- Steingehege der Bretagne
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Die Steingehege der Bretagne sind eine äußerst seltene Form der Steinsetzung. Bei jenen Megalithkomplexen, die aus einer Vielzahl von Menhiren gebildet werden, unterscheidet man nach Alignements (Steinreihen), Steinkreisen (auch Halbkreise) und Steingehegen (Enceintes).
Die unbearbeiteten Monolithe der bretonischen Steingehege sind nicht so mächtig wie die allein stehende Menhire. Es gibt sie nur in viereckiger Form (Quadrilatère - n. A. Burl):
- Crucuno (Morbihan)
- Coët-er-Bei (La chaise de Cesar), bei Crucuno, Morbihan
- Er Lannic (Morbihan)
- Garten der Mönche (Jardin aux Moines) (Morbihan)
- Lanvéoc (Finistère)
- Le Narbon (Morbihan)
- Parc-ar-Varret bei Porspoder (Finistère)
- Quadrilatere du Manio, bei Crucuno, Morbihan
- Ty ar C'huré (das Haus des Priesters) bei Morgat (Finistère)
- der so genannte "Heidentempel" auf der Ile d'Ouessant (Finistère) ist ausgegangen.
Das Gehege von Crucuno, bei Erdeven (im Morbihan) ist nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet. In der Literatur wird jedoch spekuliert, dass diese Ausrichtung erst bei einer Restaurierung zustande gekommen ist[1]. Die Formation von Le Manio bei Carnac stellt dagegen zweifellos die Einfriedung eines Hügels dar. Nach alten Schilderungen wurden Gehege durch Erdaufschüttungen und Böschungen ergänzt, die heute verschwunden sind. Unklar ist, ob sie bei der Errichtung eine Rolle spielten, oder einzelne Felder gegeneinander abgrenzten.
Fraglich ist auch, ob das elliptische Steingehege aus dicht stehenden Steinen, das P. R. Giot unter dem neolithischen Tumulus von Tossen-Keler bei Penvenan (an der Côtes-d’Armor) fand, ursprünglich unter freiem Himmel stand. Es wurde in einem Garten am Quai von Treguier wieder aufgebaut. Bei der prähistorischen Errichtung des Geheges wurden Steine verwandt, die offenbar aus zerstörten Megalithanlagen stammen. Die Tatsache, dass auch das östliche Ende des Geheges zerstört ist, täuscht nicht über seine relativ geometrische Form hinweg.
Alles in allem verwundert die relativ geringe Anzahl von erhaltenen oder vermuteten Gehegen, selbst wenn man bedenkt, dass etwaige Holzgehege verschwanden, ohne Spuren zu hinterlassen. Man muss davon ausgehen, dass steinerne Gehege durch spätere Handlungen vernichtet wurden. [1].
Literatur
- P. R. Giot: Vorgeschichte in der Bretagne. Menhire und Dolmen. Editions d'Art Jos le Doaré, Chateaulin 1991 ISBN 2-85543-076-3.
- Aubrey Burl: Great Stone Circles. Fables, Fiction, Facts. Yale University Press, New Haven CT u. a. 1999, ISBN 0-300-07689-4.
Quellenangaben
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