- Stieldorf
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Stieldorf ist ein Stadtteil der Stadt Königswinter im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Er hat mit seinen umliegenden Orten 6704 Einwohner, der Ortsteil Stieldorf selbst 1072 (Stand: 30. Juni 2011).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Stieldorf liegt nordöstlich des Siebengebirges in einer Senke, die vom Lauterbach und seinem Nebengewässer, dem Eichenbach durchflossen wird. Der Ort ist mit dem Stadtteil Oelinghoven zusammengewachsen. Im Osten wachsen Rauschendorf und Stieldorf ineinander. Stieldorf liegt in unmittelbarer Nähe zur Bundesstadt Bonn (etwa 9 km) und hat durch den Zuzug von Bonnern im letzten Jahrzehnt Vorstadtcharakter erlangt. Die Entfernung zur Kreisstadt Siegburg beträgt 8 km.
Ortsteile
Zu Stieldorf gehören die Orte Bockeroth, Düferoth, Frankenforst, Freckwinkel, Friedrichshöhe, Heiderhof, Höhnerhof, Niederscheuren, Oberscheuren, Oelinghoven, Rauschendorf, Sonderbusch, Sonnenbergerhof, Stieldorf, Stieldorferhohn und Vinxel.
Infrastruktur
Stieldorf ist Standort einer Grundschule und eines katholischen Kindergartens. Neben einigen Geschäften befinden sich im Ort eine evangelische und eine katholische Kirche. Fünf Buslinien sorgen ganztägig für Verbindungen im Bereich Königswinter-Siegburg-Bonn.
Geschichte
895 wurde erstmals eine Kirche in Stieldorf erwähnt. Der Turm des heutigen katholischen Kirchengebäudes (siehe Bild) stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Kirchenschiff wurde um 1850 im neuromanischen Stil komplett neu erbaut. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Stieldorf überregional bekannt für sein Passionsspiel. Dies wurde in einem jeweils temporär errichteten Passionsspielhaus über mehrere Wochen aufgeführt.
Zum Kirchspiel Stieldorf gehörten Vinxel, Oelinghoven, Bockeroth, Rauschendorf, Oberscheuren, Niederscheuren und auch Birlinghoven (heute zu Sankt Augustin gehörig). Das Kirchspiel war Teil des Landes Blankenberg. 1363 verpfändete Gottfried II. (Heinsberg), Graf von Loon und Chiney, Herr von Heinsberg, Blankenberg und Löwenburg das Land Blankenburg an die Grafschaft Berg. Bis 1806 war das Kirchspiel Stieldorf Teil des bergischen Amtes Blankenberg.
Im 19. Jahrhundert gehörte die Gemeinde Stieldorf zur Bürgermeisterei Oberpleis. Zur Gemeinde gehörten damals außer den heutigen Stadtteilen auch die Orte Birlinghoven (heute zu Sankt Augustin), Ettenhausen, Hähnchen, Hoholz (heute zu Bonn), Schnorrenberg, Ungarten, Uthweiler (heute zum Stadtteil Oberpleis) und Winkel.[2].
Mit dem Bonn-Gesetz, das einen markanten Anfangspunkt für die mehrjährigen Gebietsreformen in Nordrhein-Westfalen bildete, wurde Stieldorf am 1. August 1969 in die Stadt Königswinter eingegliedert.[3] Der Gemeinderat von Stieldorf hatte sich dagegen für eine Eingliederung in die damalige Stadt Beuel ausgesprochen, zu der die Stieldorfer Bevölkerung stärker orientiert sei als nach Königswinter.[4] In den 1970er- und 1980er-Jahren war Stieldorf der Hauptsitz der Architekten-Ateliers der Planungsgruppe Stieldorf.
Einwohnerentwicklung[5]
Jahr Einwohner 1816 1.353 1843 2.060 1871 2.045 1905 2.129 1961 2.929 Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik der Stadt Königswinter
- ↑ Einwohnerverzeichnis des Siegkreises 1910
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ Franz Möller: Der Rhein-Sieg-Kreis im Spannungsfeld von Bund und Land 1949–2000. Rheinlandia Verlag, Siegburg 2006, ISBN 3-938535-20-2.
- ↑ Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 62-63.
Weblinks
- Geschichte der katholischen Kirche Stieldorf
- Kirchspiel Stieldorf im Land Blankenberg (PDF-Datei; 135 kB)
- Das Stieldorfer Passionsspiel im Siebengebirge 1928
50.7302777777787.2191666666667Koordinaten: 50° 44′ N, 7° 13′ OEudenbach | Heisterbacherrott | Ittenbach | Königswinter (Altstadt) | Niederdollendorf | Oberdollendorf | Oberpleis | Stieldorf | Thomasberg
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