Bahnstrecke Passow–Schwedt

Bahnstrecke Passow–Schwedt
Passow (Uckerm)–Schwedt (Oder)
Streckennummer (DB): 7318 (Passow–Stendell)
Streckenlänge: 14,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Passow–Stendell: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
von Angermünde
Bahnhof, Station
-0,8 Passow (Uckerm)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Szczecin
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Welse
   
(Eigentümergrenze DB/PCK)
Bahnhof ohne Personenverkehr
5,8 Stendell (PCK)
Bahnhof ohne Personenverkehr
PCK Raffinerie
   
Streckenende (Strecke demontiert)
   
von Angermünde
Haltepunkt, Haltestelle
Schwedt Mitte
Strecke – geradeaus
nach Schwedt (Oder)

Die Bahnstrecke Passow–Schwedt ist eine ausschließlich dem Güterverkehr dienende Nebenbahn im Nordosten Brandenburgs. Offiziell ist lediglich der Abschnitt zwischen Passow und dem Güterbahnhof Stendell als Eisenbahnstrecke deklariert, bei der rund zehn Kilometer lange Folgestrecke zum PCK-Werk und einstmals weiter bis zur Nebenbahn Angermünde–Schwedt (Oder) handelt es sich dagegen um eine Anschlussstrecke.

Beide Abschnitte sind Eigentum der PCK Raffinerie GmbH, die zwischen dem Bahnhof Stendell und der Raffinerie auch den Bahnbetrieb durchführt.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Die Strecke zweigt etwa 500 Meter nördlich des Bahnhofs Passow von der Hauptbahn Berlin–Szczecin ab und endet rund sechs Kilometer weiter östlich am Güterbahnhof Stendell. Im weiteren Verlauf der Bahn teilt sich diese in mehrere Anschlüsse zur PCK-Raffinerie. Südlich dieser führte ein weiterer Anschluss zur Nebenbahn Angermünde–Schwedt.

Geschichte

Gleisanlagen im Erdölverarbeitungswerk, 1974

Die Verbindung wurde in den frühen 1960er Jahren von der Deutschen Reichsbahn (DR) als Zufahrtstrecke zum Petrolchemischen Kombinat errichtet. Über den Bahnhof fuhr am 18. Dezember 1963 zum ersten Mal ein Zug auf Signal ein. Es war der Sonderzug des Ministerrates zur Eröffnung der Erdölleitung Freundschaft. Am 24. Februar 1964 ging das als Zentralstellwerk ausgebildete Stellwerk 1 des Bahnhofs Stendell in Betrieb.

Der Streckenabschnitt bis Stendell wurde in den 1980er Jahren in das Elektrifizierungsprogramm der DR mit einbezogen. Am 20. Dezember 1987 konnte die Verbindung Angermünde–Passow–Stendell dem elektrischen Betrieb übergeben werden.[1]

Das PCK besaß ursprünglich ebenfalls eine Verbindung zur Bahnstrecke Angermünde – Pinnow – Schwedt. Auch nach Einstellung des Betriebs auf diesem Verbindungsgleis war es lange Zeit möglich, es operativ bei Störungen der Strecke über Passow wieder in Betrieb zu nehmen. Durch den Neubau einer Umgehungsstraße um Schwedt/Oder (Bundesstraße 2n) im Jahre 2006 wurde diese Verbindung allerdings gekappt und in Teilen zurückgebaut. Anschließend wurde eine Art Wendeschleife hergestellt. Durch den geplanten Anschluss an den Schwedter Hafen wird es in Zukunft wieder möglich sein, bei Störungen der Strecke Passow-Stendell, den Betrieb über den Bahnhof Schwedt aufrechtzuerhalten.

Die Stadt und die Hafengesellschaft Schwedt planen, den 2001 eröffneten Hafen Schwedt über den Bahnhof Stendell anzubinden. Hierzu soll eine neun Kilometer lange Neubaustrecke mit einem Kreuzungsbauwerk mit der Bundesstraße entstehen. Auch zwei Papierfabriken im Stadtgebiet, die bisher mit Anschlussgleisen zum Bahnhof Schwedt angebunden sind, sollen über die neue Strecke erschlossen werden.[2] Im Oktober 2010 begann der Bau des Gleisanschlusses zum Hafen, der allerdings zunächst an den Bahnhof Schwedt an der Strecke aus Angermünde angebunden wird. Die Verbindung zum Bahnhof Stendell soll bei einer entsprechenden Verkehrsnachfrage später den bestehenden Anschluss ersetzen.[3]

Bei einem Zugunglück entgleisten am Abend des 13. April 2009 zwei Kesselwagen in Stendell an einer Brücke, wobei ein Wagen beschädigt wurde. Dabei liefen 60 Tonnen Ottokraftstoff aus. [4]

Güterbahnhof Stendell

Der Güterbahnhof Stendell gehört wie die Bahnstrecke zur PCK-Raffinerie Schwedt. Im Bahnhof werden die Ein- und Ausgangszüge des PCK behandelt. Dazu stehen zwei Wagenablaufberge und deren Umfahrung zur Verfügung. Der Wagenablaufberg im Ausgangsbereich wird als solcher nicht mehr genutzt.

Literatur

  • Chronik der PCK Raffinerie, Bbf Stendell (Zeittafel) 2005
  • Diplomarbeit an der Hochschule Neubrandenburg: Erweiterung des Bahnhofs Stendell, Dirk Schröder

Einzelnachweise

  1. Dieter Grusenick, Erich Morlok, Horst Regling: Die Angermünde-Stralsunder Eisenbahn einschließlich Nebenstrecken. transpress, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-71095-1, S. 121–125.
  2. Bahn-Report, 3/08, S. 42
  3. Bahn-Report, 5/10, S. 38
  4. http://www.pck.de/presse_n.html

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