- Steigerherren
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Die Steigerherren („Ordo Steigensium“) waren ein im 12. Jahrhundert gegründeter und 1482 aufgehobener kleiner Zweig der Augustiner-Chorherren.
Keimzelle des Ordens war das im 12. Jahrhundert von den Grafen von Dagsburg gestiftete kleine Priorat Obersteigen an der Zaberner Steige im Elsass. Dort, im heutigen Weiler Obersteigen, einem Ortsteil von Wangenbourg-Engenthal, sollte es mit dem angeschlossenen Hospiz Pilgern auf ihrem Weg über Vogesen versorgen. Das Priorat wurde im Jahre 1221 von Papst Honorius III. unter seinen besonderen Schutz gestellt und blühte im 13. Jahrhundert auf. Im Jahre 1303 wurde es nach Zabern verlegt. Vom dortigen Mutterhaus, dessen Kirche heute die Pfarrkirche „Notre-Dame-de-la-Nativité“ ist, wurden Brüder zum Hospiz in Obersteigen geschickt, um es zu versorgen.
Das Stift in Zabern wurde zum Haupthaus des kleinen und weithin unbekannten Ordens der Steigerherren. Neben Zabern und Obersteigen gab es nur noch vier weitere zumeist kleine Häuser: in Lahr (seit 1259) am Westrand des Schwarzwalds, in Landau in der Pfalz (seit 1276), auf dem Dürrenberg bei Walscheid in Lothringen (seit dem späten 13. Jahrhundert), und auf dem Beerenberg bei Wülflingen/Winterthur in der Schweiz (seit 1365). Die „Steigerklöster“ hatten zusammen allenfalls 32 Mitglieder.[1]
Die ursprüngliche Hauptaufgabe, ein Hospiz oder Hospital zu führen, wurde im Laufe der Zeit aufgegeben, und im 15. Jahrhundert erlebte der kleine Ordenszweig, wie so viele Klostergemeinschaften, einen sittlichen und wirtschaftlichen Niedergang. Am 17. Juni 1482 löste Papst Sixtus IV. die Häuser auf und bestimmte ihren Besitz für regulierte Augustiner-Chorherren-Stifte.
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