- Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen
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Wuppertal–Solingen Kursbuchstrecke (DB): 458 Streckennummer (DB): 2700 (W-Oberbarmen–RS-Lennep)
2705 (RS-Lennep–RS)
2706 (RS–RS-Bliedinghausen)
2675 (RS–SG)Streckenlänge: 35 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Bundesland: Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeHauptstrecke von Wuppertal Hbf 0,0 Wuppertal-Oberbarmen ehem. Trasse links der Wupper Wupper Hauptstrecke nach Hagen nach Wuppertal-Langerfeld Gbf Rauenthaler Tunnel (256 bzw. 265 m)
bzw. Langerfelder Tunnel (239 m)1,5 Wuppertal-Rauenthal Wupper ehem. Wuppertalbahn nach RS-Lennep 7,0 Wuppertal-Ronsdorf 9,9 Remscheid-Lüttringhausen A 1 13,0 Remscheid-Lennep ehem. Wuppertalbahn nach W-Rauenthal ehem. Hauptstrecke nach Opladen (2,4) Remscheid-Bliedinghausen (Stichstrecke von 1896, nur Güterverkehr) 17,8 17,7 Remscheid Hbf ehem. Stichstrecke nach RS-Hasten Büchener Tunnel (106 m) 14,1 Remscheid-Güldenwerth Müngstener Brücke (465 m), Wupper 10,3 Solingen-Schaberg Windfelner Brücke 9,2 Solingen RWE (Anst) ehem. Korkenzieherbahn von W-Vohwinkel 6,8 Solingen Mitte (seit 2006) 6,2 Solingen Hbf (bis 2006, 1890–1913 Solingen Süd) 6,0 Solingen Grünewald (seit 2006) Weyersberger Tunnel (60 m) 5,6 Solingen (Weyersberg) (bis 1912/25) 4,9 Weyersberg (Abzw, 1890–1912/25) Hauptstrecke von Opladen 0,0 Solingen Hbf (bis 2006 Solingen-Ohligs) Hauptstrecke nach Wuppertal S-Bahnstrecke nach Düsseldorf Die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen ist eine Eisenbahnstrecke im Bergischen Land in Nordrhein-Westfalen, die die drei bergischen Großstädte Wuppertal, Remscheid und Solingen verbindet. Sie ist als Hauptbahn klassifiziert, zweigleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert.
Die heutige Strecke besteht aus der betrieblichen Durchbindung von drei ehemals unabhängigen Strecken, die von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) begonnen und gebaut, sowie zum Teil nach der Verstaatlichung von den Preußischen Staatseisenbahnen weitergebaut wurden:
- Bahnstrecke Solingen–Wuppertal-Vohwinkel,
- Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen,
- Bahnstrecke Remscheid-Lennep–Remscheid-Hasten.
Zudem zweigt am Remscheider Hauptbahnhof die Stichstrecke nach Bliedinghausen ab, die schon immer nur im Güterverkehr befahren wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnet wurde die heutige Verbindung zwischen Solingen und Wuppertal in mehreren Abschnitten und war ursprünglich Teil verschiedener unabhängiger Eisenbahnstrecken:
Ohligs-Wald – Solingen (Weyersberg)
1867 wurde die für ihre Klingen- und Scherenindustrie bekannte Stadt Solingen nach langjährigen Verhandlungen von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft über eine 5,6 Kilometer lange Stichbahn an den Bahnhof Ohligs (damals noch Ohligs-Wald, ab 2006 Solingen Hbf) an der im selben Jahr eröffneten Bahnstrecke Gruiten–Köln-Deutz angebunden.
Die Strecke endete in einem Kopfbahnhof in Solingen-Weyersberg und damit recht weit außerhalb der Innenstadt, jedoch war die Bahn in erster Linie für den Güterverkehr errichtet worden und bot nur bescheidenen Personenverkehr.
Abzweigstelle Weyersberg – Wuppertal-Vohwinkel
Solingen erhielt über 20 Jahre später mit der „Korkenzieherbahn“ genannten Bahnstrecke Solingen–Wuppertal-Vohwinkel nach Vohwinkel am 12. Februar 1890 eine bedeutend bessere Anbindung in Richtung des Ruhrgebiets.
Der Personenverkehr nach Solingen-Weyersberg wurde im Zusammenhang mit der Eröffnung der „Korkenzieherbahn“ wieder aufgegeben, die Züge fuhren ab der Abzweigstelle Weyersberg in weitem Bogen südlich um die Solinger Innenstadt herum, der zusammen mit der Strecke neu eröffnete Bahnhof Solingen Süd dieser Strecke lag auch erheblich näher an der Innenstadt Solingens.
Der Bahnhof Solingen-Weyersberg diente fortan nur noch dem Güterverkehr und wurde zusammen mit der Stichstrecke ab der Abzweigstelle Weyersberg 1912 stillgelegt.
Wuppertal-Oberbarmen – Remscheid (Hbf)
Am 1. September 1868 erhielt Remscheid Anschluss an die bereits 1849 eröffnete Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund in Wuppertal-Oberbarmen. Die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) eröffnete zu diesem Zeitpunkt ihre Strecke von Rittershausen über Lennep nach Remscheid. Das letzte Teilstück zwischen Lennep und Remscheid war dabei ursprünglich nur als Stichstrecke der Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Opladen vorgesehen und wurde errichtet, da die BME die Konzession für eine Eisenbahnstrecke zwischen Bergisch Born und Opladen erst am 12. Juni 1872 erhielt.
Solingen (Hbf) – Remscheid (Hbf)
Auf dem verbleibenden Abschnitt zwischen Remscheid und Solingen gestaltete sich der Bahnbau aufgrund der Topographie sehr schwierig, das Teilstück konnte nach dem Bau mehrerer Brücken erst im Jahr 1897 eröffnet werden.
Vom Solinger Südbahnhof aus wurde zunächst eine am 14. Dezember 1893 eröffnete Transportbahn zur Baustelle der Müngstener Brücke errichtet, welche dann Teil der am 15. Juli 1897 fertig gestellten Verbindungsstrecke nach Remscheid wurde.
Bereits am 17. Mai 1897 war ein zweites Gleis zwischen Ohligs und dem Solinger Südbahnhof eingeweiht worden, der zweigleisige Ausbau bis Remscheid sollte noch bis 1907 andauern. 1913 wurde der Solinger Südbahnhof schließlich selber ausgebaut und in Solingen Hbf umbenannt. Erst im Jahr 1914 erhielt der Remscheider Bahnhof schließlich den Namen Remscheid Hbf.
Weitere Entwicklung
Sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf der Strecke stieg stetig an, in Remscheid-Lennep entstand mit der Wippertalbahn nach Wipperfürth und Marienheide, der Abzweig zur Station Krebsöge an der Wuppertalbahn von Radevormwald nach Wuppertal-Oberbarmen sowie der Bahnstrecke Lennep–Opladen ein großer Kreuzungsbahnhof. In Lennep wurde auch ein Bahnbetriebswerk für den Betrieb der von dort ausgehenden Strecken errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb von Dampf- auf Dieselloks umgestellt, seit den 1970er Jahren nimmt der Güterverkehr deutlich ab. Nur noch wenige Firmen werden heute von Wuppertal/Remscheid und Solingen aus im Güterverkehr bedient, während der Personenverkehr beträchtlich ist und inzwischen mit Dieseltriebwagen abgewickelt wird.
Betrieb
Die Strecke wird auf ihrer ganzen Länge - und darüber hinaus bis Wuppertal Hauptbahnhof - von der Regionalbahn „Der Müngstener“ (RB 47) befahren. Der Name der Verbindung weist auf den ehemaligen Ort Müngsten im Grenzgebiet der drei Städte hin, in dessen Nähe die Bahnstrecke das Tal der Wupper auf der bekannten Müngstener Brücke überquert.
An Wochentagen verkehren die Züge tagsüber im 20-Minuten-Takt, abends und am Wochenende alle 30 Minuten. Nicht alle Züge befahren jedoch die gesamte Strecke, einige Fahrten enden (von beiden Seiten her) bereits in Remscheid. In den Zügen gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, von Solingen Hbf bis Remscheid-Lüttringhausen ebenfalls der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg.
Zum Einsatz kommen auf der Strecke seit 1994 Dieseltriebwagen der Baureihe 628 der Deutschen Bahn AG. Aufgrund der schwachen Motorisierung der Fahrzeuge und der anspruchsvollen Strecke mit zahlreichen Steigungen kommt es vor allem im Herbst regelmäßig zu Problemen bis hin zu Zugausfällen. Nach der Ausschreibung der Strecke von November 2009 bis Juli 2010 wird es ab 2013 einen neuen Betreiber, namentlich Abellio rail NRW, geben der dann auch mit für diesen Strecken ausreichend motorisierten Fahrzeugen (LINT 41) antreten wird.
Modernisierung
Seit einigen Jahren werden die Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert. Dies wird vor allem in Solingen deutlich, wo der frühere Hauptbahnhof im Mai 2006 ganz geschlossen wurde. Im Gegenzug wurde zunächst als Ersatz der Haltepunkt Solingen-Grünewald eröffnet, der nicht weit vom alten Hbf entfernt liegt und deutlich besser an die Stadt und den Busverkehr angebunden ist. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde auch der zweite neu gebaute Haltepunkt Solingen Mitte eröffnet.
Der Name Solingen Hauptbahnhof bezeichnet seitdem den ehemaligen Bahnhof Solingen-Ohligs, der der einzige Halt für Regional-Express und Intercity bzw. Intercity-Express auf Solinger Stadtgebiet ist.
Bauwerke
Brücken
Aufgrund der bergigen Landschaft konnte die Bahnstrecke nicht einfach „in die Landschaft gelegt“ werden, vielmehr mussten zahlreiche Kunstbauten wie Brücken und Tunnel errichtet werden. Über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt ist die mit 107 m höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, die Müngstener Brücke, auf der zwischen Remscheid und Solingen das Tal der Wupper überquert wird. Jedes Jahr im Herbst findet hier das so genannte „Brückenfest“ statt, zu dem auch Sonderzüge über die Bahnstrecke verkehren. Die Brücke wurde 1897 eingeweiht und ist die größte der Kunstbauten entlang der Strecke.
Neben ihr gibt es vor allem auf dem Abschnitt zwischen Solingen und Remscheid eine Reihe weiterer Brücken, so befindet sich nur wenige hundert Meter entfernt mit der Windfelner Brücke sozusagen die „kleine Schwester“ der Müngstener Brücke.
Tunnel
Ein weiterer bemerkenswerter Bau ist der Rauenthaler Tunnel in Wuppertal, mit dem die Bahn zwischen Oberbarmen und Ronsdorf einen Höhenzug und das darauf befindliche Wohngebiet unterquert. Für die zweigleisige Strecke wurden zwei parallele Tunnelröhren in den Berg geschlagen.
Am südlichen Portal befindet sich direkt neben den beiden Tunnelröhren noch eine dritte, diese gehört zum ehemaligen Langerfelder Tunnel, der den Güterbahnhof Wuppertal-Rauenthal mit dem Containerbahnhof in Wuppertal-Langerfeld verband, inzwischen jedoch stillgelegt ist.
Auch die östliche Röhre des Rauenthaler Tunnels ist seit 2005 aus Sicherheitsgründen gesperrt, die Züge benutzen nur noch die westliche Tunnelröhre. Südlich des Tunnels schließt sich bis zum Bahnhof Rauenthal noch ein tiefer Einschnitt an.
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2675: Solingen Hbf ↔ Remscheid Hbf
- Beschreibung der Strecke 2700: Wuppertal-Oberbarmen ↔ Remscheid-Lennep (↔ Opladen)
- Beschreibung der Strecke 2705: Remscheid-Lennep ↔ Remscheid Hbf (↔ Remscheid-Hasten)
- Beschreibung der Strecke 2706: Remscheid Hbf ↔ Remscheid-Bliedinghausen
www.eisenbahn-tunnelportale.de von Lothar Brill:
weitere Belege:
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
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