- Spornburg
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Eine Spornburg unterscheidet sich von anderen, nach ihrer unterschiedlichen Anlageweise benannten Burgen wie beispielsweise einer Gipfelburg, einer Hangburg oder einer Niederungsburg durch ihre besondere geografische Lage auf einem Bergsporn, also einem nach mindestens zwei Seiten abfallenden Bergrücken.
Eine Spornburg liegt somit meist unterhalb des Berggipfels, aber steil über dem Tal und ist die am weitesten verbreitete Art der Höhenburg im deutschsprachigen Raum.[1]
Gründe für die Anlage
Unabhängig von der Tatsache, dass sich oftmals der Bergsporn als topografisch günstigste Lage für den Bau der Burg angeboten hat, bietet eine Spornburg den Vorteil, dass der Burgbrunnen – oft der geld- und zeitaufwendigste Teil einer Burg – nicht so tief gegraben werden musste wie bei einer Gipfelburg und die gesamte Anlage gleichzeitig näher an der zu schützenden Straßen- oder Schiffsverbindung lag. Oft wurde auch mit Hilfe von Eseln als Transporttieren, über extra hierfür angelegte Eselswege, die Wasserversorgung sichergestellt.
Da der Bergsporn nach mindestens zwei, manchmal auch drei Seiten oftmals steil abfällt, galt es, eine nur recht schmale Seite gegen Angreifer durch eine Schildmauer, einen Halsgraben oder oft durch eine Kombination dieser beiden wehrhaften Bauelemente zu schützen.
Beispiele für Spornburgen in Deutschland sind die Ruinen der Wachtenburg, der Burg Balduinstein, der Burg Eppstein, der Burg Grimburg, die Burg Kriebstein und das Schloss Breidenstein, und als das wohl nördlichste ist die nachgebildete Ruine der Burg Vlotho in Vlotho einzuordnen. Die Burg Wildenstein (Leibertingen) zählt zu einer der am besten erhaltenen Spornburgen Deutschlands.
Ein Beispiel für eine Spornburg in Schottland ist das Doune Castle.
Literatur
- Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Philipp Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-010547-1, S. 232–233.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters. Grundriss-Lexikon. Flechsig, Würzburg 2000, ISBN 3-88189-360-1, S. 18.
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