- Stichstrecke
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Eine Stichstrecke (auch Stichlinie, im Schienenverkehr Stichbahn, Österreich Flügelbahn) ist
- eine von einer Verkehrslinie (bzw. Bahnstrecke) oder aus einem Verkehrsnetz abzweigende Nebenstrecke, die an einem Ort ohne oder mit nur eingeschränkten Anschlussmöglichkeiten zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln endet (z. B. im ländlichen Raum, wobei auch Verbundgrenzen Anschlüsse einschränken können) oder
- eine von einer Verkehrslinie abzweigende kurze Strecke, die im Zuge eines durchgehenden Linienwegs mitbedient und dabei zweimal befahren wird (in den Linienweg A–B–C wird ein Abzweig zum Ort „o“ eingefügt: A–B→o→B–C).
Stichstrecken dienen der Erschließung von Gebieten, die über keine adäquate Verkehrsverbindung verfügen. Sie können durch Teilstilllegungen entstehen. Beispielsweise wurde die durchgehende Bahnverbindung (Bremen–) Bassum–Rahden–Bünde eingestellt, verblieben ist eine Stichbahn Bünde–Rahden. Vielfach wurde mit solchen Stilllegungen eine Gesamteinstellung einer Bahnstrecke vorbereitet. Heute wird häufig eine Reaktivierung solcher ehemaligen Teilstilllegungen diskutiert.
Stichstrecken sind auch bei Regionalbuslinien u.a. im Zuge des Umbaus von Überland- zu Regionalnetzen entstanden. Viele Gemeinden im ländlichen Bereich sind dadurch nur noch aus einer Richtung erreichbar.
Vielfach nahm man mit Stichbahnen in Kauf, dass sich der Betrieb defizitär darstellte, da man mit dem Bahnanschluss beabsichtigte, die wirtschaftliche Situation in den erschlossenen Territorien zu verbessern. Mit dem Bau von Straßen und dem Beginn des Individualverkehres verloren viele Stichbahnen ihre Bedeutung und wurden stillgelegt.
Zu dem Begriff Stichstrecke besteht im Straßenverkehr eine Entsprechung mit Stichstraße (Sackgasse).
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