Spongiosaplastik

Spongiosaplastik

Die Spongiosaplastik ist zum einen eine Form der Knochenbruchbehandlung, bei dem körpereigenes Knochengewebe, die Spongiosa, zum Auffüllen von Frakturspalten genutzt wird. Andererseits nimmt man die Spongiosa aber auch zum Ersatz jeglichen Knochengewebes, z. B. bei der Lunatummalazie oder der Hüftkopfnekrose.

Inhaltsverzeichnis

Verfahren

Grundsätzlich finden die Entnahme der Spongiosa und das Einbringen des Materials in einer einzigen OP statt. Zur Gewinnung der Spongiosa ist es erforderlich, dass man das Gewebe an einer leicht zugänglichen Stelle entnimmt. Typische Stellen sind zum einen der Beckenkamm, da an dieser Stelle das Schwammgewebe sehr zahlreich und leicht zugänglich liegt. Andere Stellen können im Prinzip auch als Entnahmeorte dienen, v. a. wenn das OP-Gebiet klein ist. So kann man bei einer Fraktur der Fingerknochen im Gelenkbereich Material vom Radius entnehmen. Zur Entnahme wird die Kortikalis des Knochens aufgebohrt und dann die darunterliegende Spongiosa entnommen. Diese wird dann an der Defektstelle eingefügt, die Gelenke werden wieder achsengerecht eingerichtet und die OP beendet.

Verlauf

Nach Abschluss der OP wird die betroffenen Extremität ruhiggestellt. Die geschieht meist mit Hilfe einer Gipsschiene. Dieses Vorgehen ist notwendig, da das eingebrachte Schwammknochengewebe noch sehr instabil ist und sich erst knöchern durchbauen muss, um dann vollständig zu normalem Knochengewebe umgewandelt zu werden. Nach etwa 4 Wochen kann mit einer Teilbelastung des Gelenks begonnen werden.

Vorteile

Die Spongiosaplastik hat den großen Vorteil, dass sie das Verfahren der Wahl ist, um die Beweglichkeit von Gelenken nach Frakturen, Unfällen oder degenerativen Prozessen wiederherzustellen. Alternativ bliebe nur die Versorgung mit einem Implantat oder die Versteifung bei kleineren Gelenken, wenn die Gelenkfunktion nicht mehr hergestellt werden kann.

Nachteile

Die Nachteile diese Op-Verfahrens sind sehr begrenzt. Neben den üblichen OP-Risiken ist das Hauptproblem, dass die meisten Patienten nach der Operation an der Entnahmestelle die größeren Schmerzen haben als an der eigentlichen Frakturstelle. Ein weiteres Problem kann sein, dass ein knöcherener Durchbau der Spongiosa nicht stattfindet und eine erneute Operation notwendig wird.

Quellen

Roche Lexikon Medizin, 5. Auflage

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