Castel Lamberto

Castel Lamberto

p1

Lamprechtsburg
Alternativname(n): Castel Lamberto
Entstehungszeit: um 1000 bis 1100
Burgentyp: Spornburg
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ort: Reischach
Geographische Lage 46° 47′ 0″ N, 11° 57′ 51″ O46.78333333333311.964166666667990Koordinaten: 46° 47′ 0″ N, 11° 57′ 51″ O
Höhe: 990 m s.l.m.
Lamprechtsburg (Italien)
DEC
Lamprechtsburg

Die Lamprechtsburg (italienisch Castel Lamberto) ist eine mittelalterliche Burganlage in der Fraktion Reischach im Südtiroler Ort Bruneck. Sie steht in 990 Meter Höhe auf einem Bergsporn im Pustertal, der an drei Seiten steil zur Rienzschlucht abfällt, und gehört damit zum Typus der Spornburg.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Anlage besitzt einen ovalen Grundriss und ist vollständig von einer Ringmauer umgeben, die im südlichen Teil einen Zwinger mit Rondell aufweist. Die Burg besteht aus einem schlichten Palas, einem zinnengekrönten Bergfried (dem wahrscheinlich ältesten Teil der Burg), Wirtschaftsgebäuden und einer Burgkapelle, deren heutige Bausubstanz in das 17. Jahrhundert datiert.

Ein Raum des Palas mit einer alten, erhaltenen Täfelung dient heute als Gastwirtschaft.

Geschichte

Die genauen Ursprünge der Burg sind bis heute nicht geklärt. Eine Kapelle an dieser Stelle wird in Urkunden bereits 1075/90 als „ad sanctum Lantpertum“ erwähnt. Deshalb wird angenommen, dass schon im 11. Jahrhundert dort eine hölzerne Wehranlage bestanden hat.

Um 1225 ließen entweder die Herren von Reischach oder Graf Albert III. von Tirol die Holzkonstruktion durch eine Befestigung aus Stein ersetzen, die 1229 erstmals urkundlich erwähnt wurde, als sie als Lehen des Brixener Fürstbistums an die Herren von Lamprechtsburg kam.

1336 wurde die Burg erobert und in Mitleidenschaft gezogen. Kaiser Karl IV. erwähnte sie in seiner Autobiographie „acquisivimus castrum montis sancti lamberti“. Nach der Eroberung kam die Lamprechtsburg aber wieder unter Brixener Lehenshoheit, und die Schäden wurden behoben.

Wie die Burgen Andraz und Thurn an der Gader sowie die Kehlburg kam auch die Lamprechtsburg 1343 durch Verkauf als Lehen an den Brunecker Bürger Konrad Stuck. Nachdem seine Familie 1379 im Mannesstamm ausgestorben war, vergab das Brixener Hochstift die Anlage nicht mehr, sondern ließ sie fast 200 Jahre lang durch bischöfliche Pfleger verwalten.

In den 1570er Jahren wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an den heruntergekommenen Gebäuden vorgenommen, ehe die Burg im Jahr 1692 an die Familie Winkler von Colz kam. Die Anlage blieb auch noch in deren Besitz, als die Burg 1803 im Zuge der Säkularisation des Fürstbistums Brixen an Tirol fiel. 1812 wurde die Anlage mit allen Gütern an den Priester Joseph Hauptmann verkauft, dessen Nachfahrin, Elisabeth Niederkofler, die heutige Burgeigentümerin ist.

Literatur

  • Wilfried Beimrohr, Magdalena Hörmann-Weingartner: Tiroler Burgenbuch. Bd. 9 (= Pustertal). Athesia, Bozen 2003, ISBN 88-8266-163-6.
  • Thomas Bitterli-Waldvogel: Südtiroler Burgenkarte. Südtiroler Burgeninstitut, Bozen 1995, ISBN 88-85176-12-7.
  • Marcello Caminiti: Die Burgen Südtirols. Istituto Geografico de Agostini, Novara 1971.
  • Hanspaul Menara: Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze. Athesia, Bozen 1999, ISBN 88-7014-808-4.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lamprechtsburg — Südansicht der Lamprechtsburg Alternativname(n): Castel Lamberto Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • ECDIPPA — seu Ecdippos, urbs Phoeniciae, olim Ace. Plin. l. 5. c. 19. Opp. tribus Aser, vix 10 mill. a Ptolemaide in Bor. Etiam Achasib et Achziba dictum est, nunc Castel Lamberto, Baudr …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Purple Home Dolomiti — (Брунико,Италия) Категория отеля: Адрес: Via Castel Lamberto 24, 39031 Брунико …   Каталог отелей

  • Italy — /it l ee/, n. a republic in S Europe, comprising a peninsula S of the Alps, and Sicily, Sardinia, Elba, and other smaller islands: a kingdom 1870 1946. 57,534,088; 116,294 sq. mi. (301,200 sq. km). Cap.: Rome. Italian, Italia. * * * Italy… …   Universalium

  • Inline-Speedskating-Europameisterschaften — Die Inline Speedskating Europameisterschaften sind eine jährlich stattfindende Kontinentalmeisterschaft die vom europäischen Dachverband Confédération Européenne de Roller Skating − CERS vergeben und überwacht wird. Für viele europäische Länder… …   Deutsch Wikipedia

  • Urbs Vetus — Orvieto …   Deutsch Wikipedia

  • Orvieto — Orvieto …   Deutsch Wikipedia

  • Urbania (Italie) — Pour les articles homonymes, voir Urbania (homonymie). Urbania Administration Pays …   Wikipédia en Français

  • Concordat of Worms — In 1122, Henry V, Holy Roman Emperor entered into an agreement with Pope Calistus II known as the Concordat of Worms. The Concordat of Worms, sometimes called the Pactum Calixtinum by papal historians,[1] was an agreement between Pope Cal …   Wikipedia

  • List of mathematicians (C) — NOTOC Cab * Cabeo, Niccolo (Italy, 1586 1650) * Caccioppoli, Renato (Italy, 1904 1959) * Caffarelli, Luis (USA/Argentina, 1948 ) * Caginalp, Gunduz (USA, 1952 ) * Cai, T. Tony (USA, ? ) * Cajori, Florian (USA, 1859 1930) * Calabi, Eugenio (USA, ? …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”