Passow (Uckermark)

Passow (Uckermark)
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Passow führt kein Wappen
Passow (Uckermark)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Passow hervorgehoben
53.142514.11388888888915
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Uckermark
Amt: Oder-Welse
Höhe: 15 m ü. NN
Fläche: 51,33 km²
Einwohner:

1.585 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16306
Vorwahlen: 033331, 033336
Kfz-Kennzeichen: UM
Gemeindeschlüssel: 12 0 73 603
Adresse der Amtsverwaltung: Gutshof 1
16278 Pinnow
Webpräsenz: www.amt-oder-welse.de
Bürgermeister: Walter Henke
Lage der Gemeinde Passow im Landkreis Uckermark
Angermünde Berkholz-Meyenburg Boitzenburger Land Brüssow Carmzow-Wallmow Casekow Flieth-Stegelitz Gartz (Oder) Gerswalde Göritz Gramzow Grünow Hohenselchow-Groß Pinnow Lychen Mark Landin Mescherin Milmersdorf Mittenwalde Nordwestuckermark Oberuckersee Passow Pinnow Prenzlau Randowtal Schenkenberg Schöneberg Schönfeld Schwedt/Oder Tantow Temmen-Ringenwalde Templin Uckerfelde Uckerland Zichow BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Passow ist eine Gemeinde im Landkreis Uckermark in Brandenburg (Deutschland). Sie wird vom Amt Oder-Welse mit Sitz in Pinnow verwaltet.

Sie entstand Ende 1998 unter dem Namen Welsebruch. Im Jahr 2004 wurde die Gemeinde nach dem zentralen Ort Passow umbenannt. Passow ist Schulstandort (Grundschule).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Passow liegt zwischen den uckermärkischen Städten Schwedt/Oder und Prenzlau. Charakteristisch für das Gebiet sind die beiden Urstromtäler der Flüsse Welse und Randow, die hier zusammentreffen und sich in Richtung Südosten zur Oder fortsetzen. Die von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogenen Täler (Randowbruch und Welsebruch), die nur 8 bis 9 m über NN liegen, werden von Endmoränen flankiert, die Höhen bis zu 69 m ü. NN erreichen. Das Gemeindegebiet wird von weiten landwirtschaftlich genutzten Wiesen- und Ackerflächen geprägt.

Gemeindeflächennutzung

(Stand: 2004)

Art ha
Landwirtschaftsfläche ca. 4.160
Waldfläche
(u.a. Schönower Heide)
ca. 740
Verkehrsfläche ca. 160
Gebäudefläche ca. 120
Wasserfläche ca. 45
Gesamtfläche der Gemeinde 5.313 ha

Politik

Gemeindegliederung

Neben den Ortsteilen Briest, Jamikow, Passow/Wendemark und Schönow gehören die Wohnplätze Ausbau und Wendemark zur Gemeinde.

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 12 Gemeindevertretern.

  • CDU 1 Sitz
  • SPD 1 Sitz
  • Die Linke 2 Sitze
  • FDP 4 Sitze
  • Bürgergemeinschaft Schönow-Jamikow 2 Sitze
  • FWG Schönow-Passow-Briest 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[2]

Geschichte

Die Gemeinde entstand am 31. Dezember 1998 unter dem Namen Welsebruch durch den Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Briest, Jamikow und Passow.[3] Am 26. Oktober 2003 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Schönow.[4] Am 1. Oktober 2004 wurde die Gemeinde nach dem zentralen Ort in Passow umbenannt.[5]

Ortsteil Passow

Der Name stammt vom altslawischen prah ab und deutet auf den slawischen Lokator hin, also Ort des Parš.[6]

Passower Kirche

Als Parsowe wurde der als Angerdorf angelegte Ort 1296 erstmals schriftlich erwähnt. Über Porszow entwickelte sich der Ortsname zu Passow (Mitte des 15. Jahrhunderts). Ehemals in mecklenburgischem Besitz befindlich, kam Passow 1355 zusammen mit Crussow und der Burg Zichow an Pommern.

Die Passower Feldsteinkirche frühgotischen Stils stammt aus dem 3. Viertel des 13. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert wurde der Westturm angebaut, der 1822 um einen Turmaufsatz erweitert wurde. Zur Ausstattung der Kirche gehört ein spätgotischer Flügelaltar (Anfang des 16. Jahrhunderts) und eine Renaissance-Kanzel (Anfang des 17. Jahrhunderts).

1734 zählte man in Passow 226 Einwohner, 1895 590 und 1946 808 (darunter viele Umsiedler). Von 1971 bis 1981 stieg die Einwohnerzahl von 748 auf 1.243 durch die Eingemeindung von Wendemark.

1840 bis 1843 wurde die Berlin-Stettiner Eisenbahn gebaut, an deren Strecke Passow liegt. Vom Bahnhof in Passow wurde damals der gesamte Post- und Personenverkehr nach Prenzlau, Pasewalk, Pommern und Rügen abgewickelt. 75 Postkutschen standen bei jedem Zug zur Weiterbeförderung der Passagiere und der Post bereit. Die Bahnlinie von Berlin nach Stralsund sollte ursprünglich in Passow von der Strecke Berlin–Stettin abzweigen. Durch die Weigerung der Bauern der Umgebung, Land für den Bau der Bahnlinie abzugeben, wurde die Abzweigung von Angermünde aus gebaut. Der Passower Bahnhof verlor so seine überregionale Bedeutung und viele Fuhrleute verloren ihre Arbeit.

Gemeindeteil Wendemark

1552 erstmals in einem Schriftstück des Klosters Gramzow genannt, bedeutete der Ortsname eine geografische Wendemarke - in der Gemarkung des Ortes treffen die weiten Täler der Welse und Randow aufeinander und markieren somit einen landschaftlichen Wechsel. Der Ort gehört seit sem 1. Januar 1974 zu Passow.[7]

Ortsteil Briest

Jamikower Kirche
Schönower Kirche
Schönower Schloss

Der 1288 erstmals in einer Urkunde des Klosters Gramzow erwähnte Ort wurde als Angerdorf angelegt. Der Name ging aus dem slawischen brestu (= Ulme) hervor. Bis 1472 zu Pommern gehörend, wechselten die Besitzverhältnisse der Grenzlage wegen mehrmals zwischen pommerschen und brandenburgischen Fürsten. Die große Briester Feldsteinkirche entstand im 13. Jahrhundert.

Der Dreißigjährige Krieg und der Siebenjährige Krieg verwüsteten weite Gebiete in diesem Teil der Uckermark, auch in Briest wurden viele Höfe zerstört, Äcker lagen brach und die Einwohner mussten Heeresteile einquartieren.

Die Straße von Briest bis zum Passower Bahnhof wurde 1899 gepflastert, bis 1920 war die Elektrifizierung im Ort abgeschlossen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele Umsiedler aus den östlich der Oder liegenden Gebieten aufgenommen werden. 1961 war die Umstellung von einzelbäuerlicher zu genossenschaftlicher Agrarwirtschaft abgeschlossen. 1964 entstand ein Kulturhaus mit Gaststätte, Saal, Küche und Kindereinrichtung, ein Jahr später die ersten 12 Wohneinheiten des staatlichen Wohnungsbaues. Ab 1982 waren die meisten Haushalte an die Trinkwasserversorgung angeschlossen.

Ortsteil Jamikow

Der Ort Jamikow taucht 1345 erstmals in einer Urkunde des pommerschen Herzogs Barnim III. auf, der den Flussabschnitt der Welse von der Oder bis zur Mühle Januck (Jamikow) verlieh. Bis 1945 war Jamikow ein Bestandteil der preußischen Provinz Pommern.

Die Jamikower Kirche aus dem Jahr 1856 wurde in den letzten Jahren restauriert. Das spätbarocke Gutshaus in Jamikow ist denkmalgeschützt, es wurde vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut.

Ortsteil Schönow

Bis 1945 war Schönow ein Bestandteil der preußischen Provinz Pommern.

Schönow ist in der Region als Sport-Dorf bekannt. 2001 wurde der Ort „Sportlichstes Dorf Brandenburgs“. Von 310 Einwohnern waren zu dem Zeitpunkt 258 Einwohner Mitglieder in einem der beiden Sportvereine (Sektionen Fußball mit acht Mannschaften, Dressur und Springreiten, Behindertensport, Leichtathletik, Aerobic und Bogenschießen).

Bevölkerungsentwicklung

(zum 31. Dezember des angegebenen Jahres)

  • 2005 - 1717
  • 2006 - 1672
  • 2007 - 1619
  • 2008 - 1622 [8]

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirchen in Passow, Schönow und Jamikow
  • Das restaurierte Schönower Schloss ist derzeit ohne festen Nutzer. 2005 fand hier das erste Schönower Schlosskonzert statt.

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Passow

Verkehrsanbindung

Der Passower Bahnhof liegt an der Bahnlinie Berlin–Szczecin. Nördlich von Passow zweigt die Werkbahn der Schwedter Erdölraffinerie (PCK Raffinerie) ab. Die B 166 (Prenzlau–polnische Grenze) führt seit 2006 als südliche Ortsumgehung an Passow vorbei. Damit ist diese Bundesstraße als Autobahnzubringer für die Tanklastzüge aus der Raffinerie Schwedt ohne Ortsdurchfahrt.

Literatur

  • Liselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0042-2

Quellen

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. http://www.amt-oder-welse.de/amtsblatt/documents/Pinno0844.pdf
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  6. Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 104
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  8. http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/Otab/2009/OT_A01-04-00_124_200812_BB.pdf (PDF; 36 kB)

Weblinks

 Commons: Passow (Uckermark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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