Angermünde-Schwedter Eisenbahn

Angermünde-Schwedter Eisenbahn
Angermünde–Schwedt
Strecke der Angermünde-Schwedter Eisenbahn
Verlauf der Angermünde-Stralsunder Eisenbahn
Kursbuchstrecke (DB): 203
Streckennummer: 6764
Streckenlänge: 23,1 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse: vorwiegend D4
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 10 
Minimaler Radius: 600 m
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Legende
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
von Bad Freienwalde und Berlin
Bahnhof, Station
0,0 Angermünde
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
nach Szczecin und Stralsund
Brücke über Wasserlauf (klein)
Welse
   
5,4 Mürow
Straßenbrücke
B 2
Bahnhof, Station
8,9 Pinnow (Uckerm)
   
10,0 Pinnow (Uckerm) Ost
   
zum IWP
Straßenbrücke
B 2
   
13,0 Niederlandin
Straßenbrücke
B 2
   
15,8 Schwedt-Heinersdorf ehem Bf
Straßenbrücke
B 166
   
von Stendell
   
20,8 Schwedt (Oder) West
   
20,9 Anst Bau Schwedt
Haltepunkt, Haltestelle
21,7 Schwedt (Oder) Mitte
Bahnhof, Station
23,1 Schwedt (Oder)
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Mittelgraben
   
26,3 LEIPA Papierfabrik

Die Angermünde-Schwedter Eisenbahn ist eine eingleisige Nebenbahn im Landkreis Uckermark von Brandenburg. Sie verbindet die Städte Angermünde und Schwedt sowie die Gemeinde Pinnow untereinander. Eine Reihe von weiteren Unterwegshalten wurden dagegen in den 1990er Jahren aufgegeben.

Die Strecke wird heute im Stundentakt von der Regional-Express-Linie RE 3 befahren, von denen jeder zweite Zug über Eberswalde und Berlin nach Elsterwerda durchgebunden wird.

Inhaltsverzeichnis

Streckenbeschreibung

Verlauf

Die Bahn fädelt am Bahnhof Angermünde aus der Hauptbahn Berlin–Szczecin aus und führt in einem langgezogenen Bogen in Richtung Osten. Zwischen Pinnow und Schwedt führt der Neubau der Bundesstraße 2 weitgehend parallel zur Strecke und quert diese auch insgesamt viermal.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Hp Mürow

Der Haltepunkt Mürow (km 5,4) verfügte über einen einfachen Seitenbahnsteig. Er wurde zwischen 1888 und dem 27. Mai 1995 bedient.

Bf Pinnow (Uckerm)

Am Bahnhof Pinnow (km 8,9) besteht entlang der Strecke die einzige Möglichkeit einer Zugkreuzung. Einen Bahnsteig gibt es nur an einem Gleis, das Kreuzungsgleis hat keinen Bahnsteig.

Hp Pinnow (Uckerm) Ost

Der Haltepunkt Pinnow Ost (km 10,0) entstand in den 1960er Jahren zur Anbindung des Instandsetzungswerks Pinnow der NVA. Er wurde seit 1996 nur noch unregelmäßig bedient und am 23. Mai 1998 endgültig geschlossen.

Hp Niederlandin

Der Haltepunkt Niederlandin (km 13,0) diente zur Anbindung der ehemals selbstständigen Gemeinde Niederlandin, heute ein Ortsteil der Gemeinde Mark Landin. Er bestand ab 1888 und wurde am 27. Mai 1995 wegen zu geringer Nutzungszahlen geschlossen.

Hp Schwedt-Heinersdorf

Der Haltepunkt Schwedt-Heinersdorf (km 16,7) wurde als Bahnhof Heinersdorf im Jahre 1888 eröffnet. Zur Unterscheidung von den anderen Heinersdörfern erhielt er später den Zusatz (Kr. Angermünde) und wurde nach der Eingemeindung nach Schwedt in den Schwedt-Heinersdorf umbenannt. Seit 1994 hielt nur noch ein Zugpaar täglich, am 27. Mai 1995 erfolgte die Schließung.

Hp Schwedt (Oder) West

Der Haltepunkt Schwedt West (km 20,8) befand sich unmittelbar an der Einmündung des Anschlussgleises der PCK Raffinerie in die Nebenbahn. Er wurde am 26. September 1976 eröffnet und am 20. November 1997 zu Gunsten des besser gelegenen Haltepunkts Schwedt (Oder) Mitte aufgegeben.

Hp Schwedt (Oder) Mitte

Der Haltepunkt Schwedt Mitte (km 21,7) befindet sich etwa 900 Meter östlich des Haltepunkts Schwedt West. Er wurde am 21. November 1997 als Ersatz für diesen mit einem einfachen Seitenbahnsteig eröffnet. Die neue Station befindet sich näher am Stadtzentrum und ist ebenso auch die zentrale Haltestelle des Stadtbusnetzes.

Bf Schwedt (Oder)

Der Endbahnhof Schwedt (km 23,1) wurde zusammen mit der Strecke am 15. Dezember 1873 dem Verkehr übergeben. Er befindet sich nördlich der mittelalterlichen Kernstadt. Neben einem Seitenbahnsteig für den Personenverkehr verfügte der Bahnhof auch über Güterverkehrsanlagen. Östlich des Endbahnhofs verläuft ein Anschlussgleis zum Papierwerk LEIPA.

Geschichte

Bahnhof Pinnow

Für die Anbindung der Stettiner Bahn an den Oderhafen in Schwedt erhielt die neu gegründete Angermünde-Schwedter Eisenbahn-Gesellschaft (ASE) am 25. März 1872 die Konzession zum Bau der rund 25 Kilometer langen Strecke. Nach rund anderthalbjähriger Bauzeit erfolgte am 15. Dezember 1873 die Eröffnung der eingleisigen Nebenbahn, die zwischen den beiden Endbahnhöfen anfangs keine Zwischenstationen aufwies. Aus finanziellen Gründen übernahm die Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft (BStE) die Betriebsführung und stellte auch das Wagenmaterial. Sechs Jahre später wurde diese verstaatlicht und der Betrieb von den Preußischen Staatseisenbahnen übernommen.

Um das Jahr 1888 wurden entlang der Bahn mehrere Zwischenhalte in Betrieb genommen, so unter anderem in Pinnow und Niederlandin.

Während des Fahrplanjahres 1944/45 verkehrten auf der Strecke sieben Zugpaare täglich. Diese beschränkten sich auf die Stammstrecke und wurden über Angermünde hinaus nicht verlängert.

In den 1990er Jahren wurden mehrere Stationen wegen mangelnder Nachfrage eingestellt. Gleichzeitig wurde der Bahnhof Schwedt West geschlossen und durch den zentraler gelegenen Haltepunkt Schwedt Mitte ersetzt. Die Bahn wurde fortan von der Regional-Express-Linie RE 3 bedient. Da diese jedoch mit E-Loks der Baureihe 143 verkehrte, die Bahn selbst aber noch nicht elektrifiziert war, wurden am Bahnhof Angermünde Dieselloks der Baureihe 232 vor die 143er gespannt, die die Züge dann bis nach Schwedt zogen. Die zusätzlich nur zwischen Angermünde und Schwedt pendelnde Verstärker wurden dagegen mit Dieseltriebwagen der Baureihe 628/928 bedient.

Da diese Betriebsführung sehr aufwändig war, beschloss die brandenburgische Landesregierung Ende 2004 die Elektrifizierung und Ertüchtigung der Strecke für rund 7,4 Millionen Euro.[1] Neben der Anbringung von Oberleitungen wurden sämtliche Bahnübergänge entlang der Bahn gesichert und die Strecke für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgelegt. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 wird die Strecke elektrisch befahren.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frank Szymanski: Bahnstrecke Angermünde–Schwedt wird elektrifiziert. Pressemitteilung vom 28. Dezember 2004

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