rheda-Wiedenbrück 1994, ISBN 3-929856-02-6.
Weblinks
Wikinews: Gütersloh – in den NachrichtenCommons: Gütersloh – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWiktionary: Gütersloh – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen, Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibung Gütersloh
- ↑ Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage
- ↑ LANDSAT-Satellitenbildklassifizierungen, 1975 bis 2005. Zitiert nach
- ↑ a b Deutscher Wetterdienst: Mittelwerte der Periode 1961 bis 1990
- ↑ Angaben auf der Homepage der Gemeinde efg-gt.de, efg-gt.de, abgelesen am 26. März 2010.
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- ↑ Kreis Gütersloh: Wappen des Kreises und seiner Städte und Gemeinden
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- ↑ Standort Gütersloh der Fachhochschule Bielefeld
- ↑ Kreis Gütersloh: Zehn Jahre Kreishaus Gütersloh
- ↑ Neue Westfälische: Stück vom Himmel (Artikel vom 17. April 2007)
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- ↑ Schmidt: Die schwarzen Führer – Westfalen (Freiburg i. Br., 1997, ISBN 3-89102-422-3)
- ↑ Leona, Veit: Evakuierung in den Weltraum. Gütersloh 1996, ISBN 3-929380-33-1) und dieser kritische Bericht des FoeBuD über angebliche UFO-Sichtungen in der Region.
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