- Stegomastodon
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Stegomastodon Stegomastodon mirificus im Smithsonian National Museum of Natural History
Zeitraum Oberes Miozän bis Spätpleistozän 10,3 Mio. Jahre Fundorte Systematik Säugetiere (Mammalia) Höhere Säugetiere (Eutheria) Afrotheria Rüsseltiere (Proboscidea) Gomphotherien (Gomphotheriidae) Stegomastodon Wissenschaftlicher Name Stegomastodon Pohlig, 1912 Stegomastodon war eine Gattung der Gomphotheriidae und lebte vom oberen Miozän bis ins Pleistozän in Nordamerika. Im Pleistozän erreichte die Gattung auch Südamerika und überlebte dort bis zum Ende dieser Epoche.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Stegomastodon hatte im Vergleich zu früheren Gomphotheriden einen relativ kurzen Schädel und Unterkiefer. Die bis zu 2,4 m langen Stoßzähne waren leicht divergierend und meist nach oben gekrümmt. Bei südamerikanischen Formen waren sie fast gerade und größer als bei nordamerikanischen. Die Backenzähne waren hochkomplex mit konischen Spitzen und Zement zwischen den Kegeln.
Lebensweise
Die Backenzähne von Stegomastodon lassen darauf schließen, das es neben Laub und Ästen auch eine Menge Grasnahrung zu sich nehmen konnte, wozu frühere Mastodonten mit ihren zitzenförmigen Zahnstrukturen nicht in der Lage waren. Im Gegensatz zu Haplomastodon, das zur gleichen Zeit im nördlichen Südamerika vorkam, war Stegomastodon im Pleistozän vor allem in den Pampasgebieten im Süden des Kontinents zu finden. Demnach war es wohl in erster Linie ein Graslandbewohner. Dabei bevorzugte es warme Klimate und wurde in den kühleren Gebieten der Anden von Cuvieronius vertreten.
Verbreitung
Stegomastodon trat zum ersten Mal im Pliozän Nordamerikas auf, von wo aus es über die neu entstandene mittelamerikanische Landbrücke nach Südamerika einwanderte. Hier kann es etwa ab dem mittleren Pleistozän nachgewiesen werden. Die einzige südamerikanische Art (Stegomastodon platensis) bewohnte vor allem die Pampas von Argentinien, Paraguay und Uruguay. In Nordamerika starb das Stegomastodon anscheinend im frühen Pleistozän aus. Die Ursache liegt vermutlich in der Einwanderung von Mammuts (Mammuthus), durch die es demnach verdrängt wurde. In Südamerika, das niemals von Mammuts erreicht wurde, überlebte es bis ins späteste Pleistozän, und war noch ein Zeitgenosse der frühesten Menschen, bis es vor etwa 11.000 Jahren ausstarb. Stegomastodon verschwindet zusammen mit einer ganzen Reihe von Großtierarten, die etwa um die gleiche Zeit in Amerika und anderen Teilen der Welt aussterben. Der sogenannten Overkill-Hypothese zufolge war die Ausbreitung der Menschen und deren Jagddruck die Hauptursache für das große Artensterben am Ende des Pleistozän. In Arroio Touro Passo, Brasilien und in Muaco, Venezuela gefundene Stegomastodon-Überreste könnten mit menschlichen Spuren in Verbindung gebracht werden. Anderen Hypothesen zufolge könnten der Klimawandel am Ende der letzten Eiszeit, eingeschleppte Krankheiten durch menschliche Haustiere oder ein möglicher Meteoroideneinschlag vor ca. 12.900 Jahren im heutigen Kanada [1] Grund gewesen sein für das Massensterben der Eiszeit-Megafauna, oder eine Kombination aus allen Faktoren.
Arten
- Stegomastodon texanus - Nordamerika
- Stegomastodon platensis - südliches Südamerika
Literatur
- Paul S. Martin, Richard G. Klein (Hrsg.): Quaternary Extinctions. A Prehistoric Revolution. The University of Arizona Press, Tucson AZ 1984, ISBN 0-8165-1100-4.
- Arno Hermann Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Band 3: Vertebraten. Teil 3: Mammalia. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Gustav Fischer Verlag, Jena 1989, ISBN 3-334-00223-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Exploding asteroid theory strengthened by new evidence. In: Space Daily, online, 7. Juli 2008.
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