Stadtbücherei Würzburg

Stadtbücherei Würzburg
Stadtbücherei Würzburg
Haus zum Falken in Würzburg (1988)

Haus zum Falken in Würzburg (1988)

Gründung 1872
Bestand ca. 200.000 Medien
Bibliothekstyp Stadtbibliothek
Ort Würzburg
ISIL DE-284
Website http://www.stadtbuecherei-wuerzburg.de

Die Stadtbücherei Würzburg umfasst die Zentralbücherei im Haus zum Falken sowie vier Stadtteilbüchereien in Würzburg. Insgesamt bietet das System ca. 200.000 Medien an. Mit der Virtuellen Stadtbücherei Würzburg hat die Stadtbücherei Würzburg eine zusätzliche „Zweigstelle“ im Internet, wo die Kunden rund um die Uhr Medien entleihen können. Die Bibliothek bietet daneben auch kulturelle Veranstaltungen und zahlreiche Programme zur Sprach- und Leseförderung an.

Inhaltsverzeichnis

Zentralbücherei und Zweigstellen

Die Zentrale der Stadtbücherei befindet sich im Falkenhaus direkt am Marktplatz. Sie ist benannt nach ihrem Mäzen Max Heim (*1853, †1905, Kommerzienrat, nicht identisch mit dem Geheimdienstoffizier gleichen Namens). Dort werden auf vier Stockwerken Bücher, Zeitschriften, Audio-CDs, CD-ROMS, DVDs, Spiele und Karten angeboten. Außerdem gibt es ein Lesecafé mit Lesegarten und eine Musikbibliothek.

Im Studio „Lernen & Arbeiten“ im Falkenhaus gibt es neben dem klassischen Medienangebot zu den Themen Lernen und Studieren auch ein Selbstlernzentrum mit Internet-Terminals, die mit Spezialsoftware für das Erstellen von Homepages sowie mit einem Scanner und Bildbearbeitungssoftware ausgestattet sind. In Kooperation mit der Volkshochschule findet im Studio auch die „Lernwerkstatt“ mit etwa 70 Terminen im Jahr statt. Dabei handelt es sich um ein Schulungsprogramm mit Kursen zu Themen wie PCs für Anfänger, Bloggen, Informationssuche, Online-Bewerbung und Digitale Fotografie.

Die vier Zweigstellen befinden sich in den Würzburger Stadtteilen Heidingsfeld, Heuchelhof, Lengfeld und Versbach. Alle Stadtteilbüchereien fungieren als Nachbarschafts- bzw. Eltern-und-Kind-Bibliotheken. Sie verfügen über jeweils 7.000-10.000 Medien und dienen als erste Anlaufstelle.

Geschichte der Stadtbücherei

Entwicklung bis 1945

Die Geschichte der Würzburger Stadtbücherei beginnt 1872, als der Würzburger Universitätsprofessor Dr. J. B. Schwab mit der Stiftung seiner Bücher den Grundstock zu einer Stadtbibliothek im Rathaus legte. Zur Errichtung einer Volkslesehalle in Würzburg stiftete Max Heim 1905 die Summe von 157.000 Goldmark. Durch einen Stadtratsbeschluss erhielt die Bibliothek 1925 die Bezeichnung Städtische Volksbücherei. Diese wurde 1931 in das frühere Theaterrestaurant verlegt und erhielt erstmals eine hauptamtliche Leitung. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Bücherei am 16. März 1945 während des Bombenangriffs der Royal Air Force zerstört und der größte Teil der Bücher vernichtet.

Nachkriegszeit

Die Wiedereröffnung fand bereits 1946 statt. Untergebracht war die Bücherei zu dieser Zeit im Keller des damaligen provisorischen Mozartgymnasiums in der Annastraße, wo sich heute die Maria-Ward-Realschule befindet. Sechs Jahre später konnte die Bücherei ins Falkenhaus umziehen. Mit der Eröffnung der Zweigstellen Heidingsfeld 1972 und Zellerau ein Jahr später, sowie der Übernahme der Gemeindebücherei Versbach und der Jugendbücherei Lengfeld im Rahmen der Eingemeindungen ab 1978 vergrößerte sich die Würzburger Stadtbücherei enorm. 1988 folgte die Eröffnung der Zweigstelle Heuchelhof. Fünf Jahre später begann der Umbau der Stadtbücherei, der Falkenhof wurde abgerissen. 1996 wurde die Umstellung des Bibliothekskatalogs von einem Zettelkatalog auf einen OPAC (einen öffentlich zugänglichen digitalen Bibliothekskatalog) durchgeführt und ein Jahr später erstmals ein öffentlicher Internetzugang bereitgestellt. Die Stadtbücherei erhielt dabei ihre erste Homepage. Im Jahr 2000 wurde der Umbau der Stadtbücherei abgeschlossen. Am 1. Dezember 2001 erzielte die Bücherei einen Nutzungsrekord, als zum ersten Mal in der Geschichte der Stadtbücherei innerhalb eines Kalenderjahrs mehr als eine Million Bücher verliehen wurden. 2002 wurde die Stadtbücherei der „absolute Finalist“ beim Wettbewerb Bibliothek des Jahres und damit die beste Stadtbücherei 2002 in Deutschland. Ein Jahr später erhielt sie zudem den Titel Bibliothek des Jahres 2003. Am 20. März 2004 wurde das Studio „Lernen & Arbeiten“ mit einem Festakt eröffnet.

Virtuelle Stadtbücherei Würzburg

Zusammen mit den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen und den Stadtbibliotheken Köln und München ist die Stadtbücherei Würzburg europaweit die erste Bibliothek, die einen elektronischen Medienbestand zum Entleihen anbietet. Das so genannte „Onleih-Angebot“ umfasst knapp 10.000 Medien bestehend aus den Bereichen E-Books, E-Music, E-Audio, E-Video und E-Paper. Dabei wird ein System zur Digitalen Rechteverwaltung eingesetzt.

Kennzahlen (Stand 2009)

  • Besuche: 663.000 (= 2.140 / Tag)
  • Besuche Homepage: 600.000 (= 1.600 / Tag)
  • Entleihungen Gesamtsystem: 1.166.000 (davon 35% E-/AV-Medien)

Preise und Auszeichnungen

  • Mehrfach erster Platz beim bundesweiten Leistungsvergleich BIX (Bibliotheksindex)
  • Bibliothek des Jahres“ (2003)
  • „BayernOnline-Preis“ in der Kategorie E-Government
  • Mehrfach Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“

Weblinks


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