Springwurzel

Springwurzel
Kreuzblättrige Wolfsmilch

Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae)
Gattung: Wolfsmilch (Euphorbia)
Art: Kreuzblättrige Wolfsmilch
Wissenschaftlicher Name
Euphorbia lathyris
L.
Ausgewachsene Pflanze mit Fruchtständen.
Grafik von Jacob Sturm.
Euphorbia lathyris

Die Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) ist eine Pflanzenart in der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).

Inhaltsverzeichnis

Namensgebung

Die Bedeutung des botanischen Namens ist nicht eindeutig. Vermutlich nimmt er Bezug auf die Giftigkeit der Pflanzen und die verursachten Vergiftungssymptome, wie sie auch durch einige Arten der Gattung der Platterbsen (Latyrus) hervorgerufen werden. Der deutsche Name beschreibt die typisch kreuzgegenständige Blattstellung der Art. Weitere deutsche Trivialnamen sind Hexenmilch, Teufelsmilch, Giftmilch, Spechtwurzel, Springwurzel, Springwolfsmilch, Vierzeilige Wolfsmilch und Warzenkraut.

Beschreibung

Die Kreuzblättrige Wolfsmilch ist eine immergrüne, zweijährige, krautige Pflanze die Wuchshöhen von bis zu 1  m erreichen kann, meist jedoch kleiner bleibt. Üblicherweise ist der bis zu 2 cm dicke Stängel unverzweigt bzw. verzweigt nur nach einer Verletzung. Die ungestielten, kreuzweise gegenständigen Laubblätter sind am Grunde linealisch, bis 15 cm lang und weisen einen charakteristischen Mittelnerv auf. Weiter oben am Stängel werden die Blätter kürzer und dreieckig.

Im zweiten Lebensjahr wird über einem Wirtel aus vier Blättern ein endständiger Blütenstand, eine zwei- bis vierstrahlige Scheindolde gebildeten. Die Hochblätter sind gelblich grün bis gelb. Die Nektardrüsen der Cyathien sind gelb bis (selten) purpurn, etwa halbkreisförmig und tragen außen zwei horn- bis keulenförmige Fortsätze mit meist verbreiterten Enden. Die glatten, dreikammerigen Kapselfrüchte haben einen Durchmesser von 8 bis 10 mm. Die abgeflacht eiförmigen, 4 bis 6 mm langen Samen tragen ein Anhängsel (Caruncula).

Die Blütezeit reicht je nach Standort von Juni bis August.

Verbreitung

Diese Art stammt ursprünglich aus Asien (von Georgien über Iran und Kasachstan bis Tibet), ist aber im Mittelmeerraum schon lange eingebürgert. In Mitteleuropa ist sie häufig in Gärten anzutreffen und manchmal daraus verwildert.

Kultivierung und Verwendung

Die Pflanzen sind in der Regel zweijährig, mit einigen Formen und/oder an einigen Standorten manchmal auch einjährig. Einige im Handel erhältliche, züchterisch bearbeitete Sorten sind mehrjährig, mehrtriebig und bis zu 2 m groß. Als Zierpflanze ist die Kreuzblättrige Wolfsmilch vor allem wegen ihrer geometrischen Wuchsform beliebt. Die ihr nachgesagte Wirkung gegen Wühlmäuse ist leider unzutreffend.

Wegen des außergewöhnlich hohen Ölsäuregehalts ihrer Samen hat die Kreuzblättrige Wolfsmilch das Interesse der Oleochemie geweckt. Früher wurden ihre Samen, wie die mehrerer weiterer Arten, als Abführmittel genutzt, führten jedoch in höhere Dosierung zu schweren Vergiftungen und manchmal sogar zum Tod. Mit dem Entzündungen hervorrufenden Milchsaft wurden früher auch Warzen und Hühneraugen behandelt.

Literatur

  • Carl von Linné: Euphorbia lathyris, Species Plantarum (ed. 1): 457
  • Erich Hecker & Sigrid Sosath: Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceen) als nachwachsende Ressourcen der Oleochemie - Aktuelle bioorganische Analytik und prognostische Präventivtoxikologie in European Journal of Lipid Science and Technology 91(12): 468-478

Weblinks


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