- St. Malo
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Saint-Malo (Sant-Maloù) Region Bretagne Département Ille-et-Vilaine Arrondissement Saint-Malo (Unterpräfektur) Kanton Hauptort von 2 Kantonen Saint-Malo-Nord & Saint-Malo-Sud Koordinaten 48° 39′ N, 2° 0′ W48.648055555556-2.00758Koordinaten: 48° 39′ N, 2° 0′ W Höhe 0 bis 51 m Fläche 36,58 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
49.661 Einwohner
1.358 Einw./km²Postleitzahl 35400 INSEE-Code 35288 Website http://www.ville-saint-malo.fr/ Sonnenuntergang über Saint-Malo Saint-Malo (bretonisch Sant-Maloù) ist eine Stadt in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs im Département Ille-et-Vilaine. Berühmt wegen ihres historischen Stadtkerns und ihrer Festungsanlagen ist sie einer der meistbesuchten Touristenorte Frankreichs.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Saint-Malo liegt an der Côte d'Émeraude (deutsch: Smaragd-Küste) im Norden der Bretagne, an der Mündung des Flusses Rance, gegenüber dem Badeort Dinard. Der historische Stadtkern intra muros (innerhalb der Stadtmauern) macht etwa 20 % der Gesamtfläche der Stadt aus und wird von drei Seiten vom Wasser umspült. In der Bucht von Saint-Malo kann man die größten Gezeitenunterschiede Europas bestaunen: bis zwölf Meter Differenz zwischen Ebbe und Flut. Drei der vorgelagerten Inseln Grand Bé, Petit Bé sowie das Fort National (Festungsbau durch Vauban 1689) sind daher bei Ebbe zu Fuß erreichbar. In der Flussmündung befindet sich das größte Gezeitenkraftwerk der Welt.
Geschichte
Ursprung der Stadt, die laut Tourismuswerbung auf eine "ruhmreiche Vergangenheit" zurückblickt, war die gallo-römische Siedlung Aleth, die auf einer Halbinsel, dem heutigen Stadtteil St. Servan vorgelagert war. Lange schützte die strategisch günstige Lage die Bewohner vor Eindringlingen. Im 6. Jahrhundert begann der walisische Mönch Machutus, auch Maclou oder Maclovius genannt, und dessen Name im Französischen zu Malo wurde, mit der Missionierung der Einwohner. Allmählich begann die Siedlung zu wachsen und sich auf das benachbarte Festland auszudehnen. Der Schutzheilige und damit Namensgeber des neuen Stadtteiles wurde der Heilige Servan. Im 12.Jh. verstärkte sich der Druck auf die Siedlung durch Überfälle der Normannen immer mehr. Die nördlich gelegene Insel, heute "Intra muros", schien den nötigen Schutz zu bieten. 1142 siedelte auch der Bischof auf die Insel und errichtete dort einen Dom. In den folgenden Jahren begann der Bau einer mächtigen Wehrmauer, die der Stadt, jetzt Saint-Malo genannt, lange Zeit Sicherheit und Unabhängigkeit bot. Seine Blütezeit erreichte Saint-Malo im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde gar eine eigene Republik ausgerufen. Diese war Grundlage für das Selbstbewusstsein der Bewohner, die sich "Malouinen" (frz. malouins) nannten. Gefürchtet war Saint-Malo bei holländischen und englischen Handelsschiffen, war die Stadt doch die Heimat wilder Korsaren, allen voran Robert Surcouf, der mit seinem schnellen und wendigen Schiff "Renard" (Fuchs) auf Beutezug ging. Er war dabei so erfolgreich, dass er sich mit 35 Jahren zur Ruhe setzen konnte. Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde Saint-Malo zu etwa 85 Prozent durch Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch sehr gut gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt. 1967 wurden die benachbarten Orte Saint-Servan und Paramé eingemeindet.
Saint-Malo heute
Heute hat Saint-Malo ca. 52.700 Einwohner und ist neben einem Touristenort (siehe auch Rothéneuf) auch ein wichtiges Industriezentrum. Die Industriebetriebe befinden sich aber alle „extra muros“, d. h. außerhalb der (Stadt-)Mauern. Im Wappen der Stadt befindet sich ein Hermelin, das mit dem Armenmantel über das Stadttor geht, sowie der Wahlspruch der Stadt „semper fidelis“ (sich selbst immer treu bleiben). Da die Einwohner von Saint-Malo sehr stolz auf ihre Stadt sind, lautet ihr Leitspruch: „Ni Français, ni Breton, Malouin suis “ (weder Franzose, noch Bretone, Einwohner von Saint-Malo bin ich).
Söhne und Töchter der Stadt
- Jacques Cartier, (1491-1557), der 1534 Kanada entdeckte.
- René Duguay-Trouin, (1673-1736), Korsar und Freibeuter.
- Martin Fourichon, französischer Admiral und Marineminister
- Félicité de Lamennais (1782-1854), französischer Priester und Religionsphilosoph
- Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, (1698-1759), Mathematiker, Astronom und Philosoph.
- Bertrand François Mahé de La Bourdonnais, (1699-1753), Seefahrer und Admiral
- Marc-Joseph Marion du Fresne, (1724-1773), französischer Entdecker
- Julien Offray de La Mettrie, französischer Arzt und Philosoph
- Robert Surcouf, (1773-1827) Korsar in Diensten Napoleons.
- François-René de Chateaubriand, (1768-1848) Politiker und Dichter. Sein Grab befindet sich auf der vorgelagerten Insel Grand Bé.
- Liste der Bischöfe von Saint-Malo
Weblinks
- Saint-Malo Informationen und Bilder
- Bretagne-Breizh - Saint-Malo
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