Steve Morse

Steve Morse
Steve Morse 2005

Steven J. Morse (* 28. Juli 1954 in Hamilton, Ohio) ist ein US-amerikanischer Musiker und Mitbegründer der amerikanischen Fusionband Dixie Dregs. Der Gitarrist studierte an der University of Miami's School of Music in Florida Jazz- und klassische Gitarre und wurde vom Guitar Player Magazine fünfmal hintereinander zumGuitar Player of the Yeargewählt. Zudem wurde er bereits sechsmal für den Grammy nominiert. Neben dem auf rein instrumentaler Musik ausgerichteten Solo-Projekt Steve Morse Band (unter anderem mit Dave LaRue am Bass) ist er seit 1994 festes Mitglied bei Deep Purple. Dort ist er der Nachfolger von Joe Satriani, der wiederum vorübergehend Ritchie Blackmore ersetzt hatte. In den 1980er Jahren wirkte er auch maßgeblich bei der amerikanischen Progressive-Rock-Gruppe Kansas mit. Privat geht Morse der Fliegerei nach und hat auch in den 1980er Jahren eine Zeit lang als Pilot gearbeitet.

Musikalisch verbindet er Rock, Country, Funk, Jazz und Klassische Musik miteinander.

Inhaltsverzeichnis

Spielweise

Charakteristisch für Morses Spiel ist die akkurate Wechselschlagtechnik (Alternate Picking). Er schlägt grundsätzlich jeden Ton sehr hart an und bei schnellen Läufen dämpft er zudem noch die Saiten mit dem Handballen ab. Er benutzt das Alternate Picking so konsequent, dass er auch bei klassischen Arpeggios, die sich hervorragend für das Sweep Picking eignen, durchgehend anschlägt (zum BeispielTumeni Notesvon Steve Morse / „Cascades, Im Not Your Lover Nowvon Deep Purple).

Äußerst selten verwendet er Tapping- oder Legato-Techniken, die er beim Einsatz dann jedoch sehr prägnant ausspielt. Sein Vibrato ist sehr weit und ziemlich schnell. Nach schnellen Läufen, die bei Steve Morse oft wie Anläufe zu einer Note hin wirken, dämpft er häufig diesen Zielton leicht mit der Seite des Daumens, so dass nur ein Oberton zu hören ist. Das von ihm verwendete Tonmaterial während eines Gitarrensolos basiert fast ausschließlich auf dem mixolydischen Modus oder der Dur-Pentatonik in Verbindung mit vielen chromatischen Durchgangstönen. Um den mixolydischen Modus klanglich zur Geltung zu bringen, spielt Steve Morse fast immer zu der Dur-Terz noch die Moll-Terz hinzu.

Morse verwendet auch ungewöhnliche Spieltechniken wie dasChicken Pickingoder Harp Harmonics, um ein variantenreicheres Klangspektrum zu erzeugen.

Equipment

Mit der Firma Music Man hat er eine eigene Signature-Gitarre entwickelt. Diese ist mit vier Tonabnehmern ausgestattet, mit denen sich mehr als 10 verschiedene Klangeinstellungen realisieren lassen. Dieses Prinzip basiert auf einer von Morse umgebauten Telecaster, die mit einem Stratocasterhals versehen war und ebenfalls diese Tonabnehmerschaltung vorwies. An einer Gibson Les Paul gibt es beispielsweise nur drei Einstellungsmöglichkeiten. Das Music-Man-Signature-Modell ist auch käuflich erhältlich, und erst vor kurzem wurde zum Jubiläum der zwanzigjährigen Zusammenarbeit von Morse und MusicMan ein neues Modell entwickelt.

Auf seinen Gitarren sind als Humbucker die eigens für ihn vom US-amerikanischen Hersteller DiMarzio gebauten Tonabnehmer montiert (DP200 der Stegtonabnehmer und DP205 in der Halsposition), die auch seinen Namen tragen. Steve Morse war lt. Angaben von Larry DiMarzio der erste Gitarrist für den die Fa. Mitte der 1980er Jahre einen sog. "Custom"-Abnehmer und zwar in der damals für DiMarzio charakteristischen Farbe creme, fertigte. Die Tonabnehmer sind nicht immer im Sortiment der Fa. erhältlich. Auch der einspulige Tonabnehmer seiner neusten Musicman-Gitarre ist ein "custom"-Modell von DiMarzio. In einem Interview vom 2. Juli 2008 mit Larry DiMarzio erklärt Morse zudem, er habe vor der Zusammenarbeit mit der Fa. Musicman auf einem Telecaster-Body mit Stratocaster-Neck gespielt. In diesem Interview bezeichnet er seine damalige Gitarre "Frankenstein", also ähnlich wie Eddie Van Halen seine eigene modifizierte Strat bezeichnete.

Seit 2006 benutzt Steve Morse ein Rack, das die Firma Skrydstrup für ihn gebaut hat. Dabei kommen explizit Verstärker und Boxen der Firma Engl zum Einsatz. An Effekten verwendet er etwas Delay und einen Octaver. Diese mischt er über externe Boxen zu dem trockenen Signal dazu (Wet- und Dryamp-Prinzip). Kontrolliert werden diese Effekte über Volume-Pedale, so kann er den Effektanteil etwa bei sehr schnellen Passagen zurücknehmen. Grundsätzlich verwendet er jedoch sehr wenig Effekte.

Im Jahr 2008 brachte Engl einen in Zusammenarbeit mit Morse entwickelten Signature-Verstärker (E656 Steve Morse Signature 100) auf den Markt, den Morse erstmals Ende Juli 2008 im Rahmen der laufenden Rapture-Of-The-Deep-Tour von Deep Purple live vorstellte.

Diskografie

Steve Morse Band

  • 1984The Introduction
  • 1985Stand Up
  • 1989High Tension Wires
  • 1991Southern Steel
  • 1992Coast To Coast
  • 1995Structural Damage
  • 1996Stressfest
  • 2000Major Impacts
  • 2002Split Decision
  • 2004Major Impacts 2
  • 2005Prime Cuts
  • 2008Steve Morse Live in New York (inkl. DVD)
  • 2009Out Standing In Their Field
  • 2009Prime Cuts Volume 2

DVD:

  • 2002Sects, Dregs & RocknRoll
  • 2005Live in Baden Baden90

Dixie Dregs

  • 1975The Great Spectacular (Demos aus der Zeit an der University Of Miami)
  • 1977Free Fall
  • 1978What If
  • 1979Night Of The Living Dregs (enthält acht Songs, von denen vier live beim Montreux Jazz Festival aufgenommen wurden)
  • 1980Dregs Of The Earth
  • 1981Unsung Heroes
  • 1982Industry Standard
  • 1987Best Of The Dixie Dregs
  • 1988Off The Road
  • 1989Divided We Stand
  • 1992Bringem Back Alive (live)
  • 1994Full Circle
  • 1997King Bisciut Flower Hour Presents: (live)
  • 2000California Screamin’ (live)
  • 2001 - Live in Connecticut 2001 (live, 2 CDs + Video-DVD)
  • 2002The Millennium Collection

DVD:

  • 2003From The Front RowLive! (Audio-DVD mit eingeblendeten Bildern, kein eigentliches Video)
  • 2005Live At The Montreux Jazz Festival 1978

Deep Purple

  • 1996Purpendicular
  • 1997Live At The Olympia96
  • 1998Abandon
  • 1999Total Abandon Australia99 (live)
  • 1999In Concert With The London Symphony Orchestra
  • 2001The Soundboard Series Australasian Tour 2001 (live)
  • 2001Live At The Rotterdam Ahoy
  • 2003Bananas
  • 2005Rapture Of The Deep
  • 2006Live At Montreux 1996
  • 2007Live At Montreux 2006

DVD:

  • 1999Total Abandon Australia99 (live)
  • 2000In Concert With The London Symphony Orchestra
  • 2000Bombay Calling live95
  • 2001New, Live & Rare The Video Collection 19842000
  • 2002Perihelion (live)
  • 2004Live Encounters
  • 2006Live At Montreux96
  • 2007We all came down to Montreux 2006

Living Loud

  • 2004Living Loud
  • 2005Live In Sidney 2004

DVD:

  • 2004Live Sydney Fox Studios 2004

Kansas

  • 1986Power
  • 1988In The Spirit Of Things
  • 1998King Biscuit Flower Hour Presents Kansas
  • 2001Dust in the Wind (Quality Live Concert Performance CD Audio)
  • 2003From The Front RowLive! (DVD Audio)
  • 2004Sail On The 30th Anniversary Collection

DVD

  • 2009There is Know Place Like Home (Live-DVD)

Kompilationen

  • 2001Guitar Heroes - Best (1970-96, Überblick seiner Schaffensperiode: Steve Morse Band, Deep Purple, Lynyrd Skynyrd, Kansas und Dixie Dregs, Label: Zounds, alle Titel digital remastered, CD-Text)

Als Gastmusiker

  • 1977Liza Minnelli (Tropical Nights)
  • 1978Hotels, Motels And Road Shows
  • 1979Rob Cassels (Evening Pastoral)
  • 1980Steve Walsh (Schemer-Dreamer)
  • 1981Patrick Walsh (I Wonder How Does Tarzan Shave/Cool In The Movies)
  • 1983The Rob Cassels Band (Kamikaze Christian)
  • 1986T. Lavitz (Storytime)
  • 1987Mark OConnor (Stone From Which The Arch Was Made)
  • 1987Triumph (Surveillance)
  • 1988Lynyrd Skynyrd (Southern By The Grace Of God)
  • 1988The Rossington Band (Love Your Man)
  • 1989Guitars Practising Musicians
  • 1990Marcel Dadi (Nashville Rendezvous)
  • 1991Marcel Dadi (Fingers Crossing)
  • 1991Guitar Speak III
  • 1991Guitars Practising Musicians Vol. 2
  • 1991Rock Guitar Greats
  • 1992Jeff Watson (Lone Ranger)
  • 1992Guitar On The Edge Vol. 1 No. 2
  • 1993Coven, Pitrelli, OReilly
  • 1994Michael Manring (Thonk)
  • 1995Carmine Appices Guitar Zeus
  • 1995Tales From YesterdayA View From The Southside Of The Sky
  • 1996Working Man
  • 1996Crossfire (A Tribute To Steve Ray)
  • 1996Animal Magnetism
  • 1996Kevin Crider (Signatures)
  • 1996The Carols Of Christmas
  • 1997Alive Down South
  • 1997The Carols Of Christmas II
  • 1997Merry Axemas (A Guitar Christmas)
  • 1997Torden & Lyn (Storm)
  • 1997Fingerstyle Guitar Nr. 25
  • 1997Guitar Battle
  • 1997Jazz Fusion Vol. 2
  • 1999Guitar Techniques
  • 1999Rock Guitarists Forever Best
  • 2001Seventh Key
  • 2001Manuel Barrueco (Nylon & Steel)
  • 2001Warmth In The Wilderness (A Tribute To Jason Becker)
  • 2001Jordan Rudess (Feeding The Wheel)
  • 2002Liona Boyd (Camoni Latino/ Latin Journey)
  • 2004Jordan Rudess (Rhythm Of Time)
  • 2004Mario Faciano (E-thnik)
  • 2005Guitar Farm
  • 2005Visions Of An Inner Mounting Apocalypse (A Fusion Guitar Tribute)

Lehrvideos

  • 1989Power Lines
  • 1991The Essential Steve Morse
  • 1991The Complete Styles Of Steve Morse
  • 1994Highlights

LehrDVDs

  • 2002Highlights
  • 2004The Definitive Steve Morse

Literatur

  • Ingo Jansen: A Life In Purple. Die ultimative DEEP-PURPLE-Bibel

Weblinks

 Commons: Steve Morse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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