Spondylon

Spondylon
Strukturformel
Strukturformel von Ketoprofen

(R)-Form (oben) und (S)-Form (unten)

Allgemeines
Freiname Ketoprofen
Andere Namen

IUPAC: (RS)-2-(3-Benzoylphenyl)propionsäure

Summenformel C16H14O3
CAS-Nummer 22071-15-4
PubChem 3825
ATC-Code
DrugBank DB01009
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Nichtopioid-Analgetikum

Fertigpräparate

Spondylon®, Dolormin Schmerzgel®

Verschreibungspflichtig: Ja (innerlich), nein (äußerlich)
Eigenschaften
Molare Masse 254,28 g·mol−1
Schmelzpunkt

94 °C [1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [2]

T
Giftig
R- und S-Sätze R: 25-36/37/38
S: 26-45
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
LD50

62,4 mg·kg−1 (Ratte p.o.) [2]

WGK 3 (stark wassergefährdend) [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ketoprofen, auch bekannt unter einem seiner Handelsnamen Spondylon®, ist ein Analgetikum aus der Gruppe der (alten) nicht-opioiden Analgetika.

Inhaltsverzeichnis

Einsatzgebiete

  • Abnutzungsbedingte Gelenkerkrankungen wie z. B. Arthritis und Arthrose
  • vulgo als „rheumatisch“ diagnostizierte Schmerzen

Wirkung

Ketoprofen hemmt die Produktion von Prostaglandin, indem es die Bildung von dessen Schlüsselenzym Cyclooxygenase verhindert. Klinische Studien belegen die unterschiedliche Wirksamkeit der beiden Enantiomeren [(R)-Form und (S)-Form].[3]

Nebenwirkungen

Wie alle sauren antipyretisch-antiphlogistischen und nicht-sauren antipyretischen Analgetika wird Ketoprofen nur schlecht im Magen-Darm-Trakt vertragen. Übelkeit und Erbrechen sind daher die häufigsten Nebenwirkungen.

Kontraindikation

Ketoprofen ist kontraindiziert bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen.

Wechselwirkung

Ketoprofen verzögert die Blutgerinnung. Deshalb ist bei gleichzeitiger Einnahme von Antikoagulantien (z. B. Acetylsalicylsäure, Warfarin, Phenprocoumon) Vorsicht geboten. Die Gerinnungswerte sind dann zu überprüfen.

Stereoisomerie

Ketoprofen tritt in zwei Enantiomeren Formen auf und wird als Racemat [1:1-Gemisch der (S)- und der (R)-Form)] in der Therapie eingesetzt, obwohl die unterschiedliche physiologische Wirkung[4] von Enantiomeren regelhaft beobachtet wird. Die reine (S)-Form ist als Dexketoprofen (INN) im Handel (Sympal®).

Einzelnachweise

  1. Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.2. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008. 
  2. a b c Sicherheitsdatenblatt Sigma-Aldrich
  3. P. J. Hayball, R. L. Nation, F. Bochner, L. N. Sansom, M. J. Ahern und M. D. Smith: The influence of renal function of the enantioselective pharmacokinetics and pharmacodynamics of ketoprofen in patients with rheumatoid arthritis, British Journal of Clinical Pharmacology 36 (1993) 185−193.
  4. E. J. Ariëns: Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663-668.
Gesundheitshinweis
Bitte beachte den Hinweis zu Gesundheitsthemen!

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