- St-Germain-en-Laye
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Saint-Germain-en-Laye Region Île-de-France Département Yvelines Arrondissement Saint-Germain-en-Laye Kanton Hauptort von 2 Kantonen Koordinaten 48° 54′ N, 2° 5′ O48.8969444444442.091388888888978Koordinaten: 48° 54′ N, 2° 5′ O Höhe 22 bis 107 m Fläche 48,27 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
41.312 Einwohner
856 Einw./km²Postleitzahl 78100 INSEE-Code 78551 Website www.ville-st-germain-en-laye.fr Saint-Germain-en-Laye ist eine Stadt im westlichen Einzugsbereich von Paris, im Département Yvelines in der Region Île-de-France, Frankreich. Die Stadt hatte 2004 41.417 Einwohner und erstreckt sich auf 48,27 Quadratkilometer.
Die Gemeinde liegt am Forêt Domaniale de Saint-Germain-en-Laye (einem großen Waldgebiet westlich von Paris) und hat eine historisch gewachsenen Bebauung.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Saint-Germain-en-Laye wurde 1020 von König Robert II. als Konvent an der Stelle der heutigen Kirche von Saint-Germain gegründet. Vor der Französischen Revolution 1789 war Saint-Germain-en-Laye königliche Stadt und Residenz zahlreicher französischer Monarchen.
Das Schloss Saint-Germain-en-Laye wurde von 1364 bis 1367[1] durch König Karl V. auf den Überresten einer alten Burg aus der Zeit Ludwigs IX. errichtet. Franz I. stellte es im Folgenden wieder her. Die Könige Heinrich IV. und Ludwig XIII. sorgten sich um die Architektur der Stadt.
Der Sonnenkönig Ludwig XIV. machte Saint-Germain-en-Laye zu seiner Hauptresidenz von 1661 bis 1682. Er übergab das Schloss an König James II. von England, nachdem dieser aus Großbritannien ins Exil gehen musste. James II. lebte im Schloss dreizehn Jahre lang, seine Tochter Marie-Louise Stuart wurde hier im Exil 1692 geboren. James II. Stuart ist in der Kirche von Saint-Germain bestattet. Auch danach war das Schloss das Zentrum des Hofes der exilierten Stuarts. Während der Französischen Revolution wurde der Name der Stadt geändert – wie bei so vielen Orten, die auf einen Bezug zur Kirche oder zur Krone hindeuteten: Saint-Germain-en-Laye wurde Montagne-du-Bon-Air.
Unter Napoléon Bonaparte wurde das Château vieux genannte Schloss als Kavallerieschule genutzt, später als Kaserne und Militärgefängnis, bis Napoléon III. in ihm das 1867 eingeweihte Musée des Antiquités Nationales – seit 2005 Musée d'Archéologie Nationale – einrichten ließ. Dieses Museum zeigt die Entwicklungen vom Paläolithikum (Altsteinzeit) bis in die Zeit der Merowinger.[2]
Im Museum: Venus von BrassempouyNach dem Ersten Weltkrieg wurde 1919 in Saint-Germain-en-Laye der Vertrag von Saint-Germain geschlossen, der das Ende der Donaumonarchie besiegelte. Während der Besatzung im Zweiten Weltkrieg von 1940 bis 1944 war die Stadt das Hauptquartier der deutschen Armee.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jehan Alain, französischer Organist und Komponist
- Marie-Claire Alain, französische Organistin und Musikpädagogin
- Bruno Besson, Autorennfahrer
- Claude Debussy, Komponist
- Jean Albert Gaudry, Geologe und Paläontologe (Saint-Germain-en-Laye 16. September 1827 - † 27. November 1908)
- Heinrich II., König von Frankreich
- Karl IX., König von Frankreich 1560 - 1574
- Louis de Buade, comte de Frontenac, Gouverneur der französischen Kolonie Neufrankreich (Kanada)
- Ludwig XIV., König von Frankreich von 1643 bis 1715
- Margarete von Valois, Königin von Frankreich und Navarra
- Amélie Mauresmo, französische Tennisspielerin
- Édouard Nanny, französischer Kontrabassist und Komponist
- Philipp I., Herzog von Orléans, Bruder von Ludwig XIV.
- Théodore Reinach, Historiker (* 3. Juli 1860 Saint-Germain-en-Laye, † 28. Oktober 1928 Paris)
- Louis Adolphe Thiers, 1. Präsident der Dritten Republik (* 16. April 1797 Marseille, † 3. September 1877 Saint-Germain-en-Laye)
- Emmanuel Todd, französischer Historiker, Demograph und politischer Autor
- Serge Lang, Mathematiker
Partnerstädte
Saint-Germain-en-Laye hat folgende Partnerstädte:
- Aschaffenburg (Deutschland) (seit 1975)
- Winchester (USA) (seit 1990)
- Konstancin-Jeziorna (Polen) (seit 1992)
- Témara, Marokko (seit 1982)
- Ayr (Schottland) (seit 1984).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ structurae.de Stand: 24. August 2007
- ↑ Der den Zeitraum von 450 v. Chr. bis zur römischen Eroberung darstellende Bereich des sehr sehenswerten Museums ist seit Jahren nicht zugänglich. [Stand: Frühjahr 2008].
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