Spitzfederich

Spitzfederich
Spitzwegerich
Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Gattung: Wegeriche (Plantago)
Art: Spitzwegerich
Wissenschaftlicher Name
Plantago lanceolata
L.
Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Habitus

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata), auch Spießkraut, Lungenblattl, Athelas (dt. Königskraut) oder Schlangenzunge genannt, gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Das Wort Wegerich entstammt dem Althochdeutschen von wega = Weg und rih = König.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Spitzwegerich ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 50 Zentimetern erreicht. Er besitzt eine reichverzweigte Wurzel, die bis zu 60 cm in die Tiefe reichen kann. Die spitzen, schmalen, lanzettlichen, blattstiellosen Laubblätter stehen in einer Rosette.

Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Die Blütenstände bestehen aus einem langen Blütenstandsschaft und aus einer dichten, walzförmigen Ähre mit verhältnismäßig kleinen, unscheinbaren zwittrigen Blüten.

Verbreitung und Standort

Ursprünglich in Europa heimisch, ist die Pflanze inzwischen weltweit verbreitet. Er kommt verbreitet in Fettwiesen, in Parkrasen- vor allem in ihrer mageren Ausbildungsform-, an Wegen und in Äckern vor. Nach dem Ökologen Heinz Ellenberg ist der Spitzwegerich eine Klassencharakterart der Grünland-Gesellschaften (Molinio-Arrhenatheretea).

Ökologie

Der Spitzwegerich ist ein tief wurzelnder Hemikryptophyt. Er ist sekundär windblütig und seine Blüten sind vorweiblich. Daneben ist auch eine Bestäubung durch pollensuchende Insekten möglich. Die Samen sind weniger quellfähig als beim Breitwegerich (Plantago major). Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Wurzelsprosse. Die Vermehrung erfolgt über die klebrigen Samen, die an Tierpfoten, Schuhen und Rädern haften.

Sonstiges

Die Palynologie (Pollenanalyse) hat den gut erkennbaren Pollen bereits für die späte Wärmezeit nachgewiesen. Spitzwegerich-Pollen in postglazialen Sedimenten werden als Siedlungszeiger interpretiert. Die geschlossene Pollenkurve beginnt meist erst im älteren Subatlantikum. In Mangelzeiten nach den beiden Weltkriegen und während der Weltwirtschaftskrise war Salat aus wildwachsendem Spitzwegerich ein beliebter Ersatz für unerschwingliches oder nicht erhältliches Grünzeug.

Wichtige Pflanzeninhaltsstoffe und medizinische Wirkung

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Die Pflanze enthält Iridoidglycoside wie Aucubin, Catalpol, Asperulosid, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure. Sie wird gegen Katarrhe der Luftwege und entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Die Wirksamkeit der Droge ist hier sowohl durch die einhüllende Wirkung der Schleimstoffe als auch durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe sowie durch die antibakterielle Wirkung der Abbauprodukte der Iridoide (Aucubigenin aus Aucubin) zurückzuführen. Ferner kann sie äußerlich bei entzündlichen Veränderungen der Haut z. B. bei Insektenstichen, Brennnesseln, Neurodermitis verwendet werden.

Zur Herstellung von Teeaufgüssen wird das ganze Kraut (Herba plantaginis) gesammelt und getrocknet. Für Spitzwegerichsaft presst man die frischen Blätter aus. Für Spitzwegerichsirup kocht man die Blätter und Blüten zusammen mit Zucker und/oder Honig. Der Bedarf der pharmazeutischen Industrie an der Droge ist hoch und wird im Wesentlichen aus umfangreichen Kulturbeständen gedeckt. Die pulverisierte Droge ist auch Bestandteil von Salben. Da das natürliche Antibiotikum bei der Teezubereitung oft zerstört wird, ist es sicherer, Presssäfte aus der Apotheke einzusetzen.

Weblinks

Gesundheitshinweis
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