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Steigerkopf Der Schänzelturm im November 2007
Höhe 613 m ü. NN Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland Gebirge Pfälzerwald Geographische Lage 49° 17′ 53″ N, 8° 1′ 38″ O49.2980555555568.0272222222222613Koordinaten: 49° 17′ 53″ N, 8° 1′ 38″ O Gestein Buntsandstein Besonderheiten Aussichtsturm auf dem Gipfel, historische Schanzanlagen am Hang Der Steigerkopf, im Volksmund auch Schänzel genannt, ist ein 613 Meter hoher Berg im östlichen Bereich des Pfälzerwaldes (Rheinland-Pfalz). Er gehört zur Waldgemarkung der Ortsgemeinde Gommersheim.[1] Auf dem Gipfel steht der Schänzelturm.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Steigerkopf liegt 7 Kilometer westlich der Kleinstadt Edenkoben am Westrand einer Gruppe von Bergen, die sämtlich über 600 Meter hoch sind; 4 Kilometer nordöstlich erhebt sich der höchste Berg des Pfälzerwaldes, die Kalmit (673 Meter). Geologisch stellt der Steigerkopf den Nordwestläufer des 663 Meter hohen Kesselberges dar, dessen Gipfel 2 Kilometer entfernt ist. An der Südwestflanke des Steigerkopfes entspringt der Modenbach, ein rechter Nebenfluss des Speyerbachs.
Die Zufahrt erfolgt über eine etwa 10 Kilometer lange Fahrstraße, die von Edenkoben empor nach Westnordwest führt, um den Gipfel herum einen Linksbogen beschreibt und dann durchs Modenbachtal hinunter in südöstlicher Richtung Burrweiler erreicht. Sie überwindet zweimal mehr als 400 Höhenmeter und ist als „landschaftlich besonders schöne Strecke“[2] eingestuft.
Geschichte
„Schänzel“
Im Volksmund wird der Steigerkopf auch „Schänzel“ genannt, seit dort etwa 4500 preußische Soldaten im Sommer 1794 mehrere Schanzen errichteten. Sie sollten die 7000 Mann zählenden französischen Revolutionstruppen aufhalten, die sich anschickten, die deutschen Gebiete links des Rheins zu erobern. In der verlustreichen Entscheidungsschlacht am 12. und 13. Juli 1794 siegten die Franzosen, nachdem sie am zweiten Tag von einem ortskundigen Jäger aus der nahen Ortsgemeinde Dernbach in den Rücken der Preußen geführt worden waren.[3] Der preußische Befehlshaber General Theodor Philipp von Pfau (1727–1794) geriet schwer verwundet in Gefangenschaft und starb noch am gleichen Tag.[4]
Schänzelturm
Zum Andenken an die besiegten Preußen wurde hundert Jahre nach dem Ereignis und im Bewusstsein des 1871 gewonnenen Deutsch-Französischen Krieges auf dem Berggipfel der Schänzelturm erbaut.[3] Dies ist ein achteckiger Aussichtsturm, der 13 m hoch ist und aus behauenem Buntsandstein aufgemauert wurde. Die Aussichtsplattform auf dem Turmdach ist durch ein Geländer gesichert.
Widmungen
Bereits 1796 ließ der österreichische Generalfeldmarschall Dagobert Graf von Wurmser am Steigerkopf für General von Pfau ein Ehrenmal errichten. Der sogenannte Heldenstein[3] trägt folgende teilweise gereimte Inschrift:
„Dem Anno 1794 vor dem Feind gebliebenen königlich preusischen Herrn Generalen von Pfau. / Als Held und Biedermann bekannt / starb Pfau fürs deutsche Vaterland. / Als Freund von edler Tapferkeit / sei dieses Denkmal ihm geweiht. / Von dem k. k. General-Feldmarschall Dagobert Grafen von Wurmser 1796“
Der Aussichtsturm wurde im Jahre 1894 vom Schänzelturmverein zu Edenkoben
„Dem Andenken der tapferen preußischen Krieger, welche im Kampfe gegen das französische Invasionsheer am 13. Juli 1794 hier den Heldentod für das deutsche Vaterland starben“
gewidmet.[5]
Als zusätzliche Erinnerung an die Kämpfe von 1794 wurden im 20. Jahrhundert auf dem Steigerkopf die Rittersteine mit den Nummern 62 bis 68 errichtet.[6]
Literatur
- Walter Eitelmann: Rittersteine im Pfälzerwald. 4., überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage. Pfälzerwald-Verein, Neustadt/Weinstr. 1998, ISBN 3-00-003544-3.
- Heimatverein Venningen: 7. Unter der Herrschaft der Franzosen. In: Mitgliederbrief Nr. 31. Venningen Oktober 1989.
- Bernhard von Poten: Pfau, Theodor Philipp v.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 610 f.
Einzelnachweise
- ↑ Landschaftsinformationssystem der Naurschutzverwaltung
- ↑ Die Generalkarte Nr. 15, Mairs Geographischer Verlag/Falk Verlag, Ostfildern 2004
- ↑ a b c Heimatverein Venningen: 7. Unter der Herrschaft der Franzosen. In: Mitgliederbrief Nr. 31. Venningen Oktober 1989, S. 3–5, abgerufen am 26. Oktober 2010.
- ↑ Bernhard von Poten: Pfau, Theodor Philipp v.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 610 f.
- ↑ Erinnerungstafel vor Ort
- ↑ Walter Eitelmann: Rittersteine im Pfälzerwald
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