- St. Augustinus (Nordhorn)
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St. Augustinus ist die katholische Hauptkirche von Nordhorn, erbaut 1911–1913.
Inhaltsverzeichnis
Bau
Angelehnt an frühromanische italienische Vorbilder ist St. Augustinus ein mächtiger achteckiger Zentralbau mit Kuppel, Umgang und Laterne. Auf der Südseite sind der rechteckige Altarraum sowie die Tabernakel- und die Marien-Kapelle angefügt. Die Portalfront im Norden besteht aus einer Eingangshalle mit repräsentativer Giebelfassade. Die drei Portalbögen setzen sich östlich in einem zweijochigen Bogengang fort, an den sich der 45 Meter hohe Glockenturm im Stil eines romanischen Campanile anschließt.
Der ziegelrote Bau ist mit Bogenfriesen und Lisenen, den vier Evangelistensymbolen, Allegorien der Kardinaltugenden sowie auf den Giebelecken mit den Figuren des hl. Augustinus und des hl. Ludgerus (Nebenpatron der Kirche) geschmückt. Der Portalgiebel trägt eine lateinische Inschrift aus der Liturgie der Kirchweihe: TEMPLUM DOMINI SANCTUM EST – DEI STRUCTURA EST – DEI AEDIFICATIO EST („Dies ist der heilige Tempel des Herrn – Gottes Werk ist er – Gottes Bau ist er“).
Inneres
Im Innern fallen die Wandgemälde von 1920, das vier Meter hohe Triumphkreuz unter der Kuppel sowie das Fensterbild Christus als Weltenrichter an der Stirnseite ins Auge. Die liturgischen Ausstattungsstücke wurden größtenteils nach der Liturgiereform neu geschaffen.
Bemerkenswert sind der Taufbrunnen, eine barocke Holzschnitzarbeit, und das Vortragekreuz, die aus dem Kloster Frenswegen stammen und die historische Verbindung wach halten.
Orgel
Die Orgel wurde von Orgelbaufirma Vierdag (Enschede) im Jahr 1975 erbaut.
I Hauptwerk C–
1. Quintadena 16′ 2. Prinzipal 8′ 3. Gedackt 8′ 4. Oktave 4′ 5. Gemshorn 4′ 6. Quinte 2 2/3′ 7. Oktave 2′ 8. Mixtur IV 9. Zimbel III 10. Trompete 8′ II Positiv C– 11. Gedackt 8′ 12. Spitzflöte 8′ 13. Prinzipal 4′ 14. Rohrflöte 4′ 15. Waldflöte 2′ 16. Quinte 1 1/3′ 17. Oktave 1′ 18. Sesquialtera II 2 2/3′ 19. Mixtur III 20. Krummhorn 8′ Tremulant Pedal C– 21. Prinzipal 16′ 22. Subbass 16′ 23. Oktave 8′ 24. Gedackt 8′ 25. Oktave 4′ 26. Mixtur V 27. Fagott 16′ 28. Trompete 8′ 29. Clairon 4′ - Koppeln: II/I, I/P, II/P
Geschichte
Die Nordhorner Marktkirche St. Ludgerus wurde während der Reformation 1544 zunächst lutherisch, 1588 unter Graf Arnold II. dann reformiert. Das Augustiner-Kloster Frenswegen mit der Klosterkirche bestand jedoch bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts. Dem Kloster gehörte seit 1578 die Burg von Nordhorn; hier wurde zunächst eine Kapelle eingerichtet, in der die Nordhorner Katholiken die Heilige Messe feierten. Auf dem Burgplatz errichteten die Augustiner 1712 die erste St.-Augustinus-Kirche mit dem hl. Liudger als Nebenpatron. Wegen der rasch gewachsenen Pfarrgemeinde musste die Kirche und mit ihr die gesamte Burg zweihundert Jahre später dem heutigen Bau weichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Klausheide eine Filialkirche gegründet und wieder dem heiligen Liudger geweiht. Diese Kirche wurde am 14. Juni 2009 entwidmet, die weitere Nutzung ist ungewiss.
Weblinks
52.4358333333337.0691666666667Koordinaten: 52° 26′ 9″ N, 7° 4′ 9″ OKategorien:- Augustinuskirche
- Kirchengebäude im Bistum Osnabrück
- Kirchengebäude im Landkreis Grafschaft Bentheim
- Neuromanisches Kirchengebäude in Niedersachsen
- Erbaut in den 1910er Jahren
- Oktogon (Kirchengebäude)
- Nordhorn
- Disposition einer Orgel
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