Steinbach (Backnang)

Steinbach (Backnang)
Steinbach
Stadt Backnang
Koordinaten: 48° 57′ N, 9° 29′ O48.9569444444449.4752777777778236Koordinaten: 48° 57′ 25″ N, 9° 28′ 31″ O
Höhe: 236–520 m ü. NN
Eingemeindung: 1941
Postleitzahl: 71522
Vorwahl: 07191

Steinbach ist ein Stadtteil von Backnang in Baden-Württemberg und liegt etwa 3 km nord-östlich des Stadtzentrums.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Steinbach liegt auf Backnanger Gemarkung in 236 bis 520 Meter Höhe am Fuße des Naturparks Schwäbisch-Fränkischer Wald und grenzt unmittelbar an die Nachbargemeinde Auenwald. Der tiefste Punkt befindet sich mit 236 m an der Murr, der höchste Punkt auf einem Höhenrücken des Murrhardter Waldes bei den Gewannen Floßhau und Wüstenberg auf 520 m. Durch Steinbach fließt der in Ortslage zum größten Teil verrohrte Bodenbach, ein Zufluss der Murr.

Geschichte

Spuren menschlichen Daseins aus jungsteinzeitlicher Zeit vor zirka 5000 bis 7000 Jahren fand man bei Strümpfelbach, Steinbach, Sachsenweiler und dem Seehof. Auch wenn der Flussname „Murr“ nachweisbar keltisch ist, konnten bisher weder Wohnplätze noch Kultanlagen aus dieser Zeit im Raum Backnang gefunden werden. Erst mit dem Bau des obergermanischen Limes in den Jahren 148/150 n. Chr. entstanden im Schutze der Militärstandorte auch zivile Siedlungen, deren Bevölkerung durch große bäuerliche Gehöfte („villa rustica“) versorgt wurde. Auch auf Markung Steinbach („Heidenfeld“) sollen im 19. Jahrhundert Grundmauern, Ziegel und Gefäßreste eines Gehöftes gefunden worden sein. Allerdings gingen alle Fundstücke bei Kriegsende 1945 verloren.[1] Steinbach wurde 1368 erstmals urkundlich erwähnt, als das Stift Backnang hier Besitz erwarb. 1439 fiel der Ort an Württemberg und gehörte fortan zum Oberamt Backnang, ab 1938 zum Landkreis Backnang. 1941 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde nach Backnang eingemeindet.[2] Steinbach hatte lange Zeit einen inzwischen aufgebenen Bahnhaltepunkt an der Bahnstrecke Waiblingen–Schwäbisch Hall, von diesem Bahnhalt zeugt heute noch der Name „Bahnhofsweg“ (die Wiedererrichtung ist für den Fall der vom Verband Region Stuttgart verfolgten S-Bahn-Verlängerung bis Sulzbach[3] geplant).

Ortsentwicklung

Der ursprüngliche Dorfkern befand sich in der Talsohle. Der Ort hat drei größere Erweiterungschritte erfahren: Nach einer ersten Erweiterung nördlich des Altortes folgte in den 70er Jahren ein weiteres Neubaugebiet auf die sonnigen Südhänge und früheren Weinberge. Um die Jahrtausendwende erfolgte eine weitere Erweiterung des Dorfes Richtung Osten und im Anschluss die Bebauung des alten Häussermannschen Hofs im Ortskern, mit einem neuen Dorfplatz.

Religion

Steinbach bildet mit dem Nachbarort Sachsenweiler die 1970 neugegründete Kirchengemeinde Sachsenweiler-Steinbach mit ca. 1350 Mitgliedern und gehört zum evangelischen Kirchenbezirk Backnang. Davor war Steinbach eine Filialgemeinde der Kirchengemeinde Backnang. Die evangelische Stephanuskirche wurde in den 1930er Jahren erbaut.

Steinbach gehört zur katholischen Gemeinde der Christkönigskirche in Backnang.

Vereinsleben

  • Akkordeon-Ring Steinbach e. V.: Der Akkordeonring wurde 1956 aus einer Harmonikaspielgruppe heraus gegründet und hat heute 165 Mitglieder[4]
  • club junges europa backnang e. V. – cje: Der club junges europa (cje) wurde im Jahr 1966 als einer der ersten unabhängigen Kulturvereine im Raum Backnang gegründet. Er verwirklichte den damals aufkommenden europäischen Gedanken in seinen Hauptzielen: Durch persönliche Kontakte und Begegnungen zur Völkerverständigung und zum Aufbau von Toleranz im vereinten Europa beizutragen. Der Verein zählt heute 850 Mitglieder, welche in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland leben. Im Hochsommer findet jedes Jahr auf dem ehemaligen Schulhof der „Höflestreff“ mit Musik, Kabarett, Speisen und Getränken statt.[5]
  • Hobagrezr – Heimatverein Backnang-Steinbach 2000 e. V.
  • Liederkranz Backnang-Steinbach e. V.: Der Verein wurde 1906 mit 40 Aktiven und 18 passiven Mitglieder als Männerchor ins Leben gerufen.[6]
  • SV Steinbach 1920: Der Sportverein wurde im Jahre 1920 mit der Abteilung Fußball gegründet. An der Versammlung beteiligten sich 25 junge Leute. Schon im Jahre 1956 konnte man mit dem Turnsport ein zweites sportliches Standbein ins Leben rufen. Es gab eine Frauen- und Kinderabteilung. Heute zählt der Verein ca. 500 Mitglieder.[7]

Der Obst- und Gartenbauverein Backnang feiert seit 1979 jedes Jahr beim Backhaus („Backhäusle“) im Dorfzentrum das traditionelle Salzkuchenfest, zu dem viele Besucher aus der Region nach Steinbach kommen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Website der Stadt Backnang
  2. Deutscher Genealogieserver
  3. Teil der Maßnahme 261 (Tabelle 4.2.5 im Kapitel 4) des aktuellen Regionalverkehrsplanes, Kapitel-Download unter http://www.region-stuttgart.org/vrsuploads/OEV.pdf
  4. Website des Akkordeonrings
  5. Website des cje
  6. Website des Liederkranzes
  7. Website SV Steinbach

Geographische Angaben nach amtlichen topographischen Karten 1:25.000 und 1:50.000.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Steinbach (Toponym) — Steinbach ist ein häufiger deutschsprachiger Örtlichkeitsname (Toponym), im besonderen Gewässername (Hydronym) und Siedlungsname (Oikonym). Inhaltsverzeichnis 1 Wortherkunft und Varianten 2 Orte 2.1 Belgien …   Deutsch Wikipedia

  • Backnang — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Strümpfelbach (Backnang) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Backnang — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 341 km² Gliederung: 22 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Backnang — Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926 Das Oberamt Backnang war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte Nr. 2), der 1934 in Kreis Backnang umbenannt und 1938 um Teile der aufgelösten Kreise Marbach und… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Backnang — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Waldrems — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Crailsheim-Stuttgart — Murrbahn Stuttgart–Crailsheim Kursbuchstrecke (DB): 785 (bis 2007: 784) Streckennummer: 4700 (Stuttgart Hbf–Ulm) 4710 (Bad Cannstatt–Nördlingen) 4930 (Waiblingen–Hessental) 4950 (Crailsheim–Eppingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Crailsheim–Stuttgart — Murrbahn Stuttgart–Crailsheim Kursbuchstrecke (DB): 785 (bis 2007: 784) Streckennummer: 4700 (Stuttgart Hbf–Ulm) 4710 (Bad Cannstatt–Nördlingen) 4930 (Waiblingen–Hessental) 4950 (Crailsheim–Eppingen) …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnstrecke Stuttgart-Crailsheim — Murrbahn Stuttgart–Crailsheim Kursbuchstrecke (DB): 785 (bis 2007: 784) Streckennummer: 4700 (Stuttgart Hbf–Ulm) 4710 (Bad Cannstatt–Nördlingen) 4930 (Waiblingen–Hessental) 4950 (Crailsheim–Eppingen) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”