- St.-Petrus-Kirche (Wolfenbüttel)
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Die St.-Petrus-Kirche ist die katholische Pfarrkirche von Wolfenbüttel. Sie wurde 1889 bis 1891 nach Plänen des Hildesheimer Architekten Richard Herzig erbaut und am 5. August 1891 durch Bischof Wilhelm Sommerwerck geweiht.
Bau
St. Petrus ist eine repräsentative neuromanische Basilika auf Kreuzgrundriss mit eintürmigem Westriegel und Vierungs-Dachreiter. Der massive quadratische Turm und die Außenwände sind mit Blendarkaden und Lisenen gegliedert.
Im Inneren sind die originalen Buntglasfenster und die Holzschnitzbilder der Kanzel bemerkenswert, aber auch die Tabernakelstele und andere moderne Ausstattungsstücke sowie die große Orgel aus dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts.
Geschichte
Nachdem 1568 im Herzogtum Braunschweig die lutherische Reformation durchgeführt war, gab es nur noch vereinzelte Katholiken und katholische Familien in der Region. Für sie gestattete Herzog Anton Ulrich Anfang des 18. Jahrhunderts die Feier der Messe in privatem Rahmen und die Seelsorge durch einen Franziskanerpater aus Halberstadt. Als der Herzog 1710 selbst zum Katholizismus konvertierte, ernannte er den Franziskaner zum Hofprediger.
Diese Episode endete mit dem Tod Anton Ulrichs 1714. Die Franziskaner setzten jedoch ihre Seelsorgetätigkeit in Wolfenbüttel fort. Die Hoffnung auf eine eigene Kirche blieb für die kleine Gemeinde unerfüllbar. Die napoleonische Zeit brachte jedoch die Anerkennung als Pfarrei.
Mit der Industrialisierung wuchs Wolfenbüttel über den seit 1804 geschleiften Befestigungswall hinaus, und zugleich stieg die Zahl der Katholiken. Nach provisorischen Zwischenlösungen und gegen den Widerstand des Stadtrats konnte schließlich 1889 auf einem Wallgrundstück der Bau der Kirche beginnen, deren Petrus-Patrozinium die Brücke nach Rom schlagen sollte.
Große Herausforderungen für die Gemeinde brachten die Weltwirtschaftskrise und die Zeit des Nationalsozialismus mit der großen Zahl von Deportierten und Zwangsarbeitern und mit dem planmäßigen industriellen Aufbau im Salzgittergebiet.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Wolfenbüttel weitgehend unzerstört. Danach stellte sich jedoch die Aufgabe der Integration der Heimatvertriebenen, von denen viele katholisch waren. Dies gelang nicht zuletzt durch die Verbandsarbeit seit den 1950er Jahren.
1973 wurde die St.-Ansgar-Kirche als Kuratie errichtet.
1979 bis 1981 wurde neben St. Petrus das Gemeindezentrum Roncalli-Haus gebaut (Florian Thamm, Wolfenbüttel).
1988 erfuhr die Kirche eine umfassende Restaurierung und künstlerische Neugestaltung.
Seit 2006 gehören zur Pfarrei St. Petrus als Filialkirchen außer St. Ansgar auch St. Joseph (Schöppenstedt), St. Bernward (Börßum), Heilig Kreuz (Dorstadt) und St. Peter und Paul (Heiningen) mit insgesamt 9074 Katholiken (2008).
Weblinks
Commons: St. Petrus (Wolfenbüttel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien52.159910.5352Koordinaten: 52° 9′ 35,6″ N, 10° 32′ 6,7″ OKategorien:- Kirchengebäude im Bistum Hildesheim
- Kirchengebäude in Wolfenbüttel
- Peterskirche
- Neuromanisches Kirchengebäude in Niedersachsen
- Erbaut in den 1890er Jahren
- Basilika (Bautyp)
- Richard Herzig
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