- Stadthalle Wuppertal
-
Die Stadthalle Wuppertal (offizielle Bezeichnung: Historische Stadthalle am Johannisberg) ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und gleichzeitig als Konzert- und Veranstaltungsort wegen ihrer einzigartigen Akustik weltweit bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Nutzung
Die Historische Stadthalle Wuppertal ist nicht nur einer der repräsentativsten Veranstaltungsorte in Wuppertal, sondern wird auch aufgrund ihrer hervorragenden Akustik zu Konzerten unterschiedlichster Art sowie für CD-Aufnahmen genutzt. Sie ist der Konzertsaal des städtischen Sinfonieorchesters. Neben den Musikveranstaltungen und Konzerten wird die Stadthalle ebenso zu Auftritten von Kleinkünstlern genutzt wie für Ausstellungen, kleinere Messen und sonstige Events. So findet z.B. seit 2004 jährlich Anfang Juli die danceComp in den Sälen statt, eine der größten Tanzsportveranstaltungen Deutschlands, die vom TNW (Tanzsportverband Nordrhein-Westfalen) ausgerichtet wird.
Die Halle wird als GmbH geführt. Gesellschafter sind die Stadt Wuppertal, die Stadtsparkasse und die Culinaria GmbH, die in der Halle für alles rund um Speisen und Getränke zuständig ist.
Im April und Mai des Jahres 2008 fanden in der Stadthalle die Wertungen des Deutschen Orchesterwettbewerbs 08 statt.
Geschichte
Im ausgehenden 19. Jahrhundert beabsichtigte die damals noch selbständige und stark prosperierende Stadt Elberfeld sich als Zeichen ihres Selbstbewusstseins und Wohlstandes ein Aushängeschild in Form einer Stadthalle zuzulegen.
Nachdem im Jahr 1895 ein geeignetes Grundstück auf dem Johannisberg erworben worden war, erfolgte der Baubeginn am 5. Oktober 1896. In eineinhalbjähriger Bauzeit wurde nach den Plänen des Elberfelder Stadtbauamtes ein Bau im Stil der Neorenaissance italienischer Prägung errichtet. Die Eröffnungsfeier fand vom 6. bis 8. Juli 1900 statt.
Der große Saal umfasst ca. 1000 m², bietet Sitzplätze für ca. 1550 Personen und Stehplätze für rund 2000 Personen. Er wurde mit einer der größten Orgeln Deutschlands ausgestattet. Die Orchesternische ist mit 190 m² für die größten Orchester- und Chorbesetzungen geeignet. Übereinstimmenden Expertenmeinungen zufolge war das prunkvolle Gebäude gleichrangig mit dem Leipziger Gewandhaus, dem Wiener Konzerthaus oder den Tonhallen in München und Zürich anzusehen.
Im Gegensatz zu den anderen Theaterhäusern Wuppertals, die sämtlich den Bombenangriffen von 1943 zum Opfer fielen, blieb die Stadthalle unversehrt und konnte somit in der ersten Nachkriegszeit als Opern- und Operettenhaus dienen.
1957 wurde die Stadthalle renoviert. Die Renovierung bestand hauptsächlich in einer Modernisierung; Stuck wurde abgeschlagen, vergoldete Decken und Wandgemälde übermalt. Auf eine Restaurierung der großen Orgel wurde verzichtet, sie wurde durch eine kleine, fahrbare Orgel ersetzt.
In der Zeit zwischen Januar 1992 und dem 8. Dezember 1995 wurde die Stadthalle grundlegend (und kostenaufwändig) restauriert. Durch eine private Spende konnte auch eine neue Orgel eingebaut werden. Diese verfügt über 4706 Pfeifen und 67 Register.
An der Fassade befinden sich die Namen zahlreicher deutschsprachiger kulturtragender Persönlichkeiten. Während des Nationalsozialismus wurden die Namen aller Personen jüdischer Herkunft (wie z. B. Felix Mendelssohn Bartholdy) oder andere, dem Regime missliebige Künstler, entfernt. Nach dem Krieg wurden die Namen dieser Personen erneut angebracht, die kleineren Säle sind heute nach Mendelssohn, Offenbach und Mahler benannt.
Gebäude
Bei der Stadthalle handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit einer Sandsteinfassade. Der Grundriss ist – grob betrachtet – rechteckig, an den Ecken befinden sich vier markante Türme. Neben dem Großen Saal, der über beide Etagen reicht und eine Empore besitzt, befinden sich im Erdgeschoss noch das Foyer (die Wandelhalle) und der Offenbach-Saal. In der ersten Etage befinden sich neben der Galerie des Großen Saales noch fünf weitere kleinere Säle, unter anderem der Mendelssohn- und der Mahler-Saal.
Lage
Die Stadthalle liegt auf dem Johannisberg im Süden von Wuppertal-Elberfeld an der Bahnhofstraße. Die Elberfelder Innenstadt und der Wuppertaler Hauptbahnhof befinden sich etwa 500–600 Meter nordöstlich. In unmittelbarer Umgebung befinden sich eine Tiefgarage und ein Hotel sowie die Schwimmoper.
Erreichbarkeit
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Stadthalle problemlos zu erreichen, da sich der Hauptbahnhof und der zentrale Verkehrsknotenpunkt Döppersberg in fußläufiger Entfernung befinden. Mit dem PKW aus Richtung Westen kommend ist die Stadthalle am besten über das Sonnborner Kreuz und den Kiesbergtunnel zu erreichen, vom Osten her über die Bundesstraße 7 (B 7) sowie vom Süden her über den Südstraßenring.
Literatur
- Joachim Dorfmüller: Wuppertaler Musikgeschichte, Born Verlag, Wuppertal 1995 ISBN 3-87093-074-8
- Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 3 = S. 21–28 S. 27 Vermischtes – Aus der Preisverleihung für eine Stadthalle auf dem Johannisberge in Elberfeld
- Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 6 = S. 53–64 S. 60 Wettbewerb um Entwürfe für eine Stadthalle in Elberfeld
Weblinks
Commons: Stadthalle Wuppertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag in der Wuppertaler Denkmalliste
- http://www.stadthalle.de/ offizielle Seite der Stadthalle
- Eintrag auf baukunst-nrw
51.2530555555567.1430555555555Koordinaten: 51° 15′ 11″ N, 7° 8′ 35″ OKategorien:- Konzerthaus
- Baudenkmal in Wuppertal
- Veranstaltungsgebäude in Wuppertal
- Neorenaissancebauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Bauwerk des Historismus in Wuppertal
- Erbaut in den 1900er Jahren
Wikimedia Foundation.