Siegburg

Siegburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Siegburg
Siegburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Siegburg hervorgehoben
50.8013888888897.204444444444460
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis:
Höhe: 60 m ü. NN
Fläche: 23,44 km²
Einwohner:

39.746 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1696 Einwohner je km²
Postleitzahl: 53721
Vorwahlen: 02241, 02242
Kfz-Kennzeichen: SU
Gemeindeschlüssel: 05 3 82 060
Stadtgliederung: 12 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg
Webpräsenz: www.siegburg.de
Bürgermeister: Franz Huhn (CDU)
Lage der Stadt Siegburg im Rhein-Sieg-Kreis
Rheinland-Pfalz Bonn Köln Kreis Euskirchen Oberbergischer Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis Rhein-Erft-Kreis Alfter Bad Honnef Bornheim (Rheinland) Eitorf Hennef (Sieg) Königswinter Lohmar Meckenheim (Rheinland) Much Neunkirchen-Seelscheid Niederkassel Rheinbach Ruppichteroth Sankt Augustin Siegburg Swisttal Troisdorf Wachtberg WindeckKarte
Über dieses Bild

Siegburg ist Kreisstadt und Verwaltungssitz des Rhein-Sieg-Kreises und gehört zum Regierungsbezirk Köln. Sie liegt im Süden Nordrhein-Westfalens.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Siegburger Marktplatz, 2007
Luftbild von Siegburg

Siegburg liegt etwa 8 km östlich des Rheins an der Mündung der Agger in die Sieg im südöstlichen Winkel der Kölner Bucht, begrenzt im Osten von den Höhen des Bergischen Landes und des Siebengebirges. Längere Grenzen hat Siegburg zu den Nachbarstädten Troisdorf, Lohmar und Hennef. Die nahen Großstädte Köln und Bonn sind durch gute Verkehrsverbindungen schnell zu erreichen.

Gewässer

Der Namensgeber der Stadt ist die Sieg, die westlich von Siegburg in den Rhein mündet. Der Nebenfluss, die Agger, bildet die Trennlinie zur Nachbarstadt Troisdorf. Von der Sieg zweigt der Siegburger Mühlengraben in der Höhe des Siegwehrs ab, fließt durch das Stadtgebiet, und vereinigt sich schließlich wieder mit der Sieg. Des Weiteren fließt der Wahnbach aus der Wahnbachtalsperre durch das Gebiet des Siegburger Stadtteils Seligenthal. Der Rothenbach, der in Lohmar-Heide entspringt, speist zahlreiche Fischteiche des großen Waldgebietes (Staatsforst Siegburg) zwischen den Städten Siegburg und Lohmar.

Geologie

Hauptartikel: Geologie der Niederrheinischen Bucht

Siegburg hat Anteil an der Niederrheinischen Bucht, die ein tertiäresgeologisches Senkungsgebiet am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges darstellt. Im Oberoligozän reichte das Meer bis in den Bonner Raum hinein. Die Tonablagerungen, die später die Grundlage des Siegburger Keramikhandwerks wurden, bildeten sich während des Oligozäns. Über den Tonen bildeten sich Braunkohleflöze. Nach dem Rückzug des Meeres kam es zur Sedimentation von Sanden. Charakteristisch für dieses Gebiet sind Terrassensysteme des Rheins und seiner Nebenflüsse, der Sieg und der Agger. Siegburg ist bekannt für seine hellgrauen bis dunkelgelben Tone, die der daraus produzierten Keramik eine helle Farbe verleihen. Die Aulgasse hat nach dem Töpferhandwerk ihren Namen.

Bergbau

Auch auf dem relativ kleinen Stadtgebiet von Siegburg wurde Bergbau betrieben. So hat sich unterhalb der Wahnbachtalsperre zwischen Seligenthal und Weingartsgasse das Bergwerk Ziethen befunden. Bereits im 12. Jahrhundert müssen hier schon Blei- und Kupfererze gefördert worden sein. 1854 wurde das Bergwerk erneut in Betrieb genommen.

Der Abbau erfolgte hier bis in eine Tiefe von 70 Metern. Dabei gestaltete sich die Wasserhaltung im Schacht als äußerst schwierig. 1878 wurde der Betrieb dann eingestellt, da die Mächtigkeit der Erze mit zunehmender Tiefe abnahm. Die Grube wurde von 1923 bis 1927 erneut untersucht, es fand aber kein Abbau mehr statt. Vor Ort findet man heute noch eine große überwachsene Halde sowie einige Eisenstangen, die aus der Erde heraus ragen.

Östlich von Schneffelrath haben sich die Erzgruben Plinius und Franz befunden. Der Abbau im Erzvorkommen von Plinius erfolgte wohl nur kurzfristig um 1860.

Natur

Naturdenkmäler

Naturschutzgebiete

  • Feuchtgebiet im Hufwald, ein unterhalb von Siegburg-Kaldauen zwischen den Siegaltarmen und dem Haus zur Mühlen liegendes Sumpfgebiet.
  • Siegaltarme oberhalb des Siegwehres zwischen den Wolsbergen und der Autobahnbrücke der A 3.
  • Trerichsweiher, ein im 16. Jahrhundert angelegter Weiher. Bis Ende 1970 wurde hier Fischzucht betrieben. Teile des Weihers wurden durch den Bau der Umgehungsstraße (B 56) zugeschüttet.
  • Wahner Heide und Teile der Aggerau im Rhein-Sieg-Kreis.

Geschichte

Siegburg auf einem Merianstich
Siegburg Anfang des 19. Jahrhunderts
Siegburger Töpferware
Siegburg zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 13. April 1945

Vor-, Frühzeit und Mittelalter

  • 1000–500 v. Chr. entstanden Siedlungen am Rande des heutigen Stadtgebietes, auf dem Brückberg und dem Seidenberg, die durch Funde belegt sind.
  • 500 n. Chr. erreichte die Fränkische Landnahme den Siegburger Raum.
  • Seit ca. 1000 gilt Siegburg als Töpferstadt. Die Entwicklung des Töpferhandwerks setzte somit wesentlich früher ein als in der ebenso bekannten rheinischen „Töpferstadt“ Frechen. Die Töpfereien befanden sich in der Vorstadt Aulgasse.
  • 1060 fand die Vertreibung des Pfalzgrafen Heinrich I. von Lothringen durch Erzbischof Anno II. von Köln statt und in Folge dessen 1064 die Gründung der Abtei Michaelsberg durch den Erzbischof.
  • 1069 erhielt Siegburg die Markt-, Zoll- und Münzrechte von König Heinrich IV. und vor 1182 das Stadtrecht.[3]
  • Ab circa 1300 erlebte Siegburg eine Blüte der Töpferei. Die Töpfer stellen gesintertes Siegburger Steinzeug her.
  • 1403 versprach der Siegburger Abt Pilgram vom Drachenfels dem Johann II. von Loen die Übernahme der Siegburger Schirmvogtei. Hierdurch kam es zu einem Krieg zwischen Abtei und den Bürgern der Stadt, die mit dem späteren Herzog Adolf von Berg, dem Sohn des bisherigen Stadtvogtes, die Abtei belagern. Die Abtei wurde erheblich beschädigt, aber nicht genommen; die Stadt wurde in Brand geschossen. Stadt und Abtei einigten sich dann, die Vogtrechte weiter den Herren von Berg zu lassen.

Beginn der Neuzeit

  • Ab ca. 1500 erlebte Siegburg eine erneute Blüte der Töpferei. Siegburger Töpfern gelang es, kunstvolle Verzierungen an den Töpferwaren anzubringen. Aus Siegburg stammen die Schnellen.
  • 1588 fand während des Truchsessischen Krieges eine erfolglose Belagerung durch spanische Truppen statt.
  • 1614/1615 wurde Siegburg im Laufe des Jülisch-Klevischen Erbfolgestreites von brandenburgisch-staatischen Truppen belagert.
  • 1628 wurden im Verlauf des dreißigjährigen Krieges Stadt und Abtei Siegburg von schwedischen Truppen erobert.
  • 1636−1638 erlebte Siegburg die Hexenverfolgungen durch den Hexenkommissar Franz Buirmann. Es gibt noch 19 vollständige Hexenprozess-Protokolle sowie Prozessfragmente im nordrhein-westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und Stadtarchiv Siegburg.
  • 1676 kam Siegburg zum Herzogtum Berg
  • 1741−1742 wurde die Stadt durch französische Truppen besetzt.
  • 1816 wurde Siegburg Kreisstadt des neu gebildeten Kreises Siegburg, der nach einer Zusammenlegung 1820 mit dem Kreis Uckerath 1825 in Siegkreis umbenannt wurde.
  • 1829 wurde der Weinbau am Michaelsberg eingestellt.

Zeit der Industrialisierung

  • 1872 fand die Eröffnung des ersten Abschnitts der Aggertalbahn bis Overath statt, die Siegburg mit dem Bergischen Land verband.
  • 1865 wurden die baufälligen Stadttore abgebrochen.
  • 1886 wurde die königlich preußische Strafanstalt zu Siegburg eröffnet, die heutige Justizvollzugsanstalt Siegburg
  • 1892 kam es zur Ansiedlung von staatlichen Rüstungsbetrieben in Siegburg, der Königlichen Geschossfabrik Brückberg und des Königlichen Feuerwerkslaboratoriums, in denen bis zu 20.000 Menschen während des Ersten Weltkrieges arbeiteten.
  • Am 1. April 1899 wurde die Gemeinde Wolsdorf im Zuge einer Gebietsreform zu Siegburg eingemeindet.

20. Jahrhundert

  • 1902 wurde Siegburg an die Bröltalbahn angeschlossen. Die 1862 gegründete erste Schmalspurbahn Deutschlands verband nach dem Bau weiterer Strecken in den Jahren bis 1902 zahlreiche Ortschaften zwischen Hennef (Sieg), Waldbröl, Beuel, Siegburg und Asbach (Westerwald).
  • Von 1914 bis 1966 war Siegburg an die Kleinbahn Siegburg-Zündorf angebunden.
  • 1933: Beim Versuch eines SS-Trupps, das Volkshaus zu stürmen, wurde in der Nacht zum 15. Februar ein SS-Mann erschossen. Unter Mangel an Beweisen werden später 6 Männer zu 8-12 Jahren Haft verurteilt. Im März/April wurden aus Siegburg und Umgebung zahlreiche politische Gegner (Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter u. a.) zur Schutzhaft ins Zuchthaus Siegburg überführt. Im Zuge des Novemberpogroms wurde die Synagoge zerstört.
  • 1937 wurde Siegburg an eine der ersten deutschen Autobahnen, die A3 angeschlossen. Die Teilstrecke zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Mülheim und Siegburg mit 30 km Länge wurde am 17. Dezember 1937 nach rund drei Jahren Bauzeit dem Verkehr übergeben. Ein Jahr später, am 15. Dezember 1938, folgte der 12 km lange Abschnitt bis zur Anschlussstelle Siebengebirge und am 20. September 1939 weitere 30 km bis Dierdorf.
  • Ab 1939 wurden bis Kriegsende mehrere Tausend ausländische Zwangsarbeiter in Siegburger Groß- und Kleinbetrieben eingesetzt. Mehr als 400 von ihnen kamen zu Tode.
  • 1942 wurde die Autobahnraststätte Siegburg-West eingeweiht[4].
  • 1944: Am 28. Dezember wurden bei einem Bombenangriff 1500 Bomben auf Siegburg abgeworfen und 66 Menschen getötet sowie Hunderte verletzt. Die Abtei Michaelsberg wurde dabei fast vollständig zerstört.[5]
  • 1945: Am 3. März wurden bei einem Bomberangriff 3000 Bomben über Siegburg abgeworfen, wodurch 35 Einwohner getötet wurden und etwa 1000 Gebäude beschädigt wurden. Am 9. und 10. März 1945 erfolgen Bombenangriffe auf Wolsdorf, die über 100 Tote fordern. Am 10. April 1945 wurde Siegburg von Teilen der 97. Infanteriedivision der US-Armee nach wochenlangem Kampf besetzt. Als Bürgermeister wurde von den Amerikanern der Deutschamerikaner Eugen Vogel aus Siegburg eingesetzt.
  • 1957: Das Wachbataillon beim Bundesverteidigungsministerium und das Stabsmusikkorps der Bundeswehr wurden in der Brückberg-Kaserne in Siegburg stationiert.
  • 1967 hatte das Stadtgebiet einen Umfang von 2.206 ha. Von den mehr als 34.000 Einwohnern waren 195 in der Land- und Forstwirtschaft, 8.814 im produzierenden Gewerbe und 6.296 im Dienstleistungsbereich beschäftigt. 5.439 Auspendlern standen 6.769 Einpendler gegenüber. In 28 Industriebetrieben waren 9.090 Menschen tätig. An öffentlichen Einrichtungen waren 1967 vorhanden: 12 Volksschulen, eine Sonderschule, eine Realschule und 2 Gymnasien, ein Freibad, 5 Sportplätze, 5 Turnhallen, 10 Kindergärten, 8 Büchereien, ein Krankenhaus.[6]
  • Am 1. August 1969 wurde Siegburg die Kreisstadt des neuen Rhein-Sieg-Kreises.

21. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

  • 1816:  1.557
  • 1843:  2.877
  • 1871:  4.748
  • 1905: 16.190
  • 1961: 33.974

 Einwohnerzahlen von 1905 zusammen mit Wolsdorf und 1961 zusammen mit Wolsdorf und Braschoß.[7]

Religion

Politik

Siegburg unterhält Partnerschaften mit den Städten Nogent-sur-Marne (Frankreich), Guarda (Portugal), Bolesławiec (Polen), Selçuk (Türkei) und Orestiada (Griechenland).

Wappen

Das blaue Wappenschild enthält den gold nimbierten Erzengel Michael, Flügel in Silber, einen roten Mantel, in den Händen ein goldenes Zepter und einen blauen Reichsapfel mit goldenem Kreuz. Michael steht auf einem Berg als wachsende Gestalt und weist auf den Ursprung und Lage der Stadt, das Kloster auf dem Michaelsberg hin. Die Abbildung auf dem Berg stellt einen schreitenden, roten, blau bewehrten Löwen dar und stellt damit den sonst stehenden Bergischen Löwen dar und weist auf die frühere politische Zugehörigkeit von Siegburg zum Herzogtum Berg hin. Die Grafen von Berg waren Vögte der Abtei Michaelsberg.

Stadtrat

Verteilung der 44 Sitze im Siegburger Stadtrat:

CDU: 24 Sitze | SPD: 8 Sitze | Grüne: 6 Sitze | FDP: 4 Sitze | Die Linke: 1 Sitz | Ab jetzt…Bündnis für Deutschland: 1 Sitz

Stand: Kommunalwahlen vom 30. August 2009

Stadtdirektoren Ehrenamtliche Bürgermeister Bürgermeister
  • 1968–1980 | Norbert Jakobs (CDU)
  • 1980–1995 | Konrad Machens (CDU)
  • 1964–1989 | Adolf Herkenrath (CDU)
  • 1989–1995 | Rolf Krieger (CDU)
  • 1995–2004 | Rolf Krieger (CDU)
  • seit 2004 | Franz Huhn (CDU)

Ehrenbürger

  • 1946 | Kaspar Heppekausen (Ehrendechant)
  • 1952 | Paul Hubert Kraemer (Pfarrer)
  • 1955 | Ildefons Schulte Strathaus (Abt)
  • 1964 | Alfred Keller (Unternehmer)
  • 1975 | Eleonore Keller (Unternehmerin)
  • 1975 | Ewald Klett (Bürgermeister)
  • 1983 | Helena Schmitz (Unternehmerin)
  • 1985 | Hans Alfred Keller (Unternehmer)
  • 1998 | Placidus Mittler (Altabt)
  • 2002 | Veronika Keller (Unternehmerin)
  • 2003 | Wolfgang Overath

Kultur

Die Siegessäule am oberen Markt.

In Siegburg befinden sich die Studiobühne Siegburg, ein Theater, das im Jahr 2006 gegründete Volkstheater Siegburg, sowie die im September 2006 eröffnete Rhein-Sieg-Halle, ein Multifunktionskomplex, in den bis zu 2.000 Zuschauer passen.

Für den Museumsfreund hält die Stadt das Siegburger Stadtmuseum, das Siegwerk-Museum im Torhaus sowie das Abteimuseum in der Abtei Michaelsberg bereit.

Regelmäßige Veranstaltungen

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche St. Servatius und die Abtei St. Michael
St. Servatius und Haus zum Winter
Die Kirche St.Anno
Das ehemalige Zeughaus
  • Benediktinerabtei St. Michael: Die um 800 auf dem damals sogenannten Sigeberg errichtete Burganlage diente zunächst als Sitz des jeweiligen Grafen, der gerade das Auelgau beherrschte. Um 1060 erstritt der Kölner Erzbischof Anno II. die Burg von Pfalzgraf Heinrich und gründete 1064 eine Benediktinerabtei. 1803 wurde die Abtei säkularisiert. Die heutige Abtei ist eine Barockanlage aus dem 17./18. Jahrhundert. In der Abteikirche befindet sich das Grab Annos II. († 1075) und der Annoschrein aus dem Jahre 1183.
  • Die Pfarrkirche St. Servatius wurde bereits vor der Abteigründung errichtet und im 12./13. Jahrhundert zu einer zweischiffigen Emporen-Basilika erweitert. Sie beherbergt eine Schatzkammer mit dem spätromanisch-gotischen Siegburger Kirchenschatz, der besichtigt werden kann. Bekannt ist die St.-Servatius-Kirche auch durch die große Orgel der Orgelmanufaktur Klais und den dort stattfindenden Internationalen Siegburger Orgelzyklus.
  • Das Haus zum Winter, das frühere Pfarrhaus der Servatiuskirche, wurde zwischen 1220 und 1230 erbaut und ist das älteste, zumindest teilweise erhaltene Wohnhaus Siegburgs. Es befindet sich am oberen Markt (Griesgasse 2).
  • Das Zeughaus (Zeughausstraße): Das einstige königlich-preußische Zeughaus erlangte Bedeutung, als Freischärler 1849 versuchten, das Zeughaus zu erstürmen. Unter ihnen waren die Revolutionäre Carl Schurz und Gottfried Kinkel. Sie machten sich von Bonn aus auf den Weg nach Siegburg, wurden aber bereits in Hangelar gestoppt. Im heute unter Denkmalschutz stehenden Zeughaus ist die Musikwerkstatt Engelbert Humperdinck untergebracht.
  • Klosterkirche Seligenthal (Sankt Antonius)
  • Siegessäule am oberen Markt

Siehe auch: Liste der Denkmäler in Siegburg

Kulinarische Spezialitäten

  • Abteilikör, hergestellt nach altem Klosterrezept.[8]
  • Michel und das naturtrübe Siegburger, Biere aus dem Siegburger Brauhaus.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Das Bahnhofsgebäude
Die Stadtbahnlinie 66 am Siegburger Bahnhof
Das Veranstaltungszentrum Rhein-Sieg-Halle
Die Kredit-Serviceagentur Rheinland, eine Abwicklungstochter der Kreissparkasse Köln, hat ihren Sitz in Siegburg.

Allgemeines

Nach 2000 wurden viele Großprojekte verwirklicht. So wurde das Gebäude der früheren Hauptpost abgerissen. An seiner Stelle entstand ein Büro- und Geschäftshaus der Kreissparkasse Köln, das S-Carré. Die ehemalige Neue Poststraße, ÖPNV-Durchgangsstrecke vom Bahnhof in Richtung westlicher Innenstadt, wurde zum Erweiterungsbereich der Fußgängerzone. Die frühere Straße An der Stadtmauer ist völlig verschwunden; dort verläuft inzwischen ein Fußweg. Nach einer sich erheblich länger als geplant hinziehenden Bauzeit ist auch der ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn an der Strecke Köln–Frankfurt 2004 fertiggestellt worden. Ende 2008 hatte Siegburg eine Pro-Kopf-Verschuldung von ca. 6.454 Euro (Kinder eingerechnet). Dies ist die zweithöchste Pro-Kopf-Verschuldung einer Kommune in Nordrhein-Westfalen.

Verkehr

Stadtbahn

Die Stadt ist über die Siegburger Bahn (Stadtbahnlinie 66, auch Telekom-Express genannt) mit Bonn verbunden, die zu den Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-Takt über die Kennedybrücke und die Konrad-Adenauer-Brücke in Bonn bis nach Bad Honnef führt. Durch die Linie 66 wird Siegburg außerdem mit Sankt Augustin und Königswinter verbunden. Nur an Schultagen verkehrt auch die Linie 67 auf der Strecke, mit dem Unterschied, dass die Linie 67 von Siegburg Hauptbahnhof nach Richtung Bonn-Bad Godesberg fährt.[10]

In Siegburg ist im ÖPNV der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) gültig.

Von 2004 bis 2010 verband der „Michel-Express“ die Fußgängerzone (Holzgasse, Markt, Bahnhof) mit der Siegburger Abtei.

Automobil

Siegburg liegt an den Bundesautobahnen 560 (nach Bonn und Hennef) und 3 (Frankfurt–Köln) sowie an den Bundesstraßen 8, 56. In der Stadt sind 21.602 Kraftfahrzeuge zugelassen, darunter 18.906 Pkw[11].

Interregionale Bahn

Seit 2003 ist Siegburg an die ICE-Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main angebunden. Eigens dafür erhielt Siegburg ein neues Bahnhofsgebäude mit umliegenden Geschäften. Der Bahnhof erhielt den Namen Siegburg/Bonn, da die ICE-Strecke über die Stadtbahnlinie 66 der Stadtwerke Bonn im Zehn-Minuten-Takt an Bonn anbindet. Weiterhin liegt Siegburg an der Siegstrecke KölnSiegen und wird von Regional-Express-Zügen der Linie RE 9 bedient. Die S-Bahn-Linie 12 (DürenKölnHennef (Sieg)Au) hält ebenfalls in Siegburg.

Ansässige Unternehmen

Medien

Zeitungen
Radio
TV
  • Rhein-Sieg-TV

Bildung

  • Schauspielschule Siegburg (Berufsfachschule für darstellende Bühnenkunst)
  • Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises
  • Volkshochschule Rhein-Sieg
  • Engelbert-Humperdinck-Musikschule
Gymnasien
Realschulen

Alexander-von-Humboldt-Realschule im Schulzentrum Neuenhof

Hauptschulen

Haufeld und Schulzentrum Neuenhof

Grundschulen

Justiz

Neben der Justizvollzugsanstalt Siegburg befinden sich in Siegburg das

Die Justizvollzugsanstalt Siegburg geriet 2006 bundesweit in die Schlagzeilen, als ein brutaler Misshandlungsfall bekannt wurde, bei dem ein 20-jähriger von drei Mithäftlingen zu Tode gefoltert wurde.[14]

Sport

  • Tennis: Der Siegburger Tennis-Club Blau Weiss e.V. unterhält 8 Sandplätze
  • Billard: Der Siegburger Billard Club e. V. besteht seit 1950 und spielte bis in die Landesebene hinein.
  • Faustball: Der Faustballclub Braschosser TV 1913 spielt mit der Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga Nord.
  • Handball: Der Siegburger TV spielt mit der 1. Herrenmannschaft in der Landesliga A im Handballverband Mittelrhein.
  • Rudern: Der Siegburger Ruderverein von 1910 e. V. bietet Interessierten Rennruder- und Breitensportangebote.
  • Schach: Der Schachclub 1919 Siegburg e. V. spielt mit seinen 4 Mannschaften im Siegburger Kolpinghaus.
  • Boxen: Der Siegburger Box Club 1921 e. V. ist einer der ältesten Box-Clubs Deutschlands
  • Fußball: Der Siegburger Sportverein 1904 e.V ist einer der ältesten und besten Clubs aus Siegburg. Hier begann Wolfgang Overaths Karriere.
  • Tischtennis: Der TTC BW Viktoria Siegburg 1930/39 e.V. bietet für Jung und Alt Tischtennis in 4 Mannschaften.
  • Triathlon: Der SV Hellas Siegburg besteht seit 1923 und bietet Schwimmen, Wasserball und Triathlon an.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Mit der Stadt verbundene Personen

Verweise

Einzelnachweise

  1. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
  2. Liste des Rhein-Sieg-Kreises
  3. Theodor Josef Lacomblet, Archiv für die Geschichte des Niederrheins Bd. I, Nr. 483, Düsseldorf 1840
  4. http://www.blattwelt.de/siegburger_blaetter/nr_7_autobahn.pdf
  5. Reiner Burger: Siegburg. Zeichen der Zeit. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. November 2010
  6. Der Rhein-Sieg-Kreis. Herausgeber: Oberkreisdirektor Paul Kieras, Stuttgart 1983, S. 291.
  7. Volkszählungsergebnisse von 1816 bis 1970 der Städte und Gemeinden. Beiträge zur Statistik des Rhein-Sieg-Kreises, Bd. 17/ Siegburg 1980, S. 148.
  8. Klaus Elsen: Abteilikör bleibt in Siegburg, in general-anzeiger-bonn.de, 21. Juni 2011
  9. Sieburger Abteibrauerei in siegburger-brauhaus.de
  10. Minifahrplan der Stadtwerke Bonn 2008 zur Linie 67
  11. Ministerium f. Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr: Mobilität in NRW. Daten und Fakten 2010
  12. Beste "Quetschebüggel" kamen einst aus Siegburg - Zug, Druck, Cantulia
  13. http://www.g-ba.de/informationen/aktuell/pressemitteilungen/319/
  14. JVA Siegburg: Folter-Pause nur zur "Sportschau"

Literatur

  • Andrea Korte-Böger: Die Hexenprozesse in Siegburg (1636–1638). Siegburger Blätter, Geschichte und Geschichten aus Siegburg, Nr. 6, April 2005 (mit Lebensbildern der 19 in Siegburg hingerichteten Personen)
  • Andrea Korte-Böger (Hrsg.): Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes (Band 1: Gerichtshandlungen von den Jahren 1541 und vollendet 1547 am Montag post Oculi), unter Mitarbeit von Elisabeth Sommer und W. Günter Henseler (Edition), Rheinlandia, Siegburg, ISBN 978-3-935005-10-4.
  • Andrea Korte-Böger (Hrsg.): Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes (Band 2: Gerichtshandlungen vom Jahr 1530 und vollendet 1538 am Samstag nach Epiphanie Domini), unter Mitarbeit von Elisabeth Sommer und W. Günter Henseler (Edition), Rheinlandia, Siegburg, ISBN 978-3-935005-61-6.
  • Andrea Korte-Böger (Hrsg.): Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes (Band 3: Gerichtshandlungen vom Jahr 1547 bis und vollendet 1554 am 4. Juni), unter Mitarbeit von Manuela Kerlin und W. Günter Henseler (Edition), ISBN 978-3-935005-91-3.
  • Andrea Korte-Böger und W. Günter Henseler (Hrsg.): Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes (Band 4: Gerichtshandlungen vom Jahr 1554 bis und vollendet 1561 am 8. Aprillis), Rheinlanda, Siegburg, ISBN 978-3-938535-43-1.
  • Andrea Korte-Böger (Hrsg.) und W. Günter Henseler: Protokolle des Siegburger Schöffengerichtes (Band 5: Gerichtshandlungen vom Jahr 1554 und vollendet 1561-1566), Rheinlandia, Siegburg 2010, ISBN 978-3-938535-62-2.
  • Peter H. Krause: Belagert, erobert, geplündert, Siegburger Kriegszeiten von 1583 bis 1714, Verlag Franz Schmitt, Siegburg 1998, ISBN 3-87710-185-2
  • Veröffentlichungen des Geschichts- und Altertumsvereins für Siegburg und den Rhein-Sieg-Kreis:
    • Bd.1- Wilgrand:Beiträge zur Geschichte der Stadt Siegburg,
    • Bd.2- Maria Geimer: Denkschrift zur Eingliederung eines Teiles der Gemeinde Braschoß in die Stadt Siegburg,
    • Bd.4- Josef Semmler:Die Klosterreform von Siegburg,
    • Bd.6- Mauritius Mittler (OSB):Bericht über die Translation des heiligen Erzbischofs Anno und Annonische Mirakelberichte
  • Land unter. Die Hochwasserkatastrophe 1909 (Siegburger Blätter Band 24), Siegburg 2009.

Weblinks

 Commons: Siegburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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