Staatenbildende Insekten

Staatenbildende Insekten

In der Biologie ist ein Staat eine Gemeinschaft von Tieren einer Art, die durch Arbeitsteilung das Leben gewährleisten. Staaten gibt es vor allem bei den Insekten wie Bienen, echten Wespen, Hornissen, Ameisen und Termiten, aber auch bei den Nacktmullen.

Inhaltsverzeichnis

Kriterien

Eusozialität (von griech. ευ „gut“ und lat. socialis „kameradschaftlich“) ist die Bezeichnung für das Verhalten der Staatenbildung im Tierreich.

Es müssen drei Bedingungen erfüllt sein.

  • kooperative Brutpflege durch mehrere Tiere
  • Teilung des Verbandes in fruchtbare und unfruchtbare Tiere
  • Zusammenleben mehrerer Generationen

Ist nur die erste Bedingung erfüllt, spricht man von einer quasi-sozialen Art, ist nur die letzte nicht erfüllt, handelt es sich um eine semi-soziale Art. Eusozialität umfasst eine strenge Rangordnung, die Aufgaben wie Begattung, Brutpflege, Bau, Feindabwehr und Führung für einzelne Gruppen zuschreibt.

Insektenstaaten

Staatenbildende Insekten nennt man jene Insekten, die sich aus Eigennutz – und teilweise auch zum Nutzen ihrer Futterpflanzen – eusozial verhalten. Eine besondere Form des Insektenstaates ist der Hymenopterenstaat).

Staatenbildende Insekten gehören vor allem einigen Familien bzw. Arten der Taillenwespen an. Staatenbildende Eigenschaften zeigen sich zum Beispiel:

Die bekanntesten Insektenfamilien, die sehr große Staaten bilden, sind Ameisen, Termiten, einige Bienenarten einschließlich der Hummeln, und soziale Faltenwespen, zu denen auch die Hornissen gehören.

Evolutionstheoretische Aspekte

Heute nimmt man an, dass sich die Staatenbildung dreimal unabhängig voneinander entwickelt hat: bei Termiten, bei Ameisen sowie bei Bienen und Wespen. Die Staatenbildung scheint daher eine sehr erfolgreiche evolutionäre Strategie bei Insekten zu sein.

Die Haploidität der Männchen dieser Insekten scheint eine Voraussetzung für Staatenbildung darzustellen, ist aber weder notwendig noch hinreichend, denn es gibt haploide Insekten, die keine Staaten bilden, und Insektenstaaten mit diploiden Insekten (Termiten).

Durch die Haploidie wird die Staatenbildung aber stark gefördert, denn dadurch wird es für die Arbeiterinnen genetisch vorteilhafter, ihre eigenen Geschwister aufzuziehen, anstatt selbst eigene Nachkommen zu erzeugen (siehe auch Hymenopterenstaat).

Siehe auch


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